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Berufe im Katastrophenschutz – Eine Übersicht

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Im Falle großer Umweltkatastrophen oder Unfällen kommt der Katastrophenschutz in Deutschland zum Einsatz. Doch der Katastrophenschutz ist in Deutschland auf viele unterschiedliche Organisationen aufgeteilt, entsprechend viele Möglichkeiten gibt es, Berufe im Katastrophenschutz zu ergreifen. Wir liefern Dir in unserem Artikel Fakten über Berufe im Katastrophenschutz und betrachten die Aufgaben von Feuerwehr, Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland (ASB), Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und Bundeswehr im Katastrophenfall. Für alle, die sich für Berufe im Katastrophenschutz interessieren geben wir außerdem Tipps zu unterschiedlichen Berufsbildern sowie der Vorbereitung zu Auswahlverfahren und Co.

Katastrophenschutz in Deutschland – was ist das eigentlich?

Unter der Bezeichnung Katastrophenschutz versteht man in Deutschland den Schutz der zivilen Bevölkerung vor bzw. nach Großschadenslagen. Dazu gehört die akute Soforthilfe nach Naturkatastrophen, Unfällen oder bei anderen Schadensereignissen. Auch die Katastrophenhilfe nach dem jeweiligen Ereignis wird unter dem Katastrophenschutz zusammengefasst.

In Deutschland wird rein organisatorisch dabei zwischen dem Friedens- und dem Verteidigungsfall unterschieden. In der Regel obliegt die Arbeit im Katastrophenschutz dabei den Ländern, lediglich im Verteidigungsfall übernimmt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) die Aufgaben des weisungsbefugten Organs des Bundes.


Zu den Aufgaben des Katastrophenschutzes gehört unter anderem:

– Medizinische Versorgung von Betroffenen
– Evakuierung
– Rettung
– Technische Unterstützung
– Aufräumarbeiten
– Sicherung der Infrastruktur
– Forschung und Planung
– Risikoanalysen

Organisation im Katastrophenfall – Bund und Länder

Die Bewältigung von schädigenden Ereignissen mit großem Ausmaß, also Unwetterkatastrophen, Erdbeben, Feuer oder anderen Katastrophenfällen, obliegt in Deutschland grundsätzlich den Ländern.

Als föderalistischer Staat hat die Bundesrepublik bestimmte hoheitliche Aufgaben in die Hände der Länder gelegt – so auch beim Katastrophenschutz. Um jedoch in Schadensfall möglichst schnell, unbürokratisch und professionell handeln zu können, unterstützen sich Bund und Länder im Katastrophenfall gegenseitig.

So kommen in großen Schadensereignissen unterschiedliche Organisationen zum Einsatz – je nach Bedürfnis der jeweiligen Lage. Dies ergibt sich aus einer klaren Überlegung von Bund und Ländern: Im Friedensfall, der ja glücklicherweise die Regel bedeutet, übernimmt der Katastrophenschutz der Bundeswehr Aufgaben der zivilen Rettungs- und Hilfsdienste. Im Verteidigungsfall ist die Bundeswehr als Verteidigungsorgan gebunden, so dass hier die zivilen Katstrophenschützer unterstützen.
So lassen sich wertvolle Ressourcen sparen und die Aufgabe, im Schadensfall schnell und professionell zu handeln, auf viele Schultern verteilen.

Doch welche Berufe im Katastrophenschutz gibt es? Wir stellen die wichtigsten Arbeitgeber und ihre jeweiligen Besonderheiten vor.

BBK, Bundeswehr, Feuerwehr – Berufe im Katastrophenschutz

Wie bereits dargestellt, ist der Schutz und die Unterstützung der Bevölkerung im Falle von Umweltkatastrophen und anderen Großschadensereignissen die oberste Priorität unterschiedlichster Organisationen. Alle behandeln neben dem Katastrophenschutz auch andere Themenfelder – wer also im Katastrophenschutz tätig sein möchte, sollte sich auch über die weiteren Aufgaben des jeweiligen Zweigs informieren!

Bundesamt für Katastrophenschutz (BBK)

Als planerischer Kopf des Bundes für den Katastrophenschutz ist das Bundesamt für Katastrophenschutz zuständig. Die Bundesbehörde untersteht dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) und ist das zentrale Organ für die zivile Sicherheit – hat jedoch im Friedensfall nur unterstützende Funktionen und ist den Länderorganen nicht weisungsbefugt.

Das 2004 gegründete Bundesamt wird häufig mit der Abkürzung BBK bezeichnet. Der BBK Katastrophenschutz ist im Vergleich zu anderen Organisationen jedoch keine „Einsatzabteilung“, sondern vielmehr für die strategische Planung und Analyse zuständig.

Die fünf Abteilungen des Bundesamts organisieren die Behörde und gliedern die Aufgaben des BBK in die folgenden Abschnitte:

1. Krisenmanagement

Im Krisenmanagement werden Katastrophenhilfsmaßnahmen koordiniert und im Gemeinsames Melde- und Lagesystem (GMLZ) erfasst. Außerdem gehört die Warnung der Bevölkerung über unterschiedliche Kanäle zur Aufgabe der Abteilung I – besonders die Warn-App NINA hat in der Vergangenheit bereits viel zum Schutz der Bevölkerung beigetragen.

2. Risikomanagement und Internationale Angelegenheiten

In der Abteilung 2 werden insbesondere Fragen zur Risikoanalyse, zur rechtlichen Stellung des Katastrophenschutzes und die Entwicklung unterschiedlicher Konzepte vorangetrieben. Auch die internationale Zusammenarbeit in EU und UN läuft über die Abteilung 2.
Durchgeführte Risikoanalysen bilden die wissenschaftliche Grundlage zu den Bemühungen des Bevölkerungsschutz.

3. Forschung, Technik, Gesundheitlicher Bevölkerungsschutz

Neben wissenschaftlicher Beratung und Forschung liefert die Abteilung 3 in einem Task-Force-Modell Konzepte zur Ergänzung der Ausstattung zum Zivilschutz des Bundes und der Länder.

4. Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung

An der BABZ findet die zentrale Aus- und Fortbildung des BBK statt. Hier werden Übungen und Ausbildung durchgeführt, Großschadenslagen ausgewertet und Studien durchgeführt. Auch die wissenschaftliche Betreuung von Forschungen auf dem Gebiet des Katastrophenschutz wird durch das BABZ gestellt.

5. Zentrale Dienste

Personal, Haushalt, Technik – in gewissermaßen ist die Abteilung 5 das Skelett und das Herz der Organisation. Hier kommen Fachleute aus unterschiedlichen Bereichen zusammen und halten das Bundesamt am Laufen.

Bundeswehr Katastrophenschutz

Flutkatastrophen und Unwetter sind Szenarien, die sich in Deutschland leider immer wieder ereignen. Durch die dezentrale Stationierung von Soldaten in Heimatschutzregimentern und andere spezialisierte Truppen, ist die Bundeswehr im Katastrophenschutz ein wertvoller Partner.
Die besondere Ausbildung und Ausrüstung der Bundeswehrsoldaten kommt immer dann zum Einsatz, wenn schweres Gerät und viele Einsatzkräfte benötigt werden, um Flutkatastrophen oder anderen schweren Schadensfällen zu begegnen.

Viele Einheiten der Bundeswehr sind in der Lage, im Falle von großen Katastrophenfällen zu helfen. Neben technischen Einheiten wie den Pionieren und Sanitätsdiensten stehen insbesondere die Reservisten und Reservistinnen des Heimatschutzes im Fokus der Planer. Wer sich also für einen Einsatz im Katastrophenschutz der Bundeswehr interessiert, sollte insbesondere die Heimatschutzregimenter in seine Betrachtungen aufnehmen:

Heimatschutzregimenter der Bundeswehr

Unter der Bezeichnung Heimatschutz vereinen sich unterschiedliche Kräfte der Bundeswehr mit der Aufgabe, territoriale Schutzaufträge zu übernehmen. Besonders durch die 2021 angekündigte Aufstellung von fünf Heimatschutzregimentern in der Bundesrepublik erfuhr der Truppenteil ein großes öffentliches Interesse.

Durch das neu geschaffene Modell des Freiwilligen Dienstes/Heimatschutz sollen vermehrt Personen zur Bundeswehr geführt werden, welche eine heimatnahe Verwendung im Rahmen einer Reservistentätigkeit übernehmen möchten. Nach anfänglicher Ausbildung arbeiten die Kameraden und Kameradinnen im Rahmen ihrer Tätigkeit als Reserveeinheit, die bei besonderen Schadenslagen aufgerufen und eingesetzt werden kann.

ASB Katastrophenschutz

Der ehrenamtlich organisierte Arbeiter Samariter Bund (ASB) hält für Schadensereignisse mit besonderem Ausmaß eigens ausgebildete Kräfte vor, welche im Bedarfsfalle die Organisationen des Bundes und der Länder unterstützen können.

Die Arbeit des ASB erfolgt dabei von ehrenamtlichen Mitarbeitenden, die sich auf bestimmte Aufgabenbereiche spezialisiert haben. Neben der medizinischen Betreuung und Versorgung von Verletzten ist besonders das Aufrechterhalten und Instandsetzen der technischen Infrastruktur Aufgabe des ASB.

Ob Trinkwasserversorgung oder das Aufrechterhalten der Stromversorgung – der ASB übernimmt im Katastrophenschutz wichtige Aufgaben. Doch nicht nur im akuten Schadensfall helfen die Ehrenamtlichen vom ASB weiter: Auch in der psychosozialen Notfallversorgung werden Betroffenen schnell und unkompliziert Hilfsangebote gemacht.

Feuerwehr Katastrophenschutz

Die freiwilligen Feuerwehren und die Berufsfeuerwehren haben den Katastrophenschutz fest in ihre Organisationseinheiten integriert. Neben medizinischer Versorgung, Rettung und Bergung von Opfern übernehmen die Feuerwehren im Katastrophenschutz auch Aufgaben der technischen Unterstützung.

Durch spezialisierte Ausbildung und Ausrüstung sind die Feuerwehren im Falle von Naturkatastrophen und anderen Großschadensereignissen meist zuerst vor Ort und übernehmen die Versorgung der Betroffenen und die Organisation der Arbeiten vor Ort.

Fluthilfe August 2021: Berufsfeuerwehren suchen Nachwuchskräfte

Zahlreiche Institutionen und Menschen aus allen Bundesländern haben im August 2021 solidarische Hilfe in den Hochwassergebieten im Südwesten Deutschlands geleitet – so auch die Berufsfeuerwehren. Derzeit stocken sie ihre Kapazitäten stark auf. Warum? Um in Zukunft noch besser auf Katastrophenfälle wie diese vorbereitet zu sein.

Doch nicht nur die Flutkatastrophe gilt es als Grund zu nennen: Bei der Bekämpfung der verheerenden Waldbrände im Mittelmeerraum (Sommer 2021 / 2022) leistete Deutschland Hilfe und hat beispielsweise Feuerwehrkräfte nach Griechenland gesandt.

Du denkst dir jetzt, DAS will ich auch? Der Feuerwehr beitreten und Mensch sowie Tier in Katastrophengebieten helfen? Dann nutze die Chance, um dich bei der Feuerwehr zu bewerben. Lediglich der Einstellungstest ist eine Hürde, um bei der Berufsfeuerwehr starten zu können. Um bei der Feuerwehr Karriere zu machen, müssen sich Bewerber und Bewerberinnen körperlich fit halten. Wer sich hingegen in seiner Freizeit (ehrenamtlich) bei der Feuerwehr engagieren möchte, kann dies im Rahmen der freiwilligen Feuerwehren tun.

Berufe im Katastrophenschutz – Fazit

In großen Schadenslagen professionelle Hilfe zu leisten ist eine herausfordernde, anspruchsvolle und vor allem verantwortungsvolle Aufgabe, die Hingabe und ein Höchstmaß an persönlichem Einsatz erfordert. Wer sich für einen der vielen Berufe der Länder und des Bundes im Katastrophenschutz interessiert, sollte sich zudem über die jeweiligen Aufgabenfelder der Organisationen informieren und sich so seinen persönlichen Favoriten heraussuchen.

Viele Bewerber und Bewerberinnen arbeiten auch mit parallellaufenden Bewerbungen, um die Wahrscheinlichkeit einer positiven Rückmeldung zu erhöhen. Egal jedoch, bei welchen der vorgestellten Organisationen eine Karriere im Katastrophenschutz angestrebt wird – Vorbereitung auf die Aufgabe und die anstehenden Auswahlverfahren muss sein! Körperliche Belastbarkeit, Fachwissen und Persönlichkeitsstruktur der Bewerber und Bewerberinnen werden in unterschiedlicher Form getestet, eine Vorbereitung auf die unterschiedlichen Anforderungen sollte sich daher mit den unterschiedlichsten Bereichen befassen.

Wir wünschen viel Erfolg bei der Bewerbung und gratulieren allen, die sich für eine Aufgabe im Katastrophenschutz bewerben!

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