Erfahrungsbericht Einstellungstest Polizei Baden-Württemberg (anonym)

Erfahrungsbericht eines Polizeibewerbers anonym (Baden-Württemberg)

Hallo und herzlich willkommen zu meinem Erfahrungsbericht zum Auswahltest der Landespolizei Baden-Württemberg.

Die Bewerbungsphase & erste Testvorbereitung

Ich bin 22 Jahre alt und habe meine Ausbildung abgeschlossen zum Anlagenmechaniker, damit ich meine mittlere Reife erreichen konnte. Ich wollte schon immer zur Polizei, weshalb ich mich letztes Jahr im November bei der Landespolizei in Baden-Württemberg beworben habe.

Die Zeit rückte immer näher, so auch der Tag der Tests. Für den Test habe ich sehr früh angefangen zu lernen. Mit diversen Büchern habe ich mir einen kleinen Überblick über die geforderten Aufgaben im Einstellungstest erschaffen, wobei ich mich nicht ganz sicher gefühlt habe. Durch einen Bekannten namens Hamed,  wurde mir der Plakos-Testtrainer speziell für die Landespolizei Baden-Württemberg empfohlen. Daher habe ich ca. 3 Monate bevor ich den Einstellungstest hatte, angefangen alle Aufgaben im Testtrainer durchzulernen. 

Schon beim ersten Anblick war’s sehr vielfältig und viel Information.

Außerdem habe ich den YouTube-Kanal von Plakos mir zugute gemacht und mir Videos zu den einzelnen Tests angeschaut. 

Die Webinare von Plakos in Zusammenarbeit mit Finanzcop, haben mir auch sehr geholfen mich auf das Interview vorzubereiten und meine Fragen wurden auch immer detailliert beantwortet.

Erfahrungsbericht Einstellungstest Polizei Baden-Württemberg – Tag 1

Der Tag kam und ich sollte um 8:30 Uhr an der Polizeihochschule in Herrenberg sein.

Tipp: Ich würde jeden raten viel früher da zu sein, ca. 15-20 Minuten.

Am Eingang wird man hineingebeten und es wird von einem verlangt den Personalausweis vorzuzeigen. Ich erhielt ein Besucherausweis, den ich im sichtbaren Bereich anklemmte und ich bekam Richtungshinweise, ich lief gemeinsam mit einem Mitstreiter hoch und gelangte in die Aula der Schule. Ich sah auch schon die restlichen Schüler. Als Nächstes musste ich mich nochmals ausweisen und eine Schweigepflicht unterschreiben. Es wird von einem verlangt, sämtliche Smartphones oder Smartwatches einzuschließen, wofür man eine 1€ Münze benötigt.

Der Computertest

Nach ca. 15 Minuten kam ein Beamter und eine Beamtin in Uniform und wir gingen in einen Raum mit sehr vielen Computern und auf jeden stand jeweils der Name der Person geschrieben. Ich suchte meinen Namen und setzte mich vor meinen PC. Es wurde uns im Allgemeinen erklärt, wie alles ablaufen und was der erste Test beinhalten würde.

Der erste Test war der Deutschtest. Er war gegliedert in drei Teilen. Zwischen jedem Teil hat man genügend Zeit, d.h. es gab immer eine Beispielaufgabe, die man machen musste und wenn sie richtig war, konnte man auf “weiter” drücken. Ab diesem Punkt fing die Zeit an abzulaufen.

Tipp: Lasst euch Zeit bei den Beispielaufgaben und drückt erst auf Weiter wenn ihr euch sicher seid, dass ihr es verstanden habt. 

Der erste Abschnitt vom Deutschtest war der Allgemeinwissen-Teil, der ging vielleicht 8 Minuten und beinhaltete verschiedene Fragen von Kultur bis zu Politik usw. Als die Zeit zu Ende war, klickte ich auf den zweiten Bereich des Deutschtests. Dieser beinhaltete Aufgaben zur Rechtschreibung. 

Der letzte Test des Deutsch Test war ein Diktat. Ich kann vorab schon einmal sagen, macht euch nicht verrückt. Die  Aufgaben kann man nicht komplett fertig lösen, da es extra so konzipiert ist. Man setzte sich Kopfhörer auf und ließ das Diktat laufen. Man konnte beliebig oft zurückspulen und sich das Diktat von neuem anhören. Jedoch hatte man für jede Aufgabe wiederum eine bestimmte Zeit, weshalb man schnell und ordentlich arbeiten musste.

Nach jedem Abschnitt musste man in die Aula der Schule wo man nacheinander gerufen wurde ob man es letztendlich bestanden hatte oder nicht. Nach kurzer Zeit kam der Beamte und die Beamtin mit einem Zettel zurück und verkündete, wer es schaffte. 7 sind schon direkt rausgeflogen und 2 wurden vom gehobenen in den mittleren herabgestuft. Wir hatten eine kleine Pause und schon ging es zum Intelligenztest.

Der Intelligenztest war gegliedert in fünf Abschnitte. Diese fünf Abschnitte konnte man wie auch beim Deutschtest in beliebiger Reihenfolge anfangen. Für jeden Abschnitt gab es eine bestimmte Zeit. Der erste Teil beinhaltete Aufgaben zur Konzentration. Als ich fertig war, klickte ich auf den zweiten Teil der beinhaltete Aufgaben zum logischen Denken. 

Der dritte Teil war ein Merkfähigkeitstest,  wo man bestimmten musste, ob man verschiedene Dinge nacheinander gesehen hatte, oder nicht. Der vorletzte Abschnitt beinhaltete Matrizen, die man jeweils immer der richtigen Lösung zuordnen musste. Es waren immer vier Antwortmöglichkeiten gegeben.

Der letzte Abschnitt des Intelligenztests waren Rechenaufgaben, die allerdings echt machbar waren. 

Als die Zeit zu Ende war, ging ich wieder runter und wir erhielten sehr schnell wieder die Ergebnisse. Man weiß nur, ob man bestanden oder nicht hat und ob man herabgestuft wurde.

Nach dem Intelligenztest waren wir nur noch zu viert. 

Wir hatten wieder eine kurze Pause und schon ging es zum nächsten Test.

Der Persönlichkeitstest zählt zur Punktzahl hinzu, jedoch hat man keinen Zeitdruck wie bei den vorherigen Testteilen. Dieser soll nur aufzeigen, wie der Bewerber denkt und wie er in diesen jeweiligen Situationen handeln würde. Für diese Aufgabe hatte man ca. 20 Minuten Zeit und man musste sehr viele Fragen beantworten, d.h. man hatte eine Frage, wie zum Beispiel: Würden Sie sagen, dass sie bei Stresssituationen einen kühlen Kopf bewahren? Dazu hatte man eine Leiste, in der stand “Ich stimme voll zu” und “Ich stimme nicht zu”. Man konnte mit der Maus den jeweiligen Punkt nach rechts oder links beliebig hin und herschieben. Dieser Test war individuell, jeder musste für sich selbst antworten.

Nun gab es eine Pause von eineinhalb Stunden, in der wir gemeinsam etwas aßen und tranken.

Das Gespräch / Interview

Jetzt war das Gespräch an der Reihe. Wir wurden alle nacheinander von Polizisten abgeholt. Jeder ging mit einem Polizei-Beamten/Beamtin  in einen Raum. Er erklärte mir, wie das Gespräch ablaufen und was danach passieren würde. Nach dem Gespräch würde er alles in den Computer eintragen und mir meine Punktzahl mitteilen. Zuallererst verlangte er von mir, mich vorzustellen und sagte, dass ich dafür 3-5 Minuten Zeit hätte. Ich stellte mich im Allgemeinen vor, erzählte etwas über mich und meine Familie und warum ich zur Polizei möchte, außerdem fügte ich meine Stärken hinzu.

Dann fragte er mich bestimmte W-Fragen. Zum Beispiel: Was für Stärken ein Polizist haben muss? Danach fing er an, situationsbezogene Fragen zu stellen. Wie zum Beispiel: Sie sind auf Streife und sehen wie Kinder von einer Brücke Steine auf fahrende Autos werfen. Wie würden Sie handeln? In diesem Fall muss man aus der Sicht eines Polizisten antworten und am besten logisch sowie mit guten Antworten begründen, was man machen und wie man reagieren würde.

Es gab ca. sieben oder acht dieser Fragen. Zu meinen Antworten machte er immer Notizen. Zum Schluss druckte er Blätter aus, auf denen meine Punktzahl stand und erklärte mir, wie es nun weitergehen würde.

Als Nächstes machten wir einen Termin für die ärztliche Untersuchung aus. Ab diesem Zeitpunkt war das Gespräch zu Ende und ich ging wieder runter in die Aula, nahm meine Sachen aus dem Schließfach und machte mich auf den Weg nach Hause.

Das Gespräch dauerte bei mir etwas länger als bei den anderen Mitstreitern, da ich mich sehr gut mit meinem Interview Partner verstanden hatte. Es waren ca. 1 Stunde.

Im Allgemeinen war ich sehr nervös aber kein Grund zur Sorge, denn man wurde sehr nett begrüßt und auch behandelt. Der Auswahltest ging von 8:30 Uhr bis circa 14:30 Uhr.

Das war mein Auswahltest bei der Landespolizei Baden-Württemberg. Ich hoffe, ich konnte euch damit helfen und euch etwas die Angst nehmen.

Viel Glück ihr schafft das mit guter Vorbereitung, denn wo ein Wille ist, ist auch ein Weg! :).