Du musst einen Vergleich schreiben? Erfahre, wie du zwei oder mehrere Texte hinsichtlich ihrer Gemeinsamkeiten und Unterschiede optimal analysierst und erhalte Tipps!
Vergleich schreiben
Bei einem Vergleich geht es darum, zwei oder mehrere Texte miteinander zu vergleichen und die Unterschiede sowie Gemeinsamkeiten herauszustellen. Die Textform kann dabei beliebig gewählt sein. So kann man Gedichte genauso gut vergleichen wie beispielsweise Erzählungen oder Informationstexte. Verglichen werden u. a. Bezüge zu bestimmten Themen, Motiven und / oder Aspekten.
Welche Texte können vergleichen werden?
Wie bereits eingangs erwähnt, kannst du ganz unterschiedliche Texte miteinander vergleichen. Hier ein grober Überblick:
- zwei literarische Texte und Textauszüge (z. B. Gedicht im Vergleich mit einem anderen Gedicht oder aber einem Erzähltext, zwei Erzähltexte, zwei Auszüge von Texten, …)
- Sachtexte und literarische Texte (z. B. Begriffserläuterungen und Erzähltexte, …)
- zwei (oder mehrere) Sachtexte (z. B. Informationstext mit Grafiken, zwei Informationstexte, …)
Wie genau vergleicht man?
Vergleichen bedeutet, dass die zu vergleichenden Texte nach einem bestimmten Vergleichsaspekt analysiert und anhand der Gegenüberstellung miteinander verknüpft werden. Dieser Vergleichsaspekt wird durch die jeweilige Aufgabenstellung vorgegebenen. Du erfährst also direkt zu Beginn, auf was du dich bei deinem Vergleich fokussieren sollst.
Zwei Möglichkeiten des Vergleichs
Für das Schreiben des Vergleichs stehen dir diese zwei Vorgehensweisen zur Verfügung:
- Die lineare Vorgehensweise: Zuallererst untersuchst du Text A und danach Text B.
- Vorteil: Es gibt eine klare Struktur.
- Nachteil: Du könntest Gefahr laufen, dich (öfter) zu wiederholen.
- Die aspektorientierte Vorgehensweise: Die Untersuchung der Texte erfolgt im Wechsel („verzahnt“).
- Vorteil: Es handelt sich um eine direkte Gegenüberstellung.
- Nachteil: Diese Vorgehensweise ist anspruchsvoller. Du könntest Gefahr laufen, den Überblick zu verlieren.
Einen Vergleich schreiben: Die Vorarbeit
Bevor du mit deinem Vergleich startest, solltest du dir die zu vergleichenden Texte sorgfältig (und gerne mehrmals) durchlesen. Falls du darin enthaltene Wörter nicht verstehst, schlage sie nach, denn das Verstehen des kompletten Textes ist für einen guten Vergleich essentiell. Mache dir am Rand Notizen über auffällige Textpassagen, so findest du diese schnell wieder.
Tipp: Erstelle nach dem Lesen sowie Markieren eine Liste, die sowohl die Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede der Texte aufgreift. Mit Hilfe dieser Übersicht wird dir das Schreiben des Vergleichs leichter fallen.
Aufbau eines Vergleichs
Auch der Vergleich besteht aus einer Einleitung, einem Hauptteil sowie einem Schluss. Diesen Aufbau kennst du bestimmt schon von anderen Aufsatzarten. Im Folgenden gehen wir etwas näher auf die einzelnen Aufsatzbestandteile ein:
Einleitung
In der Einleitung stellst du die zu vergleichenden Texte kurz vor. Gehe dabei – wenn möglich – auf folgende Punkte ein:
- Art der Texte
- Titel
- Autorin / Autor
- Datum
- Erscheinungsquelle der Texte (zum Beispiel Zeitschrift)
- Ort
Hauptteil
Sofern du bei deinen Vorbereitungen eine Liste mit den Gemeinsamkeiten und Unterschieden erstellt hast, kommt diese nun im Hauptteil zum Tragen, denn der Hauptteil stellt den Kern eines Vergleichs dar. Neben den inhaltlichen Gemeinsamkeiten und Unterschieden kommt es auch auf die sprachlichen Aspekte an. Denke stets daran, deine Ausführungen mit Textbeispielen zu untermauern. Wir empfehlen dir diese Vorgehensweise:
- Beginne zunächst mit den inhaltlichen sowie stilistischen Gemeinsamkeiten der Texte.
- Trage danach die Unterschiede zusammen.
Damit du zwischen den Gemeinsamkeiten und Unterschieden perfekte Übergänge schaffst, nutze Formulierungen, wie diese:
- Hingegen
- Wohingegen
- Dennoch
- Nichtsdestotrotz
Schluss
Am Schluss ziehst du ein Fazit. Du beantwortest vor allem die Frage: “Sind sich die Texte ähnlich oder sind sie unterschiedlich?”. Wichtig ist hierbei, dass du deine eigene Meinung mit einfließen lässt, dich aber von “schwammigen” Äußerungen fernhältst. Halten sich die Unterschiede und Gemeinsamkeiten die Waage gilt es, diese zu gewichten, um zu einem Ergebnis zu kommen. Auch dies musst du in deinem Schlussteil mit einbringen – und vor allem begründen.
Einen Vergleich schreiben – Beispiele
Du musst im Rahmen einer Prüfung oder eines Einstellungstests Texte miteinander vergleichen? Dann geben wir dir zum Schluss noch einen Überblick über mögliche Vergleichsbeispiele sowie hilfreiche Tipps.
Gedichte vergleichen
Sofern es deine Aufgabe ist, Gedichte miteinander zu vergleichen, dann solltest du bei deiner Ausarbeitung den Fokus auf Form (z. B. Versmaß), Inhalt und Sprache (sprachliche Mittel, wie zum Beispiel Metaphern) legen. Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede kannst du feststellen?
- Was verbirgt sich hinter den Worten?
- Geben die Autorinnen oder Autoren ähnliche Gedanken in ihren Gedichten wieder?
- Nehmen die Autorinnen oder Autoren gegensätzliche Positionen ein?
- Wie ist die Stimmung im Gedicht? Eher ruhig und entspannend oder doch wild und angespannt?
Sachtext und literarischen Text vergleichen
Erschließe zunächst den Sachtext und dann den literarischen Text. Beginne danach mit dem Vergleich.
Vergleichen lassen sich …
- gleiche und unterschiedliche Informationen zu ein und demselben Thema
- die Sichtweisen der Verfasserinnen oder Verfasser
- die sprachliche Form der beiden Texte (sachlich, objektiv, wertfrei, voller Metaphern, voller Reime, …?)
Zwei Sachtexte vergleichen
Nachdem du beide Texte aufmerksam gelesen hast, fokussiere dich bei deiner Analyse zunächst auf den einen und dann auf den anderen Text. Die zentrale Fragestellung ist dabei, wie ein bestimmtes Thema in zwei (oder mehreren) Texten beurteilt wird.
Vergleichspunkte wären u. a.:
- Äußere Merkmale
- Thesen / Gesamturteil
- Bezugspunkte, auf die der jeweilige Text eingeht
- Sprachliche sowie formale Gestaltung
Im Anschluss an den Vergleich erfolgt eine eigene Stellungsnahme.
Tipps zum Schreiben eines Vergleichs
- Lies die Aufgabenstellung aufmerksam durch, denn sie gibt dir den Fokus deines Vergleichs an.
- Achte auf eine gute Vorbereitung (Markierungen, Übersicht mit Gemeinsamkeiten und Unterschiede, Überlegungen zur Struktur).
- Überlege dir möglichst früh Kategorien, nach denen du die Texte untersuchst und gliederst.
- Sofern du einen Entwurf erstellen möchtest, verfasse diesen am besten stichpunktartig. Dies spart Zeit, die du für die anschließende Reinschrift nutzen solltest.
- Achte bei der Reinschrift auf einen sauberen Stil sowie eine korrekte Grammatik. Vermeide orthographische Fehler.
- Halte dich nicht zu lange mit der Einleitung auf, denn dem Hauptteil solltest du die meiste Zeit widmen.
- Vermeide beim Schlussteil waghalsige Interpretationen, so dass bei der Leserin bzw. dem Leser ein Eindruck von Sachlichkeit entsteht.
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