Unternehmen nutzen in Assessment Centern ganz unterschiedliche Aufgaben, um ihre Bewerber zu überprüfen. Sehr beliebt ist das Rollenspiel, das in verschiedenen Branchen zum Einsatz kommt. Neben Unternehmen, die im Verkauf oder der Kommunikation beschäftigt sind, wird das Rollenspiel beispielsweise auch bei der Polizei und dem Zoll genutzt.
Bei einem Rollenspiel wird eine bestimmte Situation vorgegeben. Der Bewerber muss sich anschließend innerhalb dieser Situation beweisen und zeigen, wie er auf bestimmte Probleme oder Anfragen im späteren Beruf reagiert. Je nach Branche kann sich die Aufgabenstellung stark unterscheiden. Bei der Polizei und dem Zoll legt man typischerweise einen anderen Schwerpunkt als beispielsweise bei einem Unternehmen, das im Support aktiv ist.
Unabhängig davon, ob man sich beim Zoll, der Polizei oder einem anderen Unternehmen beworben hat, liegt der Hauptfokus im Rollenspiel immer auf den kommunikativen Fähigkeiten. Typischerweise erhält der Bewerber vor dem Beginn der Aufgabe ein Blattmit Informationen. Auf diesem wird die Ausgangsstellung beschrieben. Allerdings bekommt man nicht alle Informationen. Rollenspiele haben immer einen gewissen Überraschungsfaktor, da die Unternehmen sehen wollen, wie die Bewerber auf unvorhergesehene Veränderungen und Überraschungen reagieren.
Beispiele für Rollenspiele
Eine beliebte Aufgabenstellung ist das Verkaufsgespräch bzw. Kundengespräch. Gerade Unternehmen, die im Verkauf tätig sind, lassen Bewerber gern testweise in einem Rollenspiel ein Produkt an einen fiktiven Kunden verkaufen. Wichtig ist es dabei, nicht nur die Vorteile des Produktes herauszustellen, sondern bei seinem Gegenüber auch den Wunsch zu erwecken, dieses tatsächlich in seinem Besitz zu haben.
Ebenfalls sehr beliebt sind das Mitarbeiter- oder Kollegengespräch. In beiden Fällen soll eine Situation aus dem Arbeitsalltag simuliert werden. Der Bewerber spielt entweder einen Vorgesetzten im Unternehmen oder einen normalen Mitarbeiter. Bei einem Vorgesetztengespräch kann es beispielsweise darum gehen, dass man als Chef einen fiktiven Mitarbeiter davon überzeugen muss, Überstunden für ein besonderes Projekt zu machen. Das Mitarbeitergespräch findet dagegen zwischen Kollegen auf Augenhöhe statt und dreht sich um einen Konflikt, für das beide Seiten einen Kompromiss finden müssen.
Rollenspiele bei der Polizei und beim Zoll
Bei der Polizei und dem Zoll wird häufig ebenfalls das Kollegengespräch im Assessment Center benutzt. In manchen Bundesländern kommt zudem noch eine weitere Version des Rollenspiels zum Einsatz. Hier wird für die Bewerber ein Büroalltag simuliert. Der Teilnehmer am Auswahlverfahren muss typische Büroaufgaben erledigen, allerdings kommt es immer wieder zu Unterbrechungen durch Anrufe oder Kollegen, deren Anliegen man in seinen vollen Aufgabenkalender noch unterbringen muss. Sehr wichtig ist dabei das Thema Priorisierung. Der Bewerber muss entscheiden, wie wichtig eine Aufgabe ist und ob man sie gleich erledigen muss oder verschieben kann.
Richtiges Argumentieren
Um Rollenspiele ohne Probleme zu überstehen, lohnt es sich, ein paar Tipps und Tricks zu beherzigen. So zahlt es sich in jedem Falle aus, wenn man die Sache im Vorfeld mit Freunden oder der Familie übt. Wer mit dem Szenario vertraut ist, kann die Aufgabe oft gelassener angehen. Bei der Übung sollte man vor allem das Thema Argumentieren in den Mittelpunkt stellen. Sobald man die Aufgabe kennt, sollte man sich stichhaltige Argumente überlegen und auch mögliche Überraschungen mit einberechnen. Dann sollten Rollenspiele kein Problem darstellen.
Tipps für die Übungen: Worauf kommt beim Rollenspiel und dem AC an?
Das Assessment Center besteht in der Regel aus mehreren Übungen, so dass neben dem Rollenspiel möglicherweise auch noch eine Grupendiskussion oder ein Einzelvortrag geführt werden muss. In allen Fällen möchte der Arbeitgeber vor allem sehen, wie du dich präsentierst. Im Rollenspiel zum Beispiel solltest du gut auf die Argumente deines Gegenübers eingehen und dir natürlich anhören, was dieser zu sagen hat. In der Gruppendiskussion geht es wiederum darum, sich zwar in einem guten Licht zu präsentieren und aktiv an der Diskussion teilzunehmen. Gleichzeitig solltest du aber zum Beispiel auch den anderen Bewerbern die Chance geben, ihre Meinung oder Position kundzutun. Ebenso spielen natürlich die Kleidung und dein generelles Auftreten eine Rolle. Im Prinzip gilt: Sobald du die Tür zum Assessment Center betrittst, bist du unter Beobachtung. Selbst in den Pausen oder einfach nur lockeren Gesprächen mit den anderen Bewerbern solltest du also immer auf einen guten Eindruck bedacht sein.
Fazit: Rollenspiel als fester Bestandteil im Assessment Center
Das Assessment Center ist für Unternehmen optimal geeignet, um herauszufinden, welcher der Bewerber für die Anforderungen der Position am besten geeignet ist. Es werden zum Beispiel deine Kommunikationsstärke, dein Können beim Argumentieren oder dein generelles Auftreten unter die Lupe genommen. Zusätzlich dazu solltest du auf einen ansprechenden Kleidungsstil achten und darauf, dass du generell gut vorbereitet bist. Du solltest auch das Rollenspiel, welches eher als lockere Übung bezeichnet werden kann, nicht auf die leichte Schulter nehmen. Auch hier schauen die Prüfer ganz genau hin und prüfen dementsprechend gründlich, wie du dich präsentierst. Empfehlenswert ist es also auf jeden Fall, sich im Vorfeld schon einmal testweise in diese Situation zu versetzen und zum Beispiel mit Freunden ein Mitarbeitergespräch Beispiel durchzuspielen.
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Interessant.