Der Feuerwehr Berlin Einstellungstest gehört zu den anspruchsvollsten Auswahlverfahren im öffentlichen Dienst. Jährlich bewerben sich tausende Bewerber, doch nur ein Bruchteil schafft es in den Dienst – im Schnitt bestehen gerade einmal rund 3 % aller Bewerber die Prüfungen erfolgreich. Wenn du bei der Berliner Feuerwehr durchstarten möchtest, musst du daher top vorbereitet sein. In diesem Beitrag erfährst du, welche Voraussetzungen du für die Bewerbung erfüllen musst und was dich in den verschiedenen Testbereichen (psychologisch, sportlich und kognitiv) erwartet. Außerdem werfen wir einen Blick auf die Besonderheiten im Vergleich zum Einstellungstest Feuerwehr Bayern.
Voraussetzungen und Bewerbung bei dem Feuerwehr Berlin Einstellungstest
Bevor du zum eigentlichen Feuerwehr Berlin Einstellungstest zugelassen wirst, prüft die Berliner Feuerwehr deine formalen Voraussetzungen und Unterlagen. Zunächst musst du bestimmte Grundanforderungen erfüllen: Du bist mindestens 18 Jahre alt (bei Einstellung) und in der Regel höchstens 35 Jahre alt. Außerdem benötigst du mindestens einen guten Hauptschulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung oder einen Mittleren Schulabschluss (je nach Laufbahn). Für den gehobenen Dienst wird sogar Abitur oder ein Studium verlangt. Weitere essentielle Voraussetzungen sind ein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis (keine Vorstrafen), die Staatsangehörigkeit eines EU-Staates, der Führerschein Klasse B sowie das Schwimmabzeichen in Silber. Deine körperliche Eignung musst du durch eine G26.3 Untersuchung (Atemschutztauglichkeit) nachweisen, was z. B. einen Body-Mass-Index im Bereich 18–27,5 und ausreichende Seh- und Hörfähigkeit einschließt.
Kognitiver Test: schriftliche/online Prüfung – Feuerwehr Berlin Einstellungstest
Nach erfolgreicher Bewerbung startet das Auswahlverfahren meist mit einem kognitiven Einstellungstest. In Berlin wird zunächst ein Online-Test durchgeführt, der deine geistigen Fähigkeiten prüft. In diesem schriftlichen bzw. computergestützten Test erwarten dich Aufgaben aus verschiedenen Bereichen: Mathematik & Logik, Sprachverständnis, Merkfähigkeit, Konzentration sowie technisches und abstrakt-logisches Denken. Beispielsweise musst du Zahlenreihen fortsetzen, mathemische Textaufgaben ohne Hilfsmittel lösen (Grundrechenarten, Bruch- und Prozentrechnung, Dreisatz), Rechtschreibung und Grammatikkenntnisse beweisen oder in Diagrammen Gesetzmäßigkeiten erkennen. Oft herrscht Zeitdruck – zum Beispiel sind in Berlin etwa 75–90 Minuten für einen umfangreichen Fragenkatalog vorgesehen.
Sporttest: der sportliche Eignungstest – Feuerwehr Berlin Einstellungstest
Die sportliche Prüfung ist bei der Feuerwehr ein entscheidender Ausleseschritt – schaffst du hier die Mindestleistungen nicht, ist das Auswahlverfahren sofort beendet. Der Sporttest der Berliner Feuerwehr umfasst mehrere Disziplinen, um Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Koordination und allgemeine Fitness zu überprüfen. Typischerweise musst du zwei Kraftübungen absolvieren (etwa an Kraftgeräten wie Brustpresse und Latzug jeweils 20 Wiederholungen mit festgelegtem Gewicht), eine Koordinationsübung (zum Beispiel einen Schwebebalken mit Hindernis überqueren und einen Gegenstand balanciert transportieren) sowie eine Ausdauerübung. In Berlin besteht die Ausdauerprüfung aus einem 3000-Meter-Lauf, den du je nach Laufbahn in einer vorgegebenen Zeit (beispielsweise rund 15:30 Minuten) schaffen musst. Diese Anforderungen stellen sicher, dass du körperlich den Belastungen des Feuerwehr-Alltags gewachsen bist.
Bereite dich auf den Sporttest frühzeitig und systematisch vor. Ideal ist ein Mix aus Krafttraining (für Oberkörper- und Rumpfmuskulatur, z. B. durch gezieltes Gerätetraining oder Übungen wie Liegestütze und Klimmzüge) und Ausdauertraining (regelmäßiges Lauftraining, Intervallläufe). Auch deine Koordination kannst du trainieren – beispielsweise Balanceübungen oder Hindernisläufe.
Psychologischer Eignungstest: Interview und Persönlichkeit
Feuerwehrleute brauchen nicht nur Muskeln und Köpfchen, sondern auch die richtige Persönlichkeit. Daher beinhaltet das Auswahlverfahren einen psychologischen Testbereich, meistens in Form eines strukturierten Vorstellungsgesprächs (Interviews) und mitunter weiteren Assessment-Center-Elementen. Bei der Berliner Feuerwehr erwartet dich ein strukturiertes Interview vor einer Auswahlkommission. In diesem Gespräch geht es unter anderem um deine Motivation („Warum willst du Feuerwehrmann werden?“), deine Erwartungen an den Beruf und deine bisherige Lebenslauf-Stationen. Oft startet das Interview mit einer kurzen Selbstpräsentation, in der du dich vorstellst. Anschließend können ein Rollenspiel oder Fallbeispiel vorkommen: Du sollst zum Beispiel schildern, wie du in einer bestimmten Stresssituation reagieren würdest. Dabei achtet die Kommission darauf, wie ruhig, lösungsorientiert und teamfähig du agierst.
Beispielhafte Prüfungsfragen und Antworten
Zum Abschluss findest du hier vier beispielhafte Prüfungsfragen aus verschiedenen Bereichen des Einstellungstests – inklusive Antworten, damit du deinen Wissensstand selbst überprüfen kannst:
- Frage: Zwei Feuerwehrleute brauchen 6 Minuten, um einen Raum zu löschen. Wie lange würden drei Feuerwehrleute für denselben Raum benötigen (unter der Annahme gleicher Effektivität)?
- Frage: Wie lautet die europaweit einheitliche Notrufnummer für Feuerwehr und Rettungsdienst?
- Frage: Setze die Analogie fort: „Feuerwehr verhält sich zu Brände löschen wie Polizei zu ____.“
- Frage: Welches Element/Gas ist für den Verbrennungsvorgang unerlässlich und Bestandteil des sogenannten „Verbrennungsdreiecks“?
Antwort: Sauerstoff. (Ein Feuer benötigt Sauerstoff, um zu brennen. Die anderen beiden Elemente des Verbrennungsdreiecks sind Brennstoff und Wärme/Entzündungstemperatur.)
Lösungen:
1. Antwort: 4 Minuten. (Mehr Personen erledigen die Aufgabe schneller – hier verteilt sich die Arbeit auf 3 Kräfte, wodurch sich die benötigte Zeit auf ein Drittel von 12 Mann-Minuten verkürzt.)
2. Antwort: 112. (Die 112 gilt EU-weit als Notruf. In Deutschland erreicht man über 112 Feuerwehr und Rettungsdienst, während 110 für die Polizei ist.)
3. Antwort: Verbrechen bekämpfen. (Die Feuerwehr ist primär dafür da, Brände zu löschen, während die Polizei hauptsächlich Verbrechen bekämpft. So wird das Verhältnis entsprechend fortgesetzt.)
4. Antwort: Sauerstoff. (Ein Feuer benötigt Sauerstoff, um zu brennen. Die anderen beiden Elemente des Verbrennungsdreiecks sind Brennstoff und Wärme/Entzündungstemperatur.)