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Freiwilliger Wehrdienst Heimatschutz – Wichtige Infos und Tipps

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Auch nach dem Aussetzen der Wehrpflicht hat die Bundeswehr für viele junge Menschen nichts an Attraktivität eingebüßt. Mit einem neuen Programm sollen nun weitere Rekrutinnen und Rekruten angesprochen werden.

Unter dem Motto „Dein Jahr für Deutschland“ bietet die Truppe einen freiwilligen Wehrdienst im Heimatschutz an. In der Laufbahn der Mannschaften werden die Rekrutinnen und Rekruten heimatnah ausgebildet und im Anschluss an ihre Grundausbildung immer dort eingesetzt, wo Großschadenslagen, Naturkatastrophen oder Pandemien unsere Gesellschaft vor besondere Herausforderungen stellt. Wir haben die neue Form des freiwilligen Wehrdienstes unter die Lupe genommen und stellen den Ablauf und die Aufgaben vor. Natürlich gibt es auch Tipps für die perfekte Vorbereitung auf den freiwilligen Wehrdienst beim Heimatschutz!

Heimatschutz der Bundeswehr – was ist das eigentlich?

Wer sich für den freiwilligen Grundwehrdienst interessiert stößt im Jahr 2021 auch auf den Begriff des Heimatschutzes. Im Pilotprojekt „Dein Jahr für Deutschland“ bietet die Truppe interessierten Rekrutinnen und Rekruten die Möglichkeit in diesem Bereich tätig zu werden. Doch was erwartet die angehenden Soldatinnen und Soldaten dort? Wir haben den Einsatzbereich genauer betrachtet:

Aufgaben des Heimatschutzes

Anders als sonstige Einsatzbereiche der Bundeswehr konzentriert sich der Bereich des Heimatschutzes ausschließlich auf unterstützende Aufgaben im Inland. Kommt es in Deutschland zu besonderen Lagen, wie etwa Großschadenslagen oder Engpässen im Gesundheitssystem wie während der Corona-Pandemie, unterstützen die Soldatinnen und Soldaten die örtlichen Behörden. Auch bei Umweltkatastrophen wie Überflutungen werden die KameradInnen eingesetzt: Mit technischem Sachverstand und einer professionellen Organisation kommt die Truppe zum Einsatz im Inland.

Angliederung des Heimatschutzes

Der neue Bereich ist der Bundeswehr in der Streitkräftebasis angegliedert. Neben der Marine, der Luftwaffe und dem Heer ist die Streitkräftebasis die vierte Säule im Organigramm der Bundeswehr und vor allem für die inneren Angelegenheiten der Truppe verantwortlich.  Unter anderem kommen hier auch Feldjäger als Militärpolizei, die ABC-Abwehr oder das Logistikkommando.

Freiwilliger Grundwehrdienst – Ablauf

Anders als bei anderen Truppengattungen wird der freiwillige Grundwehrdienst beim Heimatschutz nicht am Stück abgeleistet, sondern teilt sich auf sieben Monate Ausbildung und weitere fünf Monate, die im Rahmen einer Reservistenzeit abgeleistet werden. Den genauen Ablauf des Dienstes erfährst du hier.

Grundausbildung

Zu Beginn der Einsatzzeit erhalten die Rekrutinnen und Rekruten eine umfangreiche militärische Grundausbildung. In den ersten drei Monaten werden militärische Grundfähigkeiten vermittelt. Dazu gehören neben der Ausbildung an der Handfeuerwaffe auch körperliches Training und eine Ausbildung zum Sanitäter. Nachdem die Rekrutinnen und Rekruten die Grundlagen der soldatischen Ausbildung genossen haben, werden sie in einem viermonatigen Spezialisierungslehrgang auf ihre zukünftigen Aufgaben vorbereitet.

Spezialausbildung

Die Spezialausbildung ist in zwei Teile untergliedert und befasst sich zum einen mit einer Ausbildung im Bereich Wach- und Sicherungsaufgaben, ABC-Abwehr und Feldjägerdienst. Diese Ausbildungsabschnitte werden in Ausbildungsstützpunkten Wildflecken, Berlin und Delmenhorst durchgeführt. Der zweite Ausbildungsteil wird an den jeweiligen Landeskommandos der Bundesländer durchgeführt und befasst sich mit den regionalen Besonderheiten im Zusammenhang des Heimatschutzes.

Verwendung

Nach Abschluss der Grund- und Spezialausbildung gehen die Freiwilligen in den Dienstbetrieb der Truppe über. Dieser Dienst wird in Heimatnähe der Soldatinnen und Soldaten abgeleistet und erfolgt entweder am Stück oder, nach Absprache, phasenweise verteilt über einen Zeitraum von sechs Jahren.

Diese Verteilung über mehrere Phasen bietet die Möglichkeit, die eigene Wehrdienstzeit zu planen und mit beruflichen und privaten Bedürfnissen überein zu bringen. Durch diese besondere Ausgestaltung soll der freiwillige Grundwehrdienst für alle attraktiv gemacht werden, die ihre Zeit individuell einteilen möchten.

Gehalt und Beförderungsintervalle des Heimatschutzes

Wer sich für einen freiwilligen Dienst verpflichtet, geht einen Vertrag mit dem Bundesministerium der Verteidigung ein. Wie die Zeit vergütet wird und welche Beförderungsintervalle gelten, haben wir im folgenden Abschnitt zusammengestellt.

Gehalt

Natürlich wird der Dienst bei während der Dienstzeit vergütet. Die Bezahlung orientiert sich dabei an den offiziellen Vorgaben des Bundesministeriums der Verteidigung:

In den ersten sieben Monaten der Wehrzeit ist der Wehrsold identisch mit dem der regulären Grundwehrdienstleistenden. Unter Berücksichtigung aller Zulagen und dem Unterhaltssicherungsgeld beträgt der Wehrsold rund 87 € pro Tag.

Während der folgenden sechsjährigen Einsatzperiode entspricht der Sold dem der regulären Reservistendienstleistenden.

Beförderungsintervalle

Wie auch im regulären Wehrdienst werden die Beförderungsintervalle der Mannschaftsdienstgrade eingehalten. Das bedeutet, dass die angehenden Soldatinnen und Soldaten nach drei Monaten zum Gefreiten befördert werden. Nach weiteren drei Monaten werden die Beförderungen zum Obergefreiten ausgesprochen.

Bewerbung für den freiwilligen Grundwehrdienst des Heimatschutzes

Der freiwillige Grundwehrdienst des Heimatschutzes verbindet eine militärische Ausbildung mit einer heimatnahen Verwendung und ist so für viele junge Rekrutinnen und Rekruten eine attraktive Alternative zum regulären Wehrdienst.  Welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen, um den freiwilligen Grundwehrdienst beim Heimatschutz antreten zu können erläutern wir im folgenden Abschnitt.

Voraussetzungen

Um für den Grundwehrdienst in Frage zu kommen, müssen die Bewerberinnen und Bewerber die folgenden Kriterien erfüllen:

  • Mindestalter 17 Jahre, Höchstalter 65 Jahre
  • Deutsche Staatsbürgerschaft
  • Erfüllung der Schulpflicht
  • Bereitschaft im Anschluss an die aktive Zeit 6 Jahre als Reservist Zur Verfügung zu stehen

Sind all diese Punkte erfüllt, können sich interessierte zu einem Beratungsgespräch über den freiwilligen Wehrdienst melden.

Achtung
Bei Mindestalter und Höchstalter gibt es keine Ausnahmen!

Bewerbung

Die 2021 neu eingeführte Form “freiwilliger Wehrdienst beim Heimatschutz” läuft als Pilotprojekt bei der Bundeswehr. Für den Anfang wird ab dem 1. April 2021 mit mehr als 1000 Rekrutinnen und Rekruten begonnen. Um einen der begehrten Plätze zu ergattern, müssen sich die interessierten Bewerberinnen und Bewerber einem Eignungstest stellen.

Zu Beginn einer jeden freiwilligen Grundwehrdienstzeit steht ein ausführliches Beratungsgespräch bei einem Wehrdienstberater. Dieser wird auch die Bewerbungsformulare bereithalten, welche ausgefüllt und mit anderen Unterlagen zusammengestellt an die Truppe übersandt werden muss.

Im Anschluss erhalten interessierte Bewerberinnen und Bewerber eine Einladung zum Einstellungstest.

Eignungstest

Der Eignungstest für den freiwilligen Wehrdienst ist in 4 Schritte untergliedert. Nach einer ärztlichen Untersuchung und einem Computer Test (Assessment Center) wird ein psychologisches Gespräch geführt und um anschließend mit der Einplanung begonnen.

Ärztliche Untersuchung

Auch im Rahmen des freiwilligen Wehrdienstes erwarten Soldatinnen und Soldaten körperlich herausfordernde Aufgaben. Um die Geeignetheit der Bewerberinnen und Bewerber festzustellen wird eine genaue ärztliche Untersuchung durchgeführt.

Hierbei werden gesundheitliche oder körperliche Beschwerden besprochen und durch den Bundeswehrarzt festgestellt. Auch ein Drogentest gehört zur ärztlichen Untersuchung, eine Karriere bei der Bundeswehr ist für Drogenkonsumenten nicht möglich.

Computer Test

Im Computer Test werden Fähigkeiten wie Rechtschreibung, Mathe, Physik Elektronik und Technik, logisches Denken, Konzentrationsfähigkeit und Reaktionsfähigkeit geprüft. Fragen zum Wissen und zur Intelligenz werden zusätzlich durch psychologische Fragen ergänzt. Hierbei versucht die Bundeswehr bereits ganz zu Beginn der Karriere eine psychologische Einschätzung der Bewerberinnen und Bewerber vorzunehmen – egal ob Bewerbung für eine Karriere als Soldat auf Zeit oder freiwilliger Wehrdienst.

Tipp
Auf den Eignungstest des freiwilligen Heimatschutzes solltest du dich unbedingt vorbereiten, um deine Chancen für eine Annahme zu erhöhen. Alle eben genannten Disziplinen kannst du übrigens hervorragend mit unserem Bundeswehr-Testtrainer trainieren.

Psychologisches Gespräch

Nach dem Computer Test kommt es zum psychologischen Gespräch. Hierbei wollen die Prüfer die Bewerberinnen und Bewerber als Person kennenlernen. In Form eines Interviews werden Fragen nach Zielen und Motivation gestellt und auch der Lebenslauf der Bewerberinnen und Bewerber wird unter die Lupe genommen.

Fragen zum Allgemeinwissen können im Vorstellungsgespräch ebenfalls gestellt werden. Daher ist es ratsam sich auch auf diesen Part des Einstellungstests vorzubereiten. Das Gespräch selbst dauert etwa 50 Minuten und wird im Anschluss ausgewertet.

Die Einplanung

Nachdem alle Testergebnisse ausgewertet wurden, kommt es zur Einplanung der Bewerberinnen und Bewerber. Dabei wird Rücksicht auf die Wünsche der jeweiligen Personen genommen, soweit die objektiven Voraussetzungen Stimmen.

Durch die vorherigen Tests wird ein Profil erstellt, welches der Einplaner mit Stellen abgleicht, die angeboten werden können. Ob das Angebot angenommen wird entscheidet der jeweilige Bewerber beziehungsweise die jeweilige Bewerberin selbst.

Ist die zugewiesene Stelle angenommen, kann es mit dem freiwilligen Grundwehrdienst nun an einem der Standorte endlich losgehen!

Freiwilliger Grundwehrdienst – Fazit

Die Bundeswehr gilt nach wie vor als einer der beliebtesten Arbeitgeber in Deutschland. Mit der Möglichkeit freiwilliger Wehrdienst des Heimatschutzes eröffnen sich Chancen für all diejenigen, die zwar Interesse an der Tätigkeit des Militärs haben, jedoch zunächst eine Verwendung heimatnaher Standorte anstreben.

Durch das Pilotprojekt „Dein Jahr für Deutschland“ bietet die Bundeswehr neue Möglichkeiten und ist auf dem Weg, die eigene Attraktivität noch weiter zu steigern. Wer sich gut auf das Auswahlverfahren vorbereitet, hat gute Chancen, seinen freiwilligen Grundwehrdienst beim Heimatschutz antreten zu können! Und wer weiß, vielleicht folgt ja sogar eine Karriere als Soldat auf Zeit?

3 Antworten

  1. Möchte in Schleswig-Holstein ,für den Heimatschutz dienen. Bin gerade 65
    und körperlich fit . Habe als Marinesoldat 73er meinen Wehrdienst geleistet.

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