Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.

Erfahrungsbericht: Eignungstest Polizei Niedersachsen

[the_ad id="1037559"]
Inhaltsverzeichnis

Passendes Produkt

Du bist unsicher was bei einem Einstellungstest auf Dich zukommen wird? Im nachfolgenden haben wir daher einen Erfahrungsbericht eines Polizeibewerbers für Dich. So erfährst du aus erster Hand wie der Einstellungstest bei der Polizei für Dich ablaufen kann.
Bitte beachte dabei, dass sich die Einstellungstests der einzelnen Länderpolizeien unterscheiden können. Mit unserem Plakos Testtrainer speziell für Dein Bundesland bist Du aber Bestens auf den Test vorbereitet.
Der Bewerber hat uns netterweise erlaubt, den Bericht zu veröffentlichen, um euch damit zu helfen. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank!

Tag 1 – Anreise

Am 12.06.2019 hatte ich den ersten Teil meines Einstellungstests bei der Polizei Niedersachsen. Dieser Teil fand in der Polizeiakademie Niedersachsen in Hann. Münden statt. Da ich am nächsten Morgen nicht in den Berufsverkehr kommen wollte, bevor es zum Computertest ging, bin ich sicherheitshalber einen Tag früher angereist und habe direkt auf dem Gelände der Polizeiakademie übernachtet. Dies war gegen eine Bezahlung von 15€ möglich. Ich schlief mit zwei Zimmergenossen auf einem Zimmer.
Die Nacht war kurz, denn der Wecker klingelte schon um 5:45 Uhr. Die Zimmer mussten Ich und meine Zimmergenossen nämlich schon um 6:30 Uhr verlassen. Danach haben wir vor Ort in der Kantine noch ein Frühstück zu uns genommen. Man hatte die Entscheidung zwischen einem belegten Brötchen mit Kaffee und einem Buffet, wie man es aus einer Jugendherberge kennt. Ich entschied mich für das Buffet, welches 4,50€ kostete. Um 7:45 Uhr haben sich dann alle Bewerber zum Computertest getroffen.

Tag 2 – Computertest

Gegen 8:15 Uhr startete dann der Test mit einer Einweisung bzw. Erklärung vor jeder Übung. Man braucht sich auch nicht zu schämen. Wenn man eine Frage hat, sollte man diese auch stellen, egal wie „dumm“ sie auch sein mag.
Kleine Übersicht

  • Tatort (Informationen merken)
  • 10 Gesichter merken
  • Zahlenreihen
  • Figurenreihen
  • Figuren einordnen (Gruppe A; B; C)
  • Bericht (Anzeige) schreiben
  • Postkorbübung
  • Flussdiagramme
  • Buchstabensalat
  • Gleiche Wortbedeutung
  • 3 Lückentexte
  • Diktat (45 Wörter)

Merkfähigkeit

Als erste Aufgabe sollte man sich einen Text zu einem Tatort durchlesen und sich die wichtigsten Sachen (Personen; Gegenstände etc.) merken. Dafür hatte man nur einige Minuten Zeit, woraufhin dann der Text verschwand und man eine vorgefertigte Tabelle vorliegen hatte. In diese Tabelle musste man dann die Informationen eintragen, z.B. wie heißt die Familie mit Namen?, welche Gegenstände wurden geklaut? Oder wie alt ist der jüngste Sohn?. Diese Aufgabe musste man zu einem späteren Zeitpunkt des Testes noch einmal ausfüllen, um das Langzeitgedächtnis zu prüfen.
Auch bei der darauffolgenden Aufgabe ging es um das Kurz- , und später durch eine Wiederholung auch um das Langzeitgedächtnis. Man hatte 10 Personen gegeben, also ein Bild und der dazugehörige komplette Name. Nun musste man sich die Namen zu den Personen in der vorgegebenen Zeit merken und den korrekten Namen unter das Bild der Person schreiben>. Später im Verlaufe des Testes erschienen die Bilder in anderer Reihenfolge noch einmal, nur diesmal hatte man unter dem Bild der Person mehrere Auswahlmöglichkeiten, wie die Person heißen könnte (Multiple Choice).

Logiktests

Die nächste Aufgabe bestand darin, Zahlenreihen ohne Hilfsmittel fortzuführen. Hierbei sei gesagt, dass nicht nur bei dieser Aufgabe der Umfang so groß war, dass es schwer möglich war, alle Aufgaben in der vorgegeben Zeit zu erledigen.
Aber man sollte sich nicht davon irritieren lassen und einfach so viele Aufgaben wie möglich erledigen, am besten fehlerfrei.
So ging es auch weiter mit den Figurenreihen, bei denen Figuren in einem bestimmten Verhältnis zueinander stehen, also z.B. Figur 1 verhält sich zu Figur 2 wie Figur 3 zu Figur 4.
Danach musste man Figuren in bestimmte Gruppen einordnen (A; B oder C). Bei dieser Übung hatte ich erstaunlicherweise die meisten Schwierigkeiten, weil ich überhaupt nicht durchgeblickt habe, was die jeweiligen Gruppen voneinander unterscheidet und somit musste ich raten.

Bericht schreiben

Die letzte Aufgabe vor der Pause bestand darin, die Rolle eines Polizisten einzunehmen, der eine Anzeige aufnimmt. Dir wird in einem Text der Sachverhalt erläutert, den du in Form eines Berichtes wiedergeben solltest.
In dem Text ging es um zwei unbekannte Frauen die folgenden Sachverhalt erläutert haben: Einer Frau geht es körperlich sehr schlecht und deshalb wurde sie schon mehrfach in ein Krankenhaus eingeliefert. In dem Krankenhaus wurde sie dann auch erfolgreich behandelt und gesund wieder entlassen. Doch gibt der Ehemann seiner Frau wie gewöhnlich einen selbstgemachten Brombeerkompott zum Probieren. Die Frauen, die auf der Polizeidienststelle den Sachverhalt erläutert haben, stellen die Vermutung an, dass der Ehemann (Chemielehrer) seine Frau mit dem Kompott vergiftet habe und es ihr deshalb körperlich schlecht gehe. Ausgehen von diesem Sachverhalt habe ich dann einen Text geschrieben, der einer Anzeige ähnelte. In meinen Augen war das keine große Sache, da man genug Zeit hatte, sich den Text durchzulesen und die wichtigen von den unwichtigen Informationen zu unterscheiden.

Schlussfolgerung und Organisation

Die Pause dauerte ca. 20 Minuten, in der man etwas trinken, sich ein wenig ausruhen und sich mit den anderen Bewerbern austauschen konnte. Die Nervosität vor dem zweiten Teil war erheblich geringer als vor dem ersten Teil. Der zweite Teil des Testes begann mit Flussdiagrammen mit Bezug zum Polizeiberuf. Es waren insgesamt fünf oder sechs Flussdiagramme, die meiner Meinung nach alle gut in der Zeit lösbar waren.
Ein weiterer großer Aufgabenbereich nach der Pause war die Postkorbübung, bei der man Termine per E-Mail bekommen hat, diese dann nach Wichtigkeit einordnen und Überschneidungen verhindern musste.
 Tipp: Wichtig hierbei ist, dass man auch auf das Datum achtet, da es auch Termine gab, die in der Vergangenheit lagen. Auf diese E-Mails mit Terminen musste man dann angemessen reagieren mit verschiedenen Optionen wie Termin absagen, verschieben oder wahrnehmen und den Grund nennen, z.B. dass eine Kollision mit einem wichtigeren Termin vorliegt. Mit ein wenig Konzentration war diese Übung auch machbar. Das wichtigste hierbei ist, sich genau die Daten und Uhrzeiten anzuschauen (nach Überschneidungen schauen) und Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden (die Wohnungsbesichtigung mit deiner Frau ist z.B. unwichtiger als ein Gespräch mit deinem Chef über eine Beförderung).

Sprachkompetenz

Im letzten Abschnitt des Computertestes ging es dann hauptsächlich um deutsche Grammatik und Rechtschreibung. Eine Übung bestand darin, dass man aus einem Buchstabensalat korrekte Wörter in der Einzahl bilden sollte. Hierbei war es wieder nahezu unmöglich Alles in der vorgegebenen Zeit zu erledigen.
Bei der darauffolgenden Aufgabe ging es um die gleiche Wortbedeutung (Multiple Choice). Ein Beispiel: Als Ausgangswort stand Niveau und Antwortmöglichkeiten waren z.B. Hautcreme; geistiger Rang oder Verhaltensmaßstab.
Zur Rechtschreibung gab es danach drei Lückentexte mit steigendem Schwierigkeitsgrad. Diese waren auch recht einfach zu erledigen, doch musste man sich ein bisschen beeilen.
Die letzte Aufgabe war ein Diktat, bei dem durch die Lautsprecher im Raum 45 Wörter durchgesagt wurden und man sie auf dem Computerbildschirm in vorgegebenen Spalten notieren musste. Jedes Wort wurde dabei jeweils einmal wiederholt in einer sehr deutlichen Aussprache.
Das war es dann auch schon mit dem Test, der insgesamt ca. 4 ½ Stunden ging (inkl. Pause). Insgesamt kann ich sagen, dass der Computertest insgesamt wirklich machbar ist, wenn man sich ordentlich darauf vorbereitet. Ich hatte mir zuvor schon ein Testbuch gekauft (Testtraining Polizei, Feuerwehr und Bundeswehr von Hesse/Schrader) und mit der Plakos Akademie Webseite (vor allem Konzentration & Logik) die schon genannten Aufgabentypen geübt.
Nach dem Testende hat man dann auch direkt mitgeteilt bekommen, ob man bestanden hat. Ich war einer von denen, die bestanden haben und so durften wir zusammen mit einer Polizistin eine Etage höher gehen, wo wir dann belehrt wurden und alles Schriftliche gemacht wurde. Von anfangs 22 Bewerbern, die an dem Computertest teilgenommen haben, sind nur 11 Personen in die nächste Runde (Sporttest) gekommen.

Sporttest

Danach hatten wir eine kleine Pause, in der wir uns umziehen konnten. Anschließend sind wir dann gemeinsam herüber gelaufen zu der Aschebahn, die wir aber leider wetterbedingt nicht benutzen konnten. So wurde der 5.000m-Lauf auf einer Ausweichstrecke durchgeführt, bei der man anstatt 12,5 dann 14 Runden laufen musste (natürlich bei gleicher Strecke). Ich hatte in meinem Heimatort die Strecke von 5 km als Übung einmal mit einer guten Zeit zurückgelegt, deshalb hatte ich keine Bedenken. Ich hatte den Sporttest mit einer Zeit von 21:47 min absolviert und hatte so nur knapp den Bonuspunkt verpasst. Den Bewerbern, die in läuferischen Disziplinen nicht so gut sind würde ich allerdings ein regelmäßiges Lauftraining im Vorfeld empfehlen. Denn der Sporttest ist zwar „nur“ ein Lauftest, trotzdem sollte man die Strecke nicht unterschätzen. Eine Bewerberin ist bei diesem Test gescheitert und eine weitere musste aufgrund eines Kreislaufproblems ärztlich behandelt werden.
Ich hatte zuvor auch schon den Einstellungstest bei der Polizei in Hessen bestanden und kann sagen, dass der Sporttest in Niedersachsen im Vergleich zu dem in Hessen wirklich leicht ist, dennoch kann er eine große Hürde sein. Auf den Lauftest kann man sich sehr gut vorbereiten (die geforderten Zeiten stehen auch auf der Webseite polizei-studium.de).
Schon einen Tag nach dem Computer- & Sporttest hat sich schon meine Wunschdirektion Göttingen bei mir gemeldet und mir einen Termin für das Strukturierte Interview gegeben.

Das strukturierte Interview

Knappe drei Wochen nach dem Computer- & Sporttest, am 02.07.2019, war es endlich soweit, das Strukturierte Interview war an der Reihe. In der Nähe der Polizeidirektion gab es ein Parkhaus, in dem ich geparkt habe. Von dort aus waren es zu Fuß nur ca. 5min.
Als ich vor Ort ankam musste ich mich nur kurz warten und wurde dann von der Einstellungsberaterin mit nach oben in einen Raum geführt. Dort hatte ich einen Zettel liegen mit der Aufgabenstellung für eine kleine Selbstpräsentation. Ich hatte dafür 15 Minuten Vorbereitungszeit und der Vortrag sollte fünf Minuten dauern. Die Selbstpräsentation sollte unter anderem Punkte wie die familiäre Situation, Freizeitbeschäftigungen, soziales Engagement und deine Stärken und Schwächen beinhalten.
Nachdem die Vorbereitungszeit vorbei war wurde man von der Einstellungsberaterin wieder abgeholt und in einen Raum geführt, wo dann die Kommission saß, bestehend aus einem Polizisten und einer Polizistin. Die Atmosphäre war recht entspannt, obwohl man natürlich trotzdem sehr aufgeregt war und nicht direkt wusste, was auf einen zukommt.
Das Interview begann mit der Frage nach der Berufsmotivation, worüber man sich natürlich schon vorher Gedanken gemacht haben sollte.
Danach ging es um die sogenannten Biographischen Fragen. Man wurde nach konkreten Beispielen gefragt, die man wirklich erlebt hat und möglichst genau schildern kann. Hierfür sollte man sich auch schon mal grobe Beispiel aussuchen, die man der Kommission gut vermitteln kann.
Man sollte Beispiele nennen zu Konfliktsituationen, Erfahrungen mit Gruppenarbeit, Erfahrungen mit dem Sprechen vor größeren Gruppe, Umgang mit Kritik, Situationen in denen du stolz auf dich selbst warst oder in denen du Widerstand gespürt hast. Zu diesen Beispielen sollte man dann sagen wie man sich gefühlt hat, was angenehm und was unangenehm war und was man aus heutiger Sicht anders machen würde. Außerdem sollte man noch Eigenschaften nennen, die einen guten Polizisten ausmachen und auf sich beziehen, also welche Eigenschaften man selbst davon besitzt.
In dem letzten Aufgabenbereich ging es um die Situationen, in denen du dich selbst in die Lage eines Polizisten hineinversetzen und daraus berichten und urteilen solltest. Ein paar Beispiele sind mir noch im Kopf geblieben:

  1. Ein Kleinkind fremder Abstammung begeht Ladendiebstahl. Du bist Polizist und bringst das Kind zu seiner Familie. Du möchtest alleine mit der Mutter sprechen, aber der ältere Sohn unterbricht das Gespräch die ganze Zeit und spricht mit der Mutter in einer ausländischen Sprache. Was machst du, um alleine mit der Mutter, der Erziehungsberechtigten, zu sprechen?
  2. Du bist auf Fußstreife und siehst, dass ein Erwachsener bei rot die Fußgängerampel überquert. Auf der anderen Seite stehen kleine Kinder. (→ Vorbildfunktion des Erwachsenen) Was machst du?
  3. Du wirst als Privatperson im Club von einem Mann angesprochen, der dir in deinem letzten Dienst im Einsatz begegnet ist. Er sagt zu dir „Scheiß Bulle“. Wie reagierst du?
  4. Du bist Polizist und wirst körperlich angegriffen. Wie reagierst du?

Zusammenfassend war es aus meiner Sicht ein zwar forderndes und striktes, aber relativ angenehmes Gespräch war, mit dem Ergebnis, dass ich das Strukturierte Interview bestanden habe und für eine Einstellung zum April 2020 vorgesehen bin.
Falls ihr euch fragt, warum erst 2020? Das liegt einfach daran, dass ich vorher noch für ein halbes Jahr ins Ausland gehe. Für meine Mitbewerber ist es aber natürlich möglich, das Studium noch in diesem Jahr zu beginnen.

Ärztliche Untersuchung

Nachdem ich dem Medizinischen Dienst alle meine Unterlagen zukommen lassen habe, wurde ich zu einer Untersuchung vor Ort eingeladen. Dort kam es zu einer umfassenden körperlichen Untersuchung (u.a. Belastungs-EKG; Lungenfunktionstest; Sehtest; Hörtest; Körpermaßen; Labortest).
Meiner Meinung nach kann man sich nicht direkt auf die ärztliche Untersuchung vorbereiten. Klar kann man im Vorfeld des Belastungs-EKG  regelmäßig Fahrradfahren oder Laufen gehen, aber ich denke die Bewerber, die den Sporttest schon bestanden haben und allgemein recht fit sind, werden bei dem EKG keine Probleme haben.
Die anderen Teile der Untersuchung hingegen sind nicht berechenbar. Es kann durchaus sein, dass man auf einmal durch die Untersuchung herausfindet, dass man eine Rot-Grün-Schwäche hat, oder dass die Wirbelsäule zu sehr gekrümmt ist und man dadurch polizeidienstuntauglich ist. Bei mir war es zum Glück nicht der Fall, allerdings hatte ich ja wie schon gesagt bei der Polizei Hessen die ärztliche Untersuchung bestanden und konnte mir so relativ sicher sein, was meine Polizeidiensttauglichkeit angeht.

Fazit

Insgesamt kann ich zu dem Einstellungstest in Niedersachsen sagen, dass er zwar teilweise anspruchsvoll, aber machbar war. Durch gute Vorbereitung (Testtraining-Buch und Online-Tests wie der Plakos-Testtrainer) steht dem Berufswunsch des Polizisten (fast) nichts mehr im Weg. Wenigstens auf die Testteile, die man beeinflussen kann (alle außer ärztliche Untersuchung) , solltet ihr gut vorbereitet sein und alle Testteile souverän und selbstbewusst beschreiten.
Viel Glück dabei und ich hoffe ich konnte euch einen kleinen Einblick in den Einstellungstest der Polizei Niedersachsen gewähren.
[Es handelt sich hierbei um einen echten Erfahrungsbericht eines Bewerbers. Bitte bedenkt, dass sich die Angaben ändern können und somit keine Gewähr für die Richtigkeit der Inhalte übernommen werden kann.] Juni 2019

Schreibe einen Kommentar

Passende Produkte

Kostenloses PDF
PDF mit Übungsaufgaben zum Einstellungstest
100% Gratis erhalten

Gerne senden wir dir unser kostenloses PDF mit zahlreichen Tests und Erfahrungsberichten per E-Mail zu.

Über unseren Newsletter erhältst du außerdem regelmäßig Infos zum Einstellungstest, Live-Webinaren, Produkt-Updates und Rabattaktionen von uns.