Lernziele AEVO | Lernziele sind spezifische Aussagen darüber, was Auszubildende am Ende eines Lernprozesses verstehen oder können sollen. Lernziele sind ein außerordentlich wichtiger Bestandteil jeder Lernaktivität und dienen dazu, den Fokus und die Richtung des Lernens zu bestimmen.
Lernziele sorgen für klare und unmissverständliche Arbeitsanweisungen. Diese Arbeitsanweisungen gibt der Ausbilder seinen Auszubildenden und daher muss der Ausbilder in der Lage sein ein Lernziel auch exakt zu formulieren. Den Prozess des Formulierens eines Lernziels nennen wir operationalisieren.
Woher bekommt der Ausbilder nun sein Lernziel?
Das Lernziel leitet er ab aus dem Ausbildungsrahmenplan. Hier findet sich zunächst in Abschnitt A das sogenannte Richtziel. Richtziele geben die Richtung in allgemein gehaltener Form an, in denen das Lernen erfolgen soll. Im Anschluss an das jeweilige Richtziel werden schon etwas präzisere Groblernziele definiert. Und aus dem jeweiligen Groblernziel leitet der Ausbilder das Feinlernziel ab. Das tut er deshalb, weil selbst bei gleichem Ausbildungsrahmenplan in vergleichbaren Unternehmen trotzdem Abläufe, Strukturen, Prozesse, Maschinen, Werkzeuge und so weiter ganz unterschiedlich gehandhabt werden.
Wie definiert sich ein Lernziel?
Das Lernziel, das der Ausbilder nun operationalisiert, muss eine exakte Beschreibung dessen enthalten, was der Auszubildende am Ende der Unterweisung wissen können und tun soll und zwar in allen Einzelheiten. Und diese exakte Beschreibung stellt eben sicher, dass das Lernziel im Hinblick auf seine Erreichung überprüfbar ist.
Lernziele sind gekennzeichnet dadurch, dass sie sich auf einen Lerngegenstand, eine Situation oder ein ganz bestimmtes Verhalten beziehen. Auch dadurch, dass die im Lernziel beschriebene Situation oder Handlung vom Auszubildenden selbstständig durchgeführt wird. Auch das Ergebnis der Handlung muss präzise beschrieben werden. Sie soll eindeutig formuliert sein, möglichst mit einem Anfang- und Endzeitpunkt und natürlich auch für den Auszubildenden selbst und seinen Ausbilder oder auch Außenstehende nachvollziehbar, beobachtbar und kontrollierbar sein.
Operationalisierung eines Lernziels
Ein wichtiges Kriterium, wie ein Lernziel unter anderem operationalisiert wird, ist, dass es mit Verben beschrieben wird.
Hierzu einige Beispiele:
Der Auszubildende ist in der Lage…
Er kann, weis, kennt, macht, veranlasst, prüft, verhält sich usw.
Und hier noch einige Bespiele für vollständig operationalisierte Feinlernziele:
Der Auszubildende spricht einen suchenden Kunden auf der Verkaufsfläche aktiv an, fragt nach dem Kundenanliegen und führt ihn zum entsprechenden Artikel im Warenregal.
Der Auszubildende kann den Wasserspender reinigen. Er hält dabei die vorgeschriebene Schrittfolge ein und beachtet die entsprechenden Hygienerichtlinien. Dies tut er in einem Zeitraum von fünf Minuten.
Der Auszubildende kann eine Blutprobe eines Patienten fachgerecht zur Blutgruppenbestimmung entnehmen und aufbereiten. Er hält dabei die einschlägigen Hygienerichtlinien und die Richtlinien zum Eigenschutz konsequent ein und fertigt die Aufbereitung in 15 Minuten an.
Vermittlung der Lernziele
Bei der Vermittlung der Lernziele in Unterweisungen sollte der Ausbilder unbedingt die Lernzieltaxonomie beachten. Hierrunter versteht man dass die Feinenlernziele eine entsprechende Rangordnung vom Leichten zum Schweren vom Besonderen zum Allgemeinen und von einfachen Geschicklichkeiten zu komplexen Bewegungsabläufen.
Hierdurch wird der Auszubildende langsam an zunehmendes Anspruchsniveau herangeführt und weder überfordert noch unterfordert.
Eine Antwort
Danke