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Bundeswehr Vorstellungsgespräch – die wichtigsten Fragen und Antworten

Bundeswehr Vorstellungsgespräch
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Die häufigsten Fragen im Vorstellungsgespräch bei der Bundeswehr

Vorweg: Fiese Fangfragen gibt es beim Einzelgespräch in der Bundeswehr nicht. Deine Antworten aus dem biografischen Fragebogen, dem Sanitätsfragebogen und dem Computertest fließen in das Gespräch mit ein. Die Prüfer wollen wissen, mit welcher Motivation du dich bewirbst. Bist du fit in Allgemeinbildung? Hast du dich intensiv mit der Offizierslaufbahn und deiner Wunschverwendung beschäftigt? Richte dich auf Detailfragen ein. Insgesamt solltest du in dem Gespräch zeigen, dass du die nötige Reife besitzt, um Unteroffizier oder Offizier zu werden.

Fragen nach Gründen für die Berufswahl

Diese Fragen sind Thema jedes Vorstellungsgesprächs: Warum willst du unbedingt zur Bundeswehr? Mach dir Gedanken zu deiner Wunschlaufbahn. Deine Entscheidung für eine bestimmte Richtung oder Laufbahn solltest du überzeugend darlegen können. Überlege, ob alternative Verwendungsmöglichkeiten bei der Bundeswehr für dich in Frage kommen.

Häufige Fragen & Gute Antworten:

1. Frage: „Warum haben Sie sich für die Offizierslaufbahn Ihrer Wunschverwendung entschieden?“

Antwort: „Ich bin bereits ausgebildete Gesundheits- und Krankenpflegerin. Mein Wunsch ist, als Ärztin im Sanitätsdienst der Bundeswehr tätig zu sein. Ich würde gern für die Gesundheit der Truppe sorgen und bei humanitären Einsätzen im Ausland dabei sein.“

→ Die Bewerberin besitzt eine abgeschlossene Berufsausbildung im medizinischen Bereich. Dadurch hat sie gute Karten. Die Stellen für San-Offiziersanwärter mit dem Studienwunsch Humanmedizin sind spärlich gesät. Sie wird sich gegen viel Konkurrenz durchsetzen müssen.

2. Frage: „Wie ist es zu Ihrer Berufswahl gekommen?“

Antwort: „Meine Stärken sind Verantwortungsbereitschaft und Organisationstalent. Darum möchte als Offizier Verantwortung übernehmen. Durch diese Tätigkeit bei der Bundeswehr kann ich meinen Beitrag für Frieden und Sicherheit in Deutschland leisten.“ 

→ Prinzipiell eine gute Antwort, die allerdings zu weiteren Fragen auffordert: Wo zeigen sich Verantwortungsbereitschaft und Organisationstalent des Bewerbers? Falls du ebenfalls in diese Richtung argumentieren willst, solltest du im Idealfall bereits einen verantwortungsvollen Posten übernommen haben. Aussagen wie diese solltest du mit glaubhaften Beispielen untermauern.

3. Frage: „Aus welchem Grund möchten Sie eine Ausbildung bei der Bundeswehr absolvieren?“

Antwort: „Ich möchte aus zwei Gründen eine Karriere bei den deutschen Streitkräften machen: Zum einen will ich Menschen helfen. Bei Einsätzen, gerade im Ausland, kann ich wirklich Einfluss nehmen. Zum anderen gefällt mir die kameradschaftliche Solidarität unter den Soldaten. Ich denke, dass das Miteinander weit über Teamarbeit hinausgeht.“

→ Die Antwort ist geschickt, weil der Bewerber zwei zutreffende Dinge ins Feld führt. Eine mögliche Rückfrage dazu wäre, wie eine solche Hilfeleistung konkret aussehen könnte. Auch wie er zu der Gefahr von Auslandseinsätzen oder der langen Abwesenheit von zu Hause steht, wird die Prüfer interessieren.

4. Frage: „Was unterscheidet einen Feldwebel vom Offizier?“

Antwort: „Beides sind Führungskräfte bei der Bundeswehr. Aber ein Offizier trägt mehr Verantwortung. Um diese Laufbahn einzuschlagen, braucht man Fachabitur oder Abitur. Für die Feldwebellaufbahn reicht die mittlere Reife. Ein Feldwebel ist mit der Truppe vor Ort. Er leitet Rekruten an und ist Ansprechpartner bei Problemen. Als Hauptfeldwebel kann er für 30 bis 50 Soldaten zuständig sein. Offiziere sind Organisatoren und Planer mit höheren Entscheidungsbefugnissen im Hintergrund. Sie haben weniger Kontakt zu den einzelnen Soldaten.“

→ Eine gute Antwort. Vor allem macht der Bewerber nicht die Fehler, die unterschiedliche Besoldung anzuführen oder eine der Laufbahnen abzuwerten. Es gibt genug Bewerber mit Abitur, die die Feldwebellaufbahn der Offizierslaufbahn vorziehen. Maßgeblich für die Entscheidung ist, wo man selbst am besten hinpasst.

5. Frage: „Könnten Sie sich statt der Offizierslaufbahn auch vorstellen, die Laufbahn eines Feldwebels zu absolvieren?“

Antwort: „Nein, ich möchte meinen Traum verwirklichen, Humanmedizin studieren und Sanitätsoffizier werden. Ich habe nach meinem Abitur bereits eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin erfolgreich abgeschlossen und ein paar Jahre in meinem Beruf gearbeitet. Ich weiß, dass ich viel mehr leisten kann.“

→ Das klare „Nein“ dieses Bewerbers verrät seine Zielstrebigkeit. Er weiß genau, was er will. Reichen seine gezeigten Leistungen allerdings nicht für die Offizierslaufbahn aus, hat er sich womöglich eine Chance verbaut.

Fragen zur Auseinandersetzung mit dem Beruf

Diese Fragen gehen unter die Oberfläche. Um sie souverän beantworten zu können, musst du dich intensiv mit dem Soldatenberuf, den Vor- und Nachteilen beschäftigen. Warum willst du unbedingt über die Bundeswehr eine Ausbildung absolvieren oder studieren? Jeder weiß, dass Sicherheit und Besoldung eine große Rolle bei der Entscheidung für die Bundeswehr als Arbeitgeber spielen. Dir sollten zusätzlich positive Aspekte einfallen wie die hohe Qualität von Ausbildung beziehungsweise Studium, die vielfältigen beruflichen Möglichkeiten oder der Dienst an der Gemeinschaft. Die Prüfer sehen es gern, wenn du deinen Wunschberuf als Berufung empfindest.

Häufige Fragen & Gute Antworten:

1. Frage: „Wieso absolvieren Sie kein ziviles Studium?“

Antwort: „Das ist mein ‚Plan B‘. Sollte ich beim Einstellungsverfahren scheitern, würde ich ein ziviles Studium aufnehmen. Allerdings geht es mir nicht nur um das Studieren an sich. Mein Abiturdurchschnitt ist gut. Studieren könnte ich also jederzeit. Ich möchte aber der Gesellschaft etwas zurückgeben, nicht nur irgendeinen Job machen.“

→ Der gute Abiturdurchschnitt verdeutlicht, dass dieser Bewerber die Bundeswehr nicht für sein Wunschstudium braucht. Er muss den Dienst in Uniform also nicht als notwendiges Übel hinnehmen, sondern er hat sich bewusst dafür entschieden. Das bedeutet einen Vorteil bei der Argumentation.

2. Frage: „Angenommen, Ihr Partner / Ihr bester Freund ist gegen Ihre Tätigkeit bei der Bundeswehr. Wie überzeugen Sie ihn davon, dass eine Karriere bei uns die richtige Entscheidung ist?“

Antwort: „Es ist schon lange mein Wunsch, zur Bundeswehr zu gehen. Ich denke, dass mein Partner oder mein bester Freund mich in meinen Zukunftsplänen unterstützen sollte. Für mich gehört das zu einer Beziehung dazu. Vermutlich steckt Angst um mein Leben dahinter. Aber ich werde sehr gut ausgebildet, um den Anforderungen des Berufes gewachsen zu sein.“

→ Eventuell handelt es sich bei diesem Bewerber um einen Single. In der Theorie ist all das leicht gesagt. In der Praxis lässt sich der Dienst in Uniform oft nur schwer mit dem Privatleben vereinbaren. Der Partner muss sehr belastbar, tolerant und verständnisvoll sein. Die Kindererziehung und die Organisation des Alltags wird er weitgehend allein übernehmen müssen. Teilweise zerbrechen Partnerschaften und Ehen daran.

3. Frage: „Was sind Ihrer Meinung nach die größten Vorteile des Soldatenberufs?“

Antwort: „Vorteilhaft ist in meinen Augen das kameradschaftliche Umfeld. Außerdem wird man körperlich und geistig als Soldat wirklich gefordert. Man entwickelt sich ständig und kann zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten in Anspruch nehmen. Die Karrierechancen sind für mich ein großer Reiz. Mir gefällt auch, dass es sich um einen sicheren Arbeitsplatz mit hoher Vergütung handelt und dass ich mir um die Sozialversicherungen keine Sorgen machen muss.“

→ Dieser Bewerber führt erstmals die offensichtlichen Vorteile des Soldatenberufes mir auf. Dadurch, dass er genug andere Vorteile glaubwürdig vorbringt (Kameradschaft, Anforderungen, Aufstiegsmöglichkeiten, Weiterbildungsangebote), kein Problem.

4. Frage: „Welche Nachteile bringt der Soldatenberuf aus Ihrer Sicht mit sich?“

Antwort: „Zu den Nachteilen zählt sicherlich, dass man sich über Jahre verpflichtet. Damit geht einher, dass man wenig Zeit zu Hause verbringen wird. Für Familie, Partnerschaft, Freunde und Hobbys bleibt da wenig Raum. Aber es kommt schließlich nicht auf die Quantität der zusammen verbrachten Zeit an, sondern auf die Qualität. Abgesehen davon: In anderen Jobs könnte es genauso aussehen. Im Krankenhaus ist Schichtdienst Alltag. Als Vertriebler ist man ständig vor Ort bei Kunden. Zwei Ingenieure, die ich kenne, verbringen beruflich bedingt einen Großteil ihrer Arbeitszeit im Ausland. Das ist eben so, wenn man einen anspruchsvollen Beruf ausübt. Ein echter Nachteil ist, dass die Auslandseinsätze gefährlich sein können. Das lässt sich nicht wegdiskutieren. Ein Risiko bedeutet das immer. Aber anders ist eine Hilfeleistung nicht möglich.“

→ Die Antwort dieses Bewerbers zeigt, dass er sich intensiv mit dem Soldatenberuf auseinandergesetzt hat. Er bringt überzeugende Beispiele und vertritt seinen Berufswunsch kompetent. Was noch Hier gilt genau wie bei Antwort 2: Für Singles ist es leichter, als Berufssoldat weniger Zeit jenseits der Arbeit zu haben. Ehen und Partnerschaften können daran zerbrechen.

Fragen zur interkulturellen Kompetenz des Bewerbers

Innerhalb des biografischen Fragebogens werden deine interkulturelle Erfahrung und Kompetenz angesprochen. Rechne damit, dass beides im Vorgespräch ebenfalls zur Sprache kommt.

Häufige Fragen & Gute Antworten:

1. Frage: „Worin zeigt sich Ihre Offenheit für andere Kulturen?“

Antwort: „Ich habe eine Europaschule besucht. Dort war der Umgang mit Menschen aller möglichen Nationalitäten ganz normal. Dementsprechend habe ich einen ziemlich großen internationalen Freundeskreis. Mein bester Freund ist Marokkaner. Ein Freund stammt aus Syrien, zwei andere sind aus der Türkei. Dadurch habe ich die unterschiedlichsten Speisen und Feste kennen gelernt. Außerdem habe ich mir ein bisschen Arabisch angeeignet.“

→ Ideal wäre, wenn du bei dieser Frage von ausgedehnten Reisen nach Afrika und Asien berichten könntest. Falls du entsprechende Wurzeln in einem anderen Land hast, ist das ein Pluspunkt. Die meisten angehenden Soldaten verfügen vermutlich nicht über diese Erfahrungen. Dieser Bewerber argumentiert geschickt mit der Schule. Seine Arabischkenntnisse sind auf jeden Fall ein Vorteil. Heutzutage ist das Lernen mit unterschiedlichen Kulturen üblich, selbst wenn man keine Europaschule besucht hat. Dadurch bekommst du wertvolle Einblicke in andere Kulturen. Betrachte dein Lebensumfeld: Wo kommst du (noch) mit anderen Kulturen in Kontakt? Besuchst du interkulturelle Feste in deiner Heimatstadt? Vielleicht bist du in einem interkulturellen Verein tätig?

2. Frage: „Reisen Sie viel außerhalb Europas?“

Antwort: „Nein, ich war bisher nur in Europa unterwegs. Aber die chinesische Kultur interessiert mich sehr. Ich wollte unbedingt chinesisch lernen und habe es mit einem Selbstlernkurs versucht. Mit Büchern und CDs habe ich allerdings kaum Fortschritte gemacht. Darum skype ich seit einem halben Jahr jede Woche für fünf Stunden mit einer Chinesin. Sie bringt mir Chinesisch bei, ich unterrichte sie in Deutsch. Wir tauschen uns aber auch in Englisch aus.“

→ Wer frisch von der Schule kommt, hat wahrscheinlich weder Geld noch Zeit und Gelegenheit, ausgedehnte Reisen zu unternehmen. Dieser Bewerber lernt aus eigenem Antrieb eine Fremdsprache. Dadurch erweist er sich als aufgeschlossen für andere Kulturen.

3. Frage: „Empfinden Sie Gespräche mit Ausländern als Bereicherung?“

Antwort: „Auf jeden Fall. Das hilft mir, über den Tellerrand zu gucken. Es spielt eine Rolle, ob man zum Beispiel mit jemandem aus Syrien spricht, der auf der Flucht um sein Leben fürchten musste, oder mit einem Skandinavier. Mir zeigt der Kontakt mit Flüchtlingen, wie gut es uns hier in Deutschland geht. Beim Gespräch mit Schweden merke ich, dass es auch bei uns längst nicht perfekt ist. Der Horizont verbreitert sich, wenn man bereit ist, sich mit anderen Kulturen zu beschäftigen. Ich denke, man wird toleranter und aufgeschlossener.“

→ Dieser Bewerber zeigt, dass ihm der Kontakt mit Angehörigen anderer Kulturen hilft, eine andere Perspektive einzunehmen. In der Bundeswehr ist Offenheit für unterschiedliche kulturelle Hintergründe und Religionen wichtig! Etliche Kameraden haben Migrationshintergrund:

    • 26 % der einfachen Soldaten
    • 14 % der Unteroffiziere
    • 10 % der Leutnante bis Hauptmänner
    • 7 % der Majore und höher gestellten Offiziere ¹

Fragen nach den Tätigkeiten von Feldwebeln / Offizieren deiner Wunschverwendung

Diese Sachfragen beziehen sich auf deine angestrebte Laufbahn und deine Wunschverwendung. Wenn du dich gut vorbereitest, sollten dir die Antworten darauf leichtfallen.

Häufige Fragen & Gute Antworten:

1. Frage: „Welche Aufgaben hat ein Sanitätsoffizier im Inland und Ausland?“

Antwort: „Ein Sanitätsoffizier dient im Sanitätswesen der Bundeswehr. In der Regel besitzt er eine Approbation als Arzt, Zahnarzt oder Tierarzt. Beim Fokus auf Humanmedizin und Zahnmedizin kümmern sich Sanitätsoffiziere im In- und Ausland um die Gesundheit der Soldaten. Sie dienen unter anderem in Bundeswehrkrankenhäusern und Fachsanitätszentren. Oder sie sind als Truppenarzt, Schiffsarzt oder Fliegerarzt direkt mit den Soldaten unterwegs.“

→ Eine gute Antwort für jemanden, der Humanmedizin studieren und als Truppenarzt tätig werden möchte. Allerdings sind Sanitätsoffiziere nicht nur kurativ tätig. Sie sind ebenfalls in Instituten des Sanitätsdienstes und in der wehrmedizinischen Forschung und Analytik beschäftigt. Ihr Aufgabenfeld umfasst Untersuchungen zu Seuchen und spezifischen Krankheitsbildern in Einsatzländern der Bundeswehr, Auswirkungen von ABC-Waffen sowie Toxikologie.

Soldaten mit Zulassung als Apotheker (Militärapotheker) gelten ebenfalls als Sanitätsoffiziere. Sie kümmern sich in den Bundeswehrapotheken und Versorgungs- und Instandsetzungszentren um Sanitätsmaterial und sind Ansprechpartner für Fragen zum Thema Lebensmittelüberwachung und Hygiene.

Veterinäre kümmern sich um Tierhaltung und Tierzucht. Sie dienen beispielsweise in der Diensthundeklinik oder behandeln die Maultiere und Pferde im Tragtierzentrum.

2. Frage: „Was macht ein Fernmeldeoffizier der Marine?“

Antwort: „Ein Fernmeldeoffizier der Marine ist für die Kommunikation per Funk zuständig. Er sorgt für stabile Funkverbindungen bei nationalen und internationalen Übungen, Manövern oder Einsätzen und in Seenotfällen. Er kann später selbst Nachwuchskräfte ausbilden.“

→ Ein Fernmeldeoffizier übernimmt im Wesentlichen technische und taktische Aufgaben. Er wird in elektronischer Kampfführung ausgebildet. Gleichzeitig muss er mit den (internationalen) Gesetzen, Richtlinien, Verfahren und Bestimmungen vertraut sein und sich mit Krypto-Systemen (Verschlüsselungen) auskennen.

3. Frage: „Welche Aufgaben hat ein Feldwebel?“

Antwort: „Feldwebel nehmen Fach-, Führungs- und Ausbildungsaufgaben bei der Bundeswehr wahr. Ihre Einsatzbereiche richten sich nach ihrer Laufbahn. Im Truppendienst sind sie für die Ausbildung der Soldaten zuständig. Sie weisen sie in den Truppenalltag ein und führen durch Übungen und Einsätze.“

→ Weitere Aufgabenfelder von Feldwebeln (nach Laufbahn):

    • Allgemeiner Fachdienst: Informationstechnik, Instandsetzung von technischen Geräten, Personalwesen
    • Geoinformationsdienst: Geodatengewinnung, Wetterbeobachtung auf Flugplätzen der Bundeswehr
    • Militärmusikdienst: Orchestermusiker in den Korps von Heer, Luftwaffe, Marine und Streitkräftebasis
    • Sanitätsdienst: Bundeswehrkrankenhäuser, Sanitätsausbildungszentren 

Fragen zum Waffengebrauch

[learn_more caption=”Fragen & Antworten”]

[box type=”bio”] Häufige Fragen & Gute Antworten:

1. Frage: „Sie wollen Sanitätsoffizier werden. Wie stehen Sie zum Schusswaffengebrauch?“

Antwort: „Ich denke, dass Waffentraining und Schießübungen wichtig sind. Man weiß nie, ob nicht auch Sanitätsoffiziere im Notfall zur Waffe greifen müssen. Mir gefällt der Gedanke nicht, auf Menschen schießen zu müssen. Schließlich will ich Ärztin werden, um humanitäre Hilfe zu leisten. Ich will retten, nicht töten. Trotzdem bin ich nach meiner Wunschausbildung in erster Linie Soldat. Wenn mein Leben in Gefahr ist oder das Leben meiner Truppe davon abhängt, muss ich eine Möglichkeit zur Verteidigung haben.“

→ Die Bewerberin macht es sich mit der Antwort nicht leicht. Man merkt, dass sie sich mit der Thematik intensiv auseinandergesetzt hat. Ihr ist bewusst, dass sie zugleich Ärztin und Soldatin ist.

2. Frage: „Können Sie sich vorstellen, auf einen Menschen zu schießen? Was ist, wenn ein Kind mit Maschinengewehr auf Ihre Truppe feuert?“

Antwort: „Mir ist bewusst, dass ich als Soldat in diese Situation kommenkann. Meine Aufgabe ist es, Deutschland und meine Kameraden zu schützen. Wenn auf uns geschossen wird, ist in dem Moment egal, dass der Schütze ein Kind ist. Ich würde schießen, um meine Kameraden zu schützen.“

→ Eine kurze und präzise Antwort. Der Bewerber zeigt, dass er sich als Soldat identifiziert. Er hat den Slogan der Bundeswehr, „Wir.Dienen. Deutschland“ verinnerlicht. Dir sollte bewusst sein, dass du bei Auslandseinsätzen in erster Linie immer Soldat bist. Es gibt rund 1.500 muslimische Soldaten in der Bundeswehr. Bewerber muslimischen Glaubens können mit der Frage konfrontiert werden, ob sie als deutscher Soldat bei einem Einsatz bereit wären, auf Muslime zu schießen. ²

3. Frage: „Wen würden Sie bei einem Notfall zuerst retten, einen deutschen Soldaten, einen amerikanischen Soldaten oder eine schwangere Zivilistin?“

Antwort: „Ich würde den deutschen Soldaten zuerst retten. Mein Kamerad kann mir dann dabei helfen, den Amerikaner und die Frau aus der Gefahrenzone zu holen.“

→ Dieser Bewerber weiß, dass seine Loyalität seinem Kameraden gilt. Er argumentiert praktisch: Der deutsche Soldat kann helfen, die beiden anderen Personen zu retten.

² Hempelmann, U. (2008): de.qantara.de/inhalt/interkulturelle-kompetenz-bei-der-bundeswehr-der-richtige-umgang[/box][/learn_more]

Fragen zur Informationsbeschaffung

Als Soldat solltest du dich politisch auf dem Laufenden halten. Zur Vorbereitung auf das Einstellungsverfahren ist das unbedingt zu empfehlen. Du solltest wissen, was aktuell in Deutschland und auf der Welt vor sich geht.

Häufige Fragen & Gute Antworten:

1. Frage: „Wie halten Sie sich über die aktuelle politische Situation auf dem Laufenden?“

Antwort: „Ich gucke jeden Abend die Tagesschau. Außerdem lese ich ab und zu das Magazin ‚Der Spiegel‘ und halte mich über Apps auf dem Laufenden.“

→ Die „Tagesschau“ ist eine seriöse Informationsquelle. Gleiches gilt für den „Spiegel“. Zeitungsapps sind eine gute Ergänzung. Vermutlich wird nachgefragt, um welche es sich genau handelt. Auch nach bestimmten Artikeln oder dem letzten Leitthema aus dem „Spiegel“ könnte gefragt werden.

2. Frage: „Was haben Sie zuletzt gelesen?“

Antwort: „Für die Fahrt zum Karrierecenter habe ich mir verschiedene Zeitungen gekauft. ‚Die Welt‘, den ‚Focus‘ und ‚Die Zeit‘. Die habe ich unterwegs gelesen.“

→ Dieser Bewerber beantwortet die Frage sehr geschickt. Selbst wenn er normalerweise keine Bücher oder Zeitungen liest, hat er sich damit hervorragend gerettet. Auch er nennt respektable Quellen. Hier gilt genau wie bei Antwort 1: Möglicherweise fragt der Prüfer nach Einzelheiten.

3. Frage: „Welches Buch lesen Sie gerade?“

Antwort: „‘Fit ohne Geräte‘ von Mark Lauren. Es geht in dem Buch darum, wie man seine Fitness mit dem eigenen Körpergewicht steigert. Mich hat der Titel interessiert, weil der Autor Elitesoldaten ausbildet.“

→ Eine nachvollziehbare Antwort. Fitness und Gesundheit ist für Soldaten wichtig. Ob das als „Lesen“ gilt – es handelt sich um ein Buch mit Fotos und Übungsanweisungen – wird ein Stück weit vom Prüfer abhängen. Bereite dich am besten auf die Frage vor und beschäftige dich mit ein oder zwei Büchern, die dich aufrichtig interessieren. Dir fehlt Inspiration? Schau dir die aktuelle Bestsellerliste im Sachbuchbereich an. Alternativ kannst du auch unumwunden zugeben, dass du Bewerbungsratgeber gelesen hast, um dich bestmöglich auf diesen wichtigen Termin vorzubereiten.

Fragen zur Allgemeinbildung

Häufige Fragen & Gute Antworten:

1. Frage: „Was ist die NATO?“

Antwort: „Die Buchstaben NATO stehen für North Atlantic Treaty Organization. Im Deutschen wird die NATO auch ‚Nordatlantikpakt‘ genannt. Gegründet wurde sie 1949 als westliches Verteidigungsbündnis. Deutschland ist 1955 beigetreten. Die politische Führung der NATO befindet sich in Brüssel. NATO Generalsekretär ist seit 2014 der Norweger Jens Stoltenberg.“

2. Frage: Wann wurde die Bundeswehr gegründet?“

Antwort: „Die Bundeswehr wurde am 12.11.1955 gegründet, ungefähr zehn Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Ihre offiziellen Namen erhielten die Streitkräfte im April 1956. Die Bezeichnung ‚Bundeswehr‘ ist an die ‚Reichswehr‘ der Weimarer Republik angelehnt.“

3. Frage: „Was sind die Ursachen des Afghanistankrieges?“

Antwort: „Der Afghanistan-Krieg begann 2001, gleich nach den Terroranschlägen des 11. September in den USA. Dabei starben 3.000 Menschen. Die islamistische Taliban-Regierung Afghanistans hat die Terrorgruppe al-Quaida, die für die Anschläge verantwortlich war, unterstützt.“

Fragen zum Soldaten-Alltag und Nachteilen des Berufs

Häufige Fragen & Gute Antworten:

1. Frage: „Sind Sie bereit, über Monate von Ihrer Familie getrennt zu sein?“

Antwort: „Das habe ich mit meinen Eltern besprochen. Ich denke, dass ich vermutlich in der ersten Zeit unter Heimweh leide. Aber das wird sich vermutlich legen, weil ich mit Kameraden zusammen bin und wichtige Arbeit leiste.

→ Der Bewerber klingt noch sehr jung. Er hat sich mit dem Gedanken der Abnabelung von Zuhause beschäftigt. Ob ihm die Trennung von seinen Eltern am Ende leicht oder doch sehr schwerfallen wird, muss sich zeigen. Noch klingt es sehr theoretisch. Positiv ist, dass er das Thema bereits mit seinen Eltern durchgesprochen hat.

2. Frage: „Wie gehen Sie mit den Risiken des Berufes um?“

Antwort: „Als Soldat bin ich Teil der Armee. Mir ist bewusst, dass gerade bei Auslandseinsätzen immer etwas passieren kann. Das macht mir schon Angst. Andererseits sind immer Kameraden dabei, auf die man sich verlassen kann. Einige gesundheitliche Risiken kann man zumindest etwas verringern. Die Einsätze finden oft in Ländern mit extremen Temperaturen statt. In der Zeitung habe ich öfter von Soldaten gelesen, die schon in Deutschland bei anstrengenden Ausbildungen kollabiert sind. Das ist in Ländern wie Afghanistan eine noch viel größere Gefahr. Darum tue ich alles, um fit und gesund zu bleiben. Ich denke, das hilft, um der körperlichen Belastung standzuhalten. Gegen viele Krankheiten kann man sich zum Glück impfen lassen. Ich denke zum Beispiel an Hepatitis A und B, FSME, Gelbfieber und Typhus. Ich habe aber auch gelesen, dass die Uniformen viel Schutz bieten, zum Beispiel auch eine Imprägnierung gegen Insekten. Das alles zusammen erhöht die Sicherheit um einiges.“

→ Dieser Kandidat hat offenbar viel gelesen und sich gut informiert. Er wägt Risiken ab und er realisiert, dass die körperlichen Anforderungen hoch sind. Dabei denkt er an unterschiedliche Faktoren: feindliche Handlungen, wetterbedingte Belastungen und Krankheiten. Was fehlt, ist die psychische Belastung.

3. Frage: „Wie reagieren Sie, wenn es Ihren Eltern gesundheitlich schlecht geht, während Sie im Auslandseinsatz sind?“

Antwort: „Das wäre sehr schwer für mich. Zum Glück habe ich einen Bruder, der sich vor Ort um meine Eltern kümmern kann. Ich hoffe, dass er mich zumindest auf dem Laufenden hält. Viel tun kann ich aus der Ferne nicht. Mein Job geht dann vor. Wenn die Situation sehr ernst ist, würde ich versuchen, bei der nächstmöglichen Gelegenheit nach Deutschland zurückzukehren.“

→ Auf Familienmitglieder vertrauen zu können, entlastet in Fällen wie diesen. Es ist wichtig, ein stabiles soziales Netz zu haben.

4. Frage: „Stellen Sie sich vor, Sie sind Feldwebel. Wie gehen Sie vor, wenn ein Soldat während einer Übung Ihren Befehl nicht befolgt?“

Antwort: „Ich würde ihm um ein Gespräch bitten. Es muss einen Grund für sein Verhalten geben. Vielleicht können wir die Situation besprechen und klären. Außerdem würde ich ihm klarmachen, dass er im Ernstfall auf meine Anordnung hören muss, weil sein Leben davon abhängen könnte.“

→ Diese Antwort verrät Führungsfähigkeiten. Der Bewerber würde zunächst versuchen, den Grund für das Verhalten seines Kameraden herauszufinden. Außerdem erinnert er ihn an seine Pflicht als Soldat. Die Antwort zeigt Führungsqualitäten.

5. Frage: „Können Sie sich als Frau in dieser Männerdomäne behaupten?“

Antwort: „Darin sehe ich kein Problem. Ich bin körperlich fit und denke, dass ich die körperlichen Herausforderungen meistern werde. Frauen haben genetisch bedingt zwar einen geringeren Muskelanteil als Männer, aber ich trainiere viel und hart. Darum bin ich zuversichtlich, dass ich mithalten kann. Abgesehen davon bin ich selbstbewusst und kann mich durchsetzen. Dass meine Kameraden mehrheitlich Männer sein werden, ist mir klar.“

→ Für Frauen ist der Dienst bei der Bundeswehr eine besondere Herausforderung: Die Bundeswehr selbst bemüht sich verstärkt um Frauen. Allerdings haben Soldatinnen bei ihren männlichen Kollegen oft einen schweren Stand. Die Männer haben das Gefühl, dass Frauen bevorzugt werden. Sie empfinden ihre weiblichen Kameraden als Konkurrenz.³ Seit 2017 gibt es eine Ansprechstelle für Diskriminierung und Gewalt in der Bundeswehr.

Diskriminierung ist eine Ungleichbehandlung wegen persönlicher Merkmale wie Alter, Geschlecht, sexuelle Identität, Behinderung, Religion, ethnischer Herkunft oder Weltanschauung. Die Ansprechstelle für Diskriminierung ist folgendermaßen erreichbar:

  • telefonisch unter 0228-12-13333
  • im Telefonnetz der Bundeswehr unter 90-3400-13083 oder – 13371
  • per E-Mail unter: BMVgPChgVIDiskriminierung@bmvg.bund.de

Quelle: www.bmvg.de

Vorweg: Fiese Fangfragen gibt es beim Einzelgespräch in der Bundeswehr nicht. Deine Antworten aus dem biografischen Fragebogen, dem Sanitätsfragebogen und dem Computertest fließen in das Gespräch mit ein. Die Prüfer wollen wissen, mit welcher Motivation du dich bewirbst. Bist du fit in Allgemeinbildung? Hast du dich intensiv mit der Offizierslaufbahn und deiner Wunschverwendung beschäftigt? Richte dich auf Detailfragen ein. Insgesamt solltest du in dem Gespräch zeigen, dass du die nötige Reife besitzt, um Unteroffizier oder Offizier zu werden.

Fragen nach Gründen für die Berufswahl

Diese Fragen sind Thema jedes Vorstellungsgesprächs: Warum willst du unbedingt zur Bundeswehr? Mach dir Gedanken zu deiner Wunschlaufbahn. Deine Entscheidung für eine bestimmte Richtung oder Laufbahn solltest du überzeugend darlegen können. Überlege, ob alternative Verwendungsmöglichkeiten bei der Bundeswehr für dich in Frage kommen.

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[box type=”bio”] Häufige Fragen & Gute Antworten:

1. Frage: „Warum haben Sie sich für die Offizierslaufbahn Ihrer Wunschverwendung entschieden?“

Antwort: „Ich bin bereits ausgebildete Gesundheits- und Krankenpflegerin. Mein Wunsch ist, als Ärztin im Sanitätsdienst der Bundeswehr tätig zu sein. Ich würde gern für die Gesundheit der Truppe sorgen und bei humanitären Einsätzen im Ausland dabei sein.“

→ Die Bewerberin besitzt eine abgeschlossene Berufsausbildung im medizinischen Bereich. Dadurch hat sie gute Karten. Die Stellen für San-Offiziersanwärter mit dem Studienwunsch Humanmedizin sind spärlich gesät. Sie wird sich gegen viel Konkurrenz durchsetzen müssen.

2. Frage: „Wie ist es zu Ihrer Berufswahl gekommen?“

Antwort: „Meine Stärken sind Verantwortungsbereitschaft und Organisationstalent. Darum möchte als Offizier Verantwortung übernehmen. Durch diese Tätigkeit bei der Bundeswehr kann ich meinen Beitrag für Frieden und Sicherheit in Deutschland leisten.“ 

→ Prinzipiell eine gute Antwort, die allerdings zu weiteren Fragen auffordert: Wo zeigen sich Verantwortungsbereitschaft und Organisationstalent des Bewerbers? Falls du ebenfalls in diese Richtung argumentieren willst, solltest du im Idealfall bereits einen verantwortungsvollen Posten übernommen haben. Aussagen wie diese solltest du mit glaubhaften Beispielen untermauern.

3. Frage: „Aus welchem Grund möchten Sie eine Ausbildung bei der Bundeswehr absolvieren?“

Antwort: „Ich möchte aus zwei Gründen eine Karriere bei den deutschen Streitkräften machen: Zum einen will ich Menschen helfen. Bei Einsätzen, gerade im Ausland, kann ich wirklich Einfluss nehmen. Zum anderen gefällt mir die kameradschaftliche Solidarität unter den Soldaten. Ich denke, dass das Miteinander weit über Teamarbeit hinausgeht.“

→ Die Antwort ist geschickt, weil der Bewerber zwei zutreffende Dinge ins Feld führt. Eine mögliche Rückfrage dazu wäre, wie eine solche Hilfeleistung konkret aussehen könnte. Auch wie er zu der Gefahr von Auslandseinsätzen oder der langen Abwesenheit von zu Hause steht, wird die Prüfer interessieren.

4. Frage: „Was unterscheidet einen Feldwebel vom Offizier?“

Antwort: „Beides sind Führungskräfte bei der Bundeswehr. Aber ein Offizier trägt mehr Verantwortung. Um diese Laufbahn einzuschlagen, braucht man Fachabitur oder Abitur. Für die Feldwebellaufbahn reicht die mittlere Reife. Ein Feldwebel ist mit der Truppe vor Ort. Er leitet Rekruten an und ist Ansprechpartner bei Problemen. Als Hauptfeldwebel kann er für 30 bis 50 Soldaten zuständig sein. Offiziere sind Organisatoren und Planer mit höheren Entscheidungsbefugnissen im Hintergrund. Sie haben weniger Kontakt zu den einzelnen Soldaten.“

→ Eine gute Antwort. Vor allem macht der Bewerber nicht die Fehler, die unterschiedliche Besoldung anzuführen oder eine der Laufbahnen abzuwerten. Es gibt genug Bewerber mit Abitur, die die Feldwebellaufbahn der Offizierslaufbahn vorziehen. Maßgeblich für die Entscheidung ist, wo man selbst am besten hinpasst.

5. Frage: „Könnten Sie sich statt der Offizierslaufbahn auch vorstellen, die Laufbahn eines Feldwebels zu absolvieren?“

Antwort: „Nein, ich möchte meinen Traum verwirklichen, Humanmedizin studieren und Sanitätsoffizier werden. Ich habe nach meinem Abitur bereits eine Ausbildung zur Gesundheitsund Krankenpflegerin erfolgreich abgeschlossen und ein paar Jahre in meinem Beruf gearbeitet. Ich weiß, dass ich viel mehr leisten kann.“

→ Das klare „Nein“ dieses Bewerbers verrät seine Zielstrebigkeit. Er weiß genau, was er will. Reichen seine gezeigten Leistungen allerdings nicht für die Offizierslaufbahn aus, hat er sich womöglich eine Chance verbaut.[/box][/learn_more]

Fragen zur Auseinandersetzung mit dem Beruf

Diese Fragen gehen unter die Oberfläche. Um sie souverän beantworten zu können, musst du dich intensiv mit dem Soldatenberuf, den Vor- und Nachteilen beschäftigen. Warum willst du unbedingt über die Bundeswehr eine Ausbildung absolvieren oder studieren? Jeder weiß, dass Sicherheit und Besoldung eine große Rolle bei der Entscheidung für die Bundeswehr als Arbeitgeber spielen. Dir sollten zusätzlich positive Aspekte einfallen wie die hohe Qualität von Ausbildung beziehungsweise Studium, die vielfältigen beruflichen Möglichkeiten oder der Dienst an der Gemeinschaft. Die Prüfer sehen es gern, wenn du deinen Wunschberuf als Berufung empfindest.

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1. Frage: „Wieso absolvieren Sie kein ziviles Studium?“

Antwort: „Das ist mein ‚Plan B‘. Sollte ich beim Einstellungsverfahren scheitern, würde ich ein ziviles Studium aufnehmen. Allerdings geht es mir nicht nur um das Studieren an sich. Mein Abiturdurchschnitt ist gut. Studieren könnte ich also jederzeit. Ich möchte aber der Gesellschaft etwas zurückgeben, nicht nur irgendeinen Job machen.“

→ Der gute Abiturdurchschnitt verdeutlicht, dass dieser Bewerber die Bundeswehr nicht für sein Wunschstudium braucht. Er muss den Dienst in Uniform also nicht als notwendiges Übel hinnehmen, sondern er hat sich bewusst dafür entschieden. Das bedeutet einen Vorteil bei der Argumentation.

2. Frage: „Angenommen, Ihr Partner / Ihr bester Freund ist gegen Ihre Tätigkeit bei der Bundeswehr. Wie überzeugen Sie ihn davon, dass eine Karriere bei uns die richtige Entscheidung ist?“

Antwort: „Es ist schon lange mein Wunsch, zur Bundeswehr zu gehen. Ich denke, dass mein Partner oder mein bester Freund mich in meinen Zukunftsplänen unterstützen sollte. Für mich gehört das zu einer Beziehung dazu. Vermutlich steckt Angst um mein Leben dahinter. Aber ich werde sehr gut ausgebildet, um den Anforderungen des Berufes gewachsen zu sein.“

→ Eventuell handelt es sich bei diesem Bewerber um einen Single. In der Theorie ist all das leicht gesagt. In der Praxis lässt sich der Dienst in Uniform oft nur schwer mit dem Privatleben vereinbaren. Der Partner muss sehr belastbar, tolerant und verständnisvoll sein. Die Kindererziehung und die Organisation des Alltags wird er weitgehend allein übernehmen müssen. Teilweise zerbrechen Partnerschaften und Ehen daran.

3. Frage: „Was sind Ihrer Meinung nach die größten Vorteile des Soldatenberufs?“

Antwort: „Vorteilhaft ist in meinen Augen das kameradschaftliche Umfeld. Außerdem wird man körperlich und geistig als Soldat wirklich gefordert. Man entwickelt sich ständig und kann zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten in Anspruch nehmen. Die Karrierechancen sind für mich ein großer Reiz. Mir gefällt auch, dass es sich um einen sicheren Arbeitsplatz mit hoher Vergütung handelt und dass ich mir um die Sozialversicherungen keine Sorgen machen muss.“

→ Dieser Bewerber führt erstmals die offensichtlichen Vorteile des Soldatenberufes mir auf. Dadurch, dass er genug andere Vorteile glaubwürdig vorbringt (Kameradschaft, Anforderungen, Aufstiegsmöglichkeiten, Weiterbildungsangebote), kein Problem.

4. Frage: „Welche Nachteile bringt der Soldatenberuf aus Ihrer Sicht mit sich?“

Antwort: „Zu den Nachteilen zählt sicherlich, dass man sich über Jahre verpflichtet. Damit geht einher, dass man wenig Zeit zu Hause verbringen wird. Für Familie, Partnerschaft, Freunde und Hobbys bleibt da wenig Raum. Aber es kommt schließlich nicht auf die Quantität der zusammen verbrachten Zeit an, sondern auf die Qualität. Abgesehen davon: In anderen Jobs könnte es genauso aussehen. Im Krankenhaus ist Schichtdienst Alltag. Als Vertriebler ist man ständig vor Ort bei Kunden. Zwei Ingenieure, die ich kenne, verbringen beruflich bedingt einen Großteil ihrer Arbeitszeit im Ausland. Das ist eben so, wenn man einen anspruchsvollen Beruf ausübt. Ein echter Nachteil ist, dass die Auslandseinsätze gefährlich sein können. Das lässt sich nicht wegdiskutieren. Ein Risiko bedeutet das immer. Aber anders ist eine Hilfeleistung nicht möglich.“

→ Die Antwort dieses Bewerbers zeigt, dass er sich intensiv mit dem Soldatenberuf auseinandergesetzt hat. Er bringt überzeugende Beispiele und vertritt seinen Berufswunsch kompetent. Was noch Hier gilt genau wie bei Antwort 2: Für Singles ist es leichter, als Berufssoldat weniger Zeit jenseits der Arbeit zu haben. Ehen und Partnerschaften können daran zerbrechen.[/box][/learn_more]

Fragen zur interkulturellen Kompetenz des Bewerbers

Innerhalb des biografischen Fragebogens werden deine interkulturelle Erfahrung und Kompetenz angesprochen. Rechne damit, dass beides im Vorgespräch ebenfalls zur Sprache kommt.

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[box type=”bio”] Häufige Fragen & Gute Antworten:

1. Frage: „Worin zeigt sich Ihre Offenheit für andere Kulturen?“

Antwort: „Ich habe eine Europaschule besucht. Dort war der Umgang mit Menschen aller möglichen Nationalitäten ganz normal. Dementsprechend habe ich einen ziemlich großen internationalen Freundeskreis. Mein bester Freund ist Marokkaner. Ein Freund stammt aus Syrien, zwei andere sind aus der Türkei. Dadurch habe ich die unterschiedlichsten Speisen und Feste kennen gelernt. Außerdem habe ich mir ein bisschen Arabisch angeeignet.“

→ Ideal wäre, wenn du bei dieser Frage von ausgedehnten Reisen nach Afrika und Asien berichten könntest. Falls du entsprechende Wurzeln in einem anderen Land hast, ist das ein Pluspunkt. Die meisten angehenden Soldaten verfügen vermutlich nicht über diese Erfahrungen. Dieser Bewerber argumentiert geschickt mit der Schule. Seine Arabischkenntnisse sind auf jeden Fall ein Vorteil. Heutzutage ist das Lernen mit unterschiedlichen Kulturen üblich, selbst wenn man keine Europaschule besucht hat. Dadurch bekommst du wertvolle Einblicke in andere Kulturen. Betrachte dein Lebensumfeld: Wo kommst du (noch) mit anderen Kulturen in Kontakt? Besuchst du interkulturelle Feste in deiner Heimatstadt? Vielleicht bist du in einem interkulturellen Verein tätig?

2. Frage: „Reisen Sie viel außerhalb Europas?“

Antwort: „Nein, ich war bisher nur in Europa unterwegs. Aber die chinesische Kultur interessiert mich sehr. Ich wollte unbedingt chinesisch lernen und habe es mit einem Selbstlernkurs versucht. Mit Büchern und CDs habe ich allerdings kaum Fortschritte gemacht. Darum skype ich seit einem halben Jahr jede Woche für fünf Stunden mit einer Chinesin. Sie bringt mir Chinesisch bei, ich unterrichte sie in Deutsch. Wir tauschen uns aber auch in Englisch aus.“

→ Wer frisch von der Schule kommt, hat wahrscheinlich weder Geld noch Zeit und Gelegenheit, ausgedehnte Reisen zu unternehmen. Dieser Bewerber lernt aus eigenem Antrieb eine Fremdsprache. Dadurch erweist er sich als aufgeschlossen für andere Kulturen.

3. Frage: „Empfinden Sie Gespräche mit Ausländern als Bereicherung?“

Antwort: „Auf jeden Fall. Das hilft mir, über den Tellerrand zu gucken. Es spielt eine Rolle, ob man zum Beispiel mit jemandem aus Syrien spricht, der auf der Flucht um sein Leben fürchten musste, oder mit einem Skandinavier. Mir zeigt der Kontakt mit Flüchtlingen, wie gut es uns hier in Deutschland geht. Beim Gespräch mit Schweden merke ich, dass es auch bei uns längst nicht perfekt ist. Der Horizont verbreitert sich, wenn man bereit ist, sich mit anderen Kulturen zu beschäftigen. Ich denke, man wird toleranter und aufgeschlossener.“

→ Dieser Bewerber zeigt, dass ihm der Kontakt mit Angehörigen anderer Kulturen hilft, eine andere Perspektive einzunehmen. In der Bundeswehr ist Offenheit für unterschiedliche kulturelle Hintergründe und Religionen wichtig! Etliche Kameraden haben Migrationshintergrund:

    • 26 % der einfachen Soldaten
    • 14 % der Unteroffiziere
    • 10 % der Leutnante bis Hauptmänner
    • 7 % der Majore und höher gestellten Offiziere ¹

¹ Müller, M. (2016): www.berlinjournal.biz/bundeswehr-anteil-der-migranten/[/box][/learn_more]

Fragen nach den Tätigkeiten von Feldwebeln / Offizieren deiner Wunschverwendung

Diese Sachfragen beziehen sich auf deine angestrebte Laufbahn und deine Wunschverwendung. Wenn du dich gut vorbereitest, sollten dir die Antworten darauf leichtfallen.

[learn_more caption=”Fragen & Antworten”]

[box type=”bio”] Häufige Fragen & Gute Antworten:

1. Frage: „Welche Aufgaben hat ein Sanitätsoffizier im Inland und Ausland?“

Antwort: „Ein Sanitätsoffizier dient im Sanitätswesen der Bundeswehr. In der Regel besitzt er eine Approbation als Arzt, Zahnarzt oder Tierarzt. Beim Fokus auf Humanmedizin und Zahnmedizin kümmern sich Sanitätsoffiziere im In- und Ausland um die Gesundheit der Soldaten. Sie dienen unter anderem in Bundeswehrkrankenhäusern und Fachsanitätszentren. Oder sie sind als Truppenarzt, Schiffsarzt oder Fliegerarzt direkt mit den Soldaten unterwegs.“

→ Eine gute Antwort für jemanden, der Humanmedizin studieren und als Truppenarzt tätig werden möchte. Allerdings sind Sanitätsoffiziere nicht nur kurativ tätig. Sie sind ebenfalls in Instituten des Sanitätsdienstes und in der wehrmedizinischen Forschung und Analytik beschäftigt. Ihr Aufgabenfeld umfasst Untersuchungen zu Seuchen und spezifischen Krankheitsbildern in Einsatzländern der Bundeswehr, Auswirkungen von ABC-Waffen sowie Toxikologie.

Soldaten mit Zulassung als Apotheker (Militärapotheker) gelten ebenfalls als Sanitätsoffiziere. Sie kümmern sich in den Bundeswehrapotheken und Versorgungs- und Instandsetzungszentren um Sanitätsmaterial und sind Ansprechpartner für Fragen zum Thema Lebensmittelüberwachung und Hygiene.

Veterinäre kümmern sich um Tierhaltung und Tierzucht. Sie dienen beispielsweise in der Diensthundeklinik oder behandeln die Maultiere und Pferde im Tragtierzentrum.

2. Frage: „Was macht ein Fernmeldeoffizier der Marine?“

Antwort: „Ein Fernmeldeoffizier der Marine ist für die Kommunikation per Funk zuständig. Er sorgt für stabile Funkverbindungen bei nationalen und internationalen Übungen, Manövern oder Einsätzen und in Seenotfällen. Er kann später selbst Nachwuchskräfte ausbilden.“

→ Ein Fernmeldeoffizier übernimmt im Wesentlichen technische und taktische Aufgaben. Er wird in elektronischer Kampfführung ausgebildet. Gleichzeitig muss er mit den (internationalen) Gesetzen, Richtlinien, Verfahren und Bestimmungen vertraut sein und sich mit Krypto-Systemen (Verschlüsselungen) auskennen.

3. Frage: „Welche Aufgaben hat ein Feldwebel?“

Antwort: „Feldwebel nehmen Fach-, Führungs- und Ausbildungsaufgaben bei der Bundeswehr wahr. Ihre Einsatzbereiche richten sich nach ihrer Laufbahn. Im Truppendienst sind sie für die Ausbildung der Soldaten zuständig. Sie weisen sie in den Truppenalltag ein und führen durch Übungen und Einsätze.“

→ Weitere Aufgabenfelder von Feldwebeln (nach Laufbahn):

    • Allgemeiner Fachdienst: Informationstechnik, Instandsetzung von technischen Geräten, Personalwesen
    • Geoinformationsdienst: Geodatengewinnung, Wetterbeobachtung auf Flugplätzen der Bundeswehr
    • Militärmusikdienst: Orchestermusiker in den Korps von Heer, Luftwaffe, Marine und Streitkräftebasis
    • Sanitätsdienst: Bundeswehrkrankenhäuser, Sanitätsausbildungszentren [/box][/learn_more]

      Fragen zum Waffengebrauch

      [learn_more caption=”Fragen & Antworten”]

      [box type=”bio”] Häufige Fragen & Gute Antworten:

      1. Frage: „Sie wollen Sanitätsoffizier werden. Wie stehen Sie zum Schusswaffengebrauch?“

      Antwort: „Ich denke, dass Waffentraining und Schießübungen wichtig sind. Man weiß nie, ob nicht auch Sanitätsoffiziere im Notfall zur Waffe greifen müssen. Mir gefällt der Gedanke nicht, auf Menschen schießen zu müssen. Schließlich will ich Ärztin werden, um humanitäre Hilfe zu leisten. Ich will retten, nicht töten. Trotzdem bin ich nach meiner Wunschausbildung in erster Linie Soldat. Wenn mein Leben in Gefahr ist oder das Leben meiner Truppe davon abhängt, muss ich eine Möglichkeit zur Verteidigung haben.“

      → Die Bewerberin macht es sich mit der Antwort nicht leicht. Man merkt, dass sie sich mit der Thematik intensiv auseinandergesetzt hat. Ihr ist bewusst, dass sie zugleich Ärztin und Soldatin ist.

      2. Frage: „Können Sie sich vorstellen, auf einen Menschen zu schießen? Was ist, wenn ein Kind mit Maschinengewehr auf Ihre Truppe feuert?“

      Antwort: „Mir ist bewusst, dass ich als Soldat in diese Situation kommenkann. Meine Aufgabe ist es, Deutschland und meine Kameraden zu schützen. Wenn auf uns geschossen wird, ist in dem Moment egal, dass der Schütze ein Kind ist. Ich würde schießen, um meine Kameraden zu schützen.“

      → Eine kurze und präzise Antwort. Der Bewerber zeigt, dass er sich als Soldat identifiziert. Er hat den Slogan der Bundeswehr, „Wir.Dienen. Deutschland“ verinnerlicht. Dir sollte bewusst sein, dass du bei Auslandseinsätzen in erster Linie immer Soldat bist. Es gibt rund 1.500 muslimische Soldaten in der Bundeswehr. Bewerber muslimischen Glaubens können mit der Frage konfrontiert werden, ob sie als deutscher Soldat bei einem Einsatz bereit wären, auf Muslime zu schießen. ²

      3. Frage: „Wen würden Sie bei einem Notfall zuerst retten, einen deutschen Soldaten, einen amerikanischen Soldaten oder eine schwangere Zivilistin?“

      Antwort: „Ich würde den deutschen Soldaten zuerst retten. Mein Kamerad kann mir dann dabei helfen, den Amerikaner und die Frau aus der Gefahrenzone zu holen.“

      → Dieser Bewerber weiß, dass seine Loyalität seinem Kameraden gilt. Er argumentiert praktisch: Der deutsche Soldat kann helfen, die beiden anderen Personen zu retten.

      ² Hempelmann, U. (2008): de.qantara.de/inhalt/interkulturelle-kompetenz-bei-der-bundeswehr-der-richtige-umgang[/box][/learn_more]

      Fragen zur Informationsbeschaffung

      Als Soldat solltest du dich politisch auf dem Laufenden halten. Zur Vorbereitung auf das Einstellungsverfahren ist das unbedingt zu empfehlen. Du solltest wissen, was aktuell in Deutschland und auf der Welt vor sich geht.

      [learn_more caption=”Fragen & Antworten”]

      [box type=”bio”] Häufige Fragen & Gute Antworten:

      1. Frage: „Wie halten Sie sich über die aktuelle politische Situation auf dem Laufenden?“

      Antwort: „Ich gucke jeden Abend die Tagesschau. Außerdem lese ich ab und zu das Magazin ‚Der Spiegel‘ und halte mich über Apps auf dem Laufenden.“

      → Die „Tagesschau“ ist eine seriöse Informationsquelle. Gleiches gilt für den „Spiegel“. Zeitungsapps sind eine gute Ergänzung. Vermutlich wird nachgefragt, um welche es sich genau handelt. Auch nach bestimmten Artikeln oder dem letzten Leitthema aus dem „Spiegel“ könnte gefragt werden.

      2. Frage: „Was haben Sie zuletzt gelesen?“

      Antwort: „Für die Fahrt zum Karrierecenter habe ich mir verschiedene Zeitungen gekauft. ‚Die Welt‘, den ‚Focus‘ und ‚Die Zeit‘. Die habe ich unterwegs gelesen.“

      → Dieser Bewerber beantwortet die Frage sehr geschickt. Selbst wenn er normalerweise keine Bücher oder Zeitungen liest, hat er sich damit hervorragend gerettet. Auch er nennt respektable Quellen. Hier gilt genau wie bei Antwort 1: Möglicherweise fragt der Prüfer nach Einzelheiten.

      3. Frage: „Welches Buch lesen Sie gerade?“

      Antwort: „‘Fit ohne Geräte‘ von Mark Lauren. Es geht in dem Buch darum, wie man seine Fitness mit dem eigenen Körpergewicht steigert. Mich hat der Titel interessiert, weil der Autor Elitesoldaten ausbildet.“

      → Eine nachvollziehbare Antwort. Fitness und Gesundheit ist für Soldaten wichtig. Ob das als „Lesen“ gilt – es handelt sich um ein Buch mit Fotos und Übungsanweisungen – wird ein Stück weit vom Prüfer abhängen. Bereite dich am besten auf die Frage vor und beschäftige dich mit ein oder zwei Büchern, die dich aufrichtig interessieren. Dir fehlt Inspiration? Schau dir die aktuelle Bestsellerliste im Sachbuchbereich an. Alternativ kannst du auch unumwunden zugeben, dass du Bewerbungsratgeber gelesen hast, um dich bestmöglich auf diesen wichtigen Termin vorzubereiten.[/box][/learn_more]

      Fragen zur Allgemeinbildung

      [learn_more caption=”Fragen & Antworten”]

      [box type=”bio”] Häufige Fragen & Gute Antworten:

      1. Frage: „Wie heißt der amtierende Verteidigungsminister?“

      Antwort: „Seit 2013 ist Ursula von der Leyen von der CDU Verteidigungsministerin in Deutschland.“

      2. Frage: „Was ist die NATO?“

      Antwort: „Die Buchstaben NATO stehen für North Atlantic Treaty Organization. Im Deutschen wird die NATO auch ‚Nordatlantikpakt‘ genannt. Gegründet wurde sie 1949 als westliches Verteidigungsbündnis. Deutschland ist 1955 beigetreten. Die politische Führung der NATO befindet sich in Brüssel. NATOGeneralsekretär ist seit 2014 der Norweger Jens Stoltenberg.“

      3. Frage: Wann wurde die Bundeswehr gegründet?“

      Antwort: „Die Bundeswehr wurde am 12.11.1955 gegründet, ungefähr zehn Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Ihre offiziellen Namen erhielten die Streitkräfte im April 1956. Die Bezeichnung ‚Bundeswehr‘ ist an die ‚Reichswehr‘ der Weimarer Republik angelehnt.“

      4. Frage: „Was sind die Ursachen des Afghanistankrieges?“

      Antwort: „Der Afghanistan-Krieg begann 2001, gleich nach den Terroranschlägen des 11. September in den USA. Dabei starben 3.000 Menschen. Die islamistische Taliban-Regierung Afghanistans hat die Terrorgruppe al-Quaida, die für die Anschläge verantwortlich war, unterstützt.“

      5. Frage: „Wo ist die Bundeswehr im Ausland aktuell eingesetzt?“

      Antwort: „Zurzeit (Mai 2018) sind über 4.000 Soldaten im Auslandseinsatz. Das größte Einsatzgebiet ist Afghanistan. Weitere Länder sind Kosovo, Syrien, Südsudan und der Libanon.“ [/box][/learn_more]

      Fragen zum Soldaten-Alltag und Nachteilen des Berufs

      [learn_more caption=”Fragen & Antworten”]

      [box type=”bio”] Häufige Fragen & Gute Antworten:

      1. Frage: „Sind Sie bereit, über Monate von Ihrer Familie getrennt zu sein?“

      Antwort: „Das habe ich mit meinen Eltern besprochen. Ich denke, dass ich vermutlich in der ersten Zeit unter Heimweh leide. Aber das wird sich vermutlich legen, weil ich mit Kameraden zusammen bin und wichtige Arbeit leiste.

      → Der Bewerber klingt noch sehr jung. Er hat sich mit dem Gedanken der Abnabelung von Zuhause beschäftigt. Ob ihm die Trennung von seinen Eltern am Ende leicht oder doch sehr schwerfallen wird, muss sich zeigen. Noch klingt es sehr theoretisch. Positiv ist, dass er das Thema bereits mit seinen Eltern durchgesprochen hat.

      2. Frage: „Wie gehen Sie mit den Risiken des Berufes um?“

      Antwort: „Als Soldat bin ich Teil der Armee. Mir ist bewusst, dass gerade bei Auslandseinsätzen immer etwas passieren kann. Das macht mir schon Angst. Andererseits sind immer Kameraden dabei, auf die man sich verlassen kann. Einige gesundheitliche Risiken kann man zumindest etwas verringern. Die Einsätze finden oft in Ländern mit extremen Temperaturen statt. In der Zeitung habe ich öfter von Soldaten gelesen, die schon in Deutschland bei anstrengenden Ausbildungen kollabiert sind. Das ist in Ländern wie Afghanistan eine noch viel größere Gefahr. Darum tue ich alles, um fit und gesund zu bleiben. Ich denke, das hilft, um der körperlichen Belastung standzuhalten. Gegen viele Krankheiten kann man sich zum Glück impfen lassen. Ich denke zum Beispiel an Hepatitis A und B, FSME, Gelbfieber und Typhus. Ich habe aber auch gelesen, dass die Uniformen viel Schutz bieten, zum Beispiel auch eine Imprägnierung gegen Insekten. Das alles zusammen erhöht die Sicherheit um einiges.“

      → Dieser Kandidat hat offenbar viel gelesen und sich gut informiert. Er wägt Risiken ab und er realisiert, dass die körperlichen Anforderungen hoch sind. Dabei denkt er an unterschiedliche Faktoren: feindliche Handlungen, wetterbedingte Belastungen und Krankheiten. Was fehlt, ist die psychische Belastung.

      3. Frage: „Wie reagieren Sie, wenn es Ihren Eltern gesundheitlich schlecht geht, während Sie im Auslandseinsatz sind?“

      Antwort: „Das wäre sehr schwer für mich. Zum Glück habe ich einen Bruder, der sich vor Ort um meine Eltern kümmern kann. Ich hoffe, dass er mich zumindest auf dem Laufenden hält. Viel tun kann ich aus der Ferne nicht. Mein Job geht dann vor. Wenn die Situation sehr ernst ist, würde ich versuchen, bei der nächstmöglichen Gelegenheit nach Deutschland zurückzukehren.“

      → Auf Familienmitglieder vertrauen zu können, entlastet in Fällen wie diesen. Es ist wichtig, ein stabiles soziales Netz zu haben.

      4. Frage: „Stellen Sie sich vor, Sie sind Feldwebel. Wie gehen Sie vor, wenn ein Soldat während einer Übung Ihren Befehl nicht befolgt?“

      Antwort: „Ich würde ihm um ein Gespräch bitten. Es muss einen Grund für sein Verhalten geben. Vielleicht können wir die Situation besprechen und klären. Außerdem würde ich ihm klarmachen, dass er im Ernstfall auf meine Anordnung hören muss, weil sein Leben davon abhängen könnte.“

      → Diese Antwort verrät Führungsfähigkeiten. Der Bewerber würde zunächst versuchen, den Grund für das Verhalten seines Kameraden herauszufinden. Außerdem erinnert er ihn an seine Pflicht als Soldat. Die Antwort zeigt Führungsqualitäten.

      5. Frage: „Können Sie sich als Frau in dieser Männerdomäne behaupten?“

      Antwort: „Darin sehe ich kein Problem. Ich bin körperlich fit und denke, dass ich die körperlichen Herausforderungen meistern werde. Frauen haben genetisch bedingt zwar einen geringeren Muskelanteil als Männer, aber ich trainiere viel und hart. Darum bin ich zuversichtlich, dass ich mithalten kann. Abgesehen davon bin ich selbstbewusst und kann mich durchsetzen. Dass meine Kameraden mehrheitlich Männer sein werden, ist mir klar.“

      → Für Frauen ist der Dienst bei der Bundeswehr eine besondere Herausforderung: Die Bundeswehr selbst bemüht sich verstärkt um Frauen. Allerdings haben Soldatinnen bei ihren männlichen Kollegen oft einen schweren Stand. Die Männer haben das Gefühl, dass Frauen bevorzugt werden. Sie empfinden ihre weiblichen Kameraden als Konkurrenz.³ Seit 2017 gibt es eine Ansprechstelle für Diskriminierung und Gewalt in der Bundeswehr.

      ³ Fietz, M. (2014): www.focus.de/politik/deutschland/gleichstellung-inder-bundeswehr-soldaten-betrachten-frauen-zunehmend-als-konkurrenz_id_3776036.html[/box][/learn_more][box]Diskriminierung ist eine Ungleichbehandlung wegen persönlicher Merkmale wie Alter, Geschlecht, sexuelle Identität, Behinderung, Religion, ethnischer Herkunft oder Weltanschauung. Die Ansprechstelle für Diskriminierung ist folgendermaßen erreichbar:

      • telefonisch unter 0228-12-13083 oder -13371
      • im Telefonnetz der Bundeswehr unter 90-3400-13083 oder – 13371
      • per E-Mail unter: BMVgPChgVIDiskriminierung@bmvg.bund.de

      Quelle: www.bmvg.de[/box]

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