Die Berufsbezeichnung Anlagenmechaniker setzt sich aus den beiden technischen Begriffen Anlagen und Mechanik zusammen. Somit befassen sich diese mit der Konstruktion, Produktion und dem Aufbau von mechanischen Systemen. Je nach Arbeitgeber können die Aufgaben von Anlagenmechanikern sehr vielfältig sein. Zur Herstellung von Anlagen müssen sie technische Zeichnungen anfertigen und nach Plan arbeiten können. Bei ihrer Arbeit müssen Anlagenmechaniker mit verschiedensten Werkzeugen und Maschinen umgehen können. Bei all der Planung, Fertigung und Montage gehört auch die Qualitätskontrolle zum Job eines jeden Anlagenmechanikers.
Wo arbeiten Anlagenmechaniker?
Anlagenmechaniker arbeiten vor allem in Betrieben der Metallindustrie, in Versorgungs- und Verkehrsbetrieben, in Betrieben des Elektroanlagenbaus und in Energieversorgungsbetrieben. Viele Maschinenbauunternehmen stellen Anlagenmechaniker ein. Meist sind es Unternehmen von mittlerer Größe (50-500 Mitarbeiter).
Warum sollte ich Anlagenmechaniker werden?
Häufig stellen Arbeitgeber im Vorstellungsgespräch die beliebte Frage: Warum wollen Sie Anlagenmechaniker/-in werden? Darauf die passende Antwort zu finden, ist nicht immer leicht, denn häufig bewirbt man sich auch noch in anderen Unternehmen für diverse Berufe / Studiengänge. Folgende Antworten könnten beispielsweise auf Dich zutreffen:
- Ich möchte am Ende des Tages sehen, was ich geleistet habe
- Ich interessiere mich für praktische Arbeiten wie das Schweißen
- Ölige Finger machen mir nichts aus
- Ich schraube gerne an verschiedenen Maschinen
- Die Arbeit mit Metallen macht mir Freude
- Genauigkeit und Präzision bei der Arbeit ist genau mein Ding
Welcher Schulabschluss empfiehlt sich für die Ausbildung?
Für die 3,5-jährige Ausbildung wird kein besonderer Schulabschluss zwingend vorausgesetzt, die Ausbildungsbetriebe stellen allerdings vor allem Bewerber mit Mittlerer Reife ein.
Ausbildungsinhalte von Anlagenmechanikern/innen
Anlagenmechaniker/innen fertigen Bauteile und montieren sie zu Baugruppen, Apparaten, Rohrleitungssystemen und Anlagen. Sie halten diese auch instand, erweitern sie oder bauen sie um. Anlagenmechaniker/innen arbeiten überwiegend in Unternehmen der Metallindustrie, die z.B. Kessel und Behälter für den Kraftwerksanlagenbau oder die Lebensmittelindustrie herstellen. Sie sind ferner in Unternehmen für Erdöl- und Erdgasförderung, bei Gas-, Wasser-, Elektrizitätswerken und Verkehrsbetrieben tätig. Beschäftigungsmöglichkeiten finden sich darüber hinaus in Betrieben des Elektroanlagenbaus, in Raffinerien oder in der chemischen Grundstoffindustrie.
Aufgabenbeschreibung nach der Ausbildung
Sie stellen Anlagen her, die etwa im Behälter- und Apparatebau, in der Prozessindustrie oder der Versorgungstechnik zum Einsatz kommen. Anhand von technischen Zeichnungen und Arbeitsanweisungen bereiten sie ihre Arbeiten vor. Zuerst fertigen sie Einzelteile entweder von Hand oder mithilfe von CNC-Maschinen. Dann fügen Anlagenmechaniker/innen die Einzelkomponenten zu Baugruppen zusammen. Bereits zusammengesetzte Baugruppen montieren sie zu Apparaten und Anlagen und prüfen anschließend deren Funktionsweise. Außerdem übergeben sie Anlagen an die Kunden, weisen sie in die Bedienung ein und nehmen die Anlagen in Betrieb. Darüber hinaus halten sie Anlagen instand, bauen sie ggf. um oder erweitern deren Funktionalität.
Gehalt von Anlagenmechaniker / -innen
Der Beruf des/r Anlagenmechanikers/-in beinhaltet schwere Arbeit. Dies wird auch entsprechend entlohnt, was sich bereits in der Zeit der Ausbildung bemerkbar macht.
Gehalt während der Ausbildung
Wie bei jedem Ausbildungsberuf steigert sich die Ausbildungsvergütung von Jahr zu Jahr. Hier geben wir die Durchschnittsgehälter an, welche vom Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) herausgegeben werden:
1. Ausbildungsjahr: ca. 820 EUR
2. Ausbildungsjahr: ca. 870 EUR
3. Ausbildungsjahr: ca. 930 EUR
4. Ausbildungsjahr: ca. 980 EUR
Gehalt nach der Ausbildung
Verschiedene Faktoren wie Art und Größe des Betriebes und die Region entscheiden über die Höhe des Einkommens. Bundesweit unterliegt die Höhe des Gehalts tariflichen Regelungen. Monatlich kann es somit zwischen € 2.000 und € 2.400 brutto liegen. Nach einigen Jahren Berufserfahrung erhöht sich das Einkommen auf ca. € 2.500 bis € 2.800 brutto. Damit verdienen Anlagenmechaniker im Schnitt mehr als einige andere Ausbildungsberufe. Regionale Unterschiede sind dennoch zu beachten. Im Westen fallen die Verdienstmöglichkeiten im Schnitt höher aus, als im Osten. Möchtest Du Dein Einkommen weiter steigern, bieten sich Weiterbildungsmaßnahmen an, welche einen Einstieg in die Selbstständigkeit ermöglichen.
Welche Weiterbildung kann man danach machen?
Das Naheliegendste für Anlagenmechaniker mit Abschluss ist eine Weiterbildung zum Meister oder Techniker/in der Fachrichtung Metallbautechnik. Anlagenmechaniker/innen mit einem Meister/Techniker, oder einer Hochschulreife können studieren und beispielsweise einen Bachelorabschluss im Studienfach Maschinenbau oder Versorgungstechnik erwerben.
Was kommt im Einstellungstest dran?
Ähnlich wie beim Industriemechaniker oder Mechatroniker konzentriert sich die Ausbildung zum Anlagenmechaniker auf technische und mechanische Inhalte. Deshalb werden im Einstellungstest vor allem Eure Kenntnisse aus dem Physikunterricht auf die Probe gestellt. Ihr solltet also vorher die Maßeinheiten wiederholen und außerdem Euch mit Beschleunigung und Kraftübertragung auseinandersetzen. Neben Physik werden im Assessment-Center viele Matheaufgaben auf Euch warten. Typische Mathematik-Aufgaben bei einer technischen Ausbildungsrichtung sind Fragen zur Flächen- und Körperberechnung, Bruchrechnen, Prozentrechnung, Dreisatz und viele mehr. Im sogenannten d2 Test wird zudem Eure Konzentrationsfähigkeit getestet. Genauso sind gute Vorkenntnisse in Chemie von Vorteil.