Maschinenstundensatzrechnung? Du fragst Dich, wofür man diese Berechnung benötigt? In der Wirtschaft müssen Unternehmerinnen und Unternehmer regelmäßig Entscheidungen über die Anschaffung neuer Anlagen bzw. Maschinen treffen. Für diese wirtschaftliche Fragestellung kann die Maschinenstundensatzrechnung entscheidende Antworten liefern.
So kommen sowohl Azubis im Rahmen ihrer IHK Industriekaufleute Ausbildung, aber auch im Berufsleben stehende Industriekauffrauen und Industriekaufmänner alltäglich mit dieser Thematik in Berührung.
Wie genau die Maschinenstundensatzrechnung funktioniert, erklären wir Dir nun!
Du hast keine Lust auf Lesen? Kein Problem! Schau Dir einfach unser Video zum Thema “Maschinenstundensatzrechnung” an.
Definition Maschinenstundensatzrechnung
Kurz und knapp: Mit der Maschinenstundensatzrechnung ermittelst Du, welche Kosten eine Maschine pro Stunde laufenden Betriebs verursacht. Anwendung findet diese Rechnung vor allem in der Kosten- und Leistungsrechnung von Unternehmen, bei denen die Produktion vermehrt automatisiert vonstattengeht. Im Zusammenspiel von dieser sowie weiterer Kennzahlen können zuverlässige Aussagen über das Kosten-Nutzen-Verhältnis von Maschinen getroffen werden.
Zunächst solltest Du wissen, dass eine Maschine stets unterschiedliche Kosten herbeiführt. All diese maschinenabhängigen Kosten gilt es in der Maschinenstundensatzrechnung einfließen zu lassen.
Beispielsweise können diese Fertigungsgemeinkosten einer Maschine direkt zugeordnet werden:
- Raumkosten, wie Mietkosten für die Halle, in der sich die Maschine befindet
- Energiekosten, wie Stromkosten
- Betriebsstoffe, wie Öle zum Einfetten der Maschine
- Instandhaltungskosten, wie Reparaturkosten oder Wartungsarbeiten
- kalkulatorische Abschreibung
- kalkulatorische Zinsen
Bitte beachte: Fertigungslöhne spielen bei der Berechnung des Maschinenstundensatzes keine Rolle.
Den Maschinenstundensatz berechnen
Nachdem Du erfahren hast, was Du mithilfe der Maschinenstundensatzrechnung ermitteln kannst und welche Kosten Du dafür einplanen musst, geht’s nun ans Eingemachte: Wie berechnest Du den Maschinenstundensatz?
Im Grunde benötigst Du diese “einfache” Formel:
Maschinenstundensatz = maschinenabhängige Kosten / Laufstunden
Du siehst, bei der Berechnung werden maschinenabhängige Kosten durch die Laufstunden der jeweiligen Maschine dividiert. Diese Abrechnung kannst Du auf unterschiedliche Zeiträume, wie täglich, monatlich, quartalsweise, jährlich, usw., anwenden.
Soweit, so gut. Schauen wir uns direkt ein Beispiel zur besseren Veranschaulichung an.
Maschinenstundensatz Beispiel
Gegeben sind:
Jährliche Maschinenlaufzeit = 250 Tage x 8 Stunden = 2.000 Stunden
Fixkosten:
Raumkosten: 3.500,00 EUR
Energiekosten: 100,00 EUR
Instandhaltungskosten: 150,00 EUR
kalkulatorische Abschreibung: 3.000,00 EUR
kalkulatorische Zinsen: 600,00 EUR
Summe laufender Fixkosten: 7.350,00 EUR
Variable Kosten:
Energiekosten: 200,00 EUR
Instandhaltungskosten: 600,00 EUR
Betriebskosten: 1.000,00 EUR
Summe variabler Kosten: 1.800,00 EUR
Berechnung mittels Formel:
Fixkosten:
Maschinenstundensatz = 7.350,00 EUR / 2.000 Stunden = 3,675
Entsprechend dieser Aufgabe entstehen stündliche Fixkosten in Höhe von 3,68 EUR.
Variable Kosten:
Maschinenstundensatz = 1.800,00 EUR / 2.000 Stunden = 0,9
Entsprechend dieser Aufgabe entstehen stündliche variable Kosten in Höhe von 0,90 EUR.
Lösung: Gesamte Maschinenstundenkosten: 3,68 EUR + 0,90 EUR = 4,58 EUR. Deine Maschine verursacht demnach pro Stunde 4,58 EUR Kosten.
Die Maschinenstundensatz-Formel für weitere Berechnungen nutzen
Über die Ermittlung der Maschinenstunden kannst Du weitere Kennzahlen berechnen, um tiefere Einblicke in Deine Kostenkalkulation zu bekommen und/oder diese zu konkretisieren.
Zu diesen weiteren Kennzahlen gehören u. a.:
- Kalkulatorische Abschreibung pro Maschinenstunde
- Kalkulatorische Zinsen pro Maschinenstunde
- Raumkosten pro Maschinenstunde
- Energiekosten pro Maschinenstunde
- Instandhaltungskosten pro Maschinenstunde
Als Beispiel die kalkulatorische Abschreibung pro Maschinenstunde
Die Formel lautet wie folgt:
Abschreibung / Maschinenstunden = Wiederbeschaffungskosten / Nutzungsdauer (in Jahren) x Maschinenlaufzeit pro Jahr
Maschinenstundensätze Beispiele zur Übung
In unserem Maschinenstundensatzrechnung Video findest Du weitere Maschinenstundensatz Beispiele. Diese werden Dir helfen, das Thema “Kostenrechnung bei Maschinen” zu verinnerlichen. Möchtest Du Dich noch intensiver auf dieses Thema vorbereiten oder stehst Du unmittelbar vor der IHK Prüfung zum Industriekaufmann bzw. Industriekauffrau? Dann empfehlen wir Dir unseren dazu passenden “Industriekaufleute Online Testtrainer” bzw. speziell für die Industriekaufleute Prüfung den Prüfungstrainer. Dieser bietet Dir zahlreiches Fachwissen sowie Aufgaben inkl. Lösungen (und das nicht nur zum Thema Maschinenstundensatzrechnung). Das Beste? Mit diesem Online Trainer kannst Du lernen, wann und wo Du willst – alles ganz maßgeschneidert nach Deinem Terminplan.