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Abschreibung – Erfahre mehr zu den 3 gängigsten Methoden

Abschreibung - 3 Methoden
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Inhaltsverzeichnis

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Lineare Abschreibung? Degressive Abschreibung? Leistungsabschreibung? Du möchtest die Unterschiede der einzelnen Abschreibungsmethoden kennenlernen, so dass Dich thematisch passende (Prüfungs-)Fragen nicht mehr ins Schwitzen bringen? Kein Problem: Schau Dir unser Video zum Thema “Die 3 wichtigsten Abschreibungsmethoden | Prüfungsfragen einfach erklärt!” an.

Abschreibung in der IHK Prüfung 

Wie Du sicher schon weißt, sind Abschreibungen ein wichtiges Thema in der IHK Prüfung. Genau deswegen widmen wir uns in diesem Beitrag diesem Thema ausführlicher. 

Was wirst Du lernen? In den nächsten Minuten lernst Du sowohl die Formeln als auch die wichtigsten Unterschiede zu drei Abschreibungsmethoden kennen. Gemeinsam werden wir dazu passende IHK Prüfungsaufgaben lösen. Am Ende erfährst Du, wie Abschreibungen und unternehmerische Finanzierungen zusammenhängen.

Lineare Abschreibung 

Die lineare Abschreibung ist die einfachste Form der Abschreibung. 

Die Formel für die lineare Abschreibung: 

Abschreibung = Anschaffungskosten 

bzw. 

Herstellungskosten / Nutzungsdauer

Die Vorteile der linearen Abschreibung sind:

  • Der Abschreibungsbetrag lässt sich rechnerisch recht einfach ermitteln. Die Nutzungsdauer lässt sich beispielsweise aus einer AfA Tabelle (Tabelle, mit deren Hilfe die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer eines Wirtschaftsgutes des Anlagevermögens bestimmt wird) entnehmen. Diese Tabelle wird von den deutschen Steuerbehörden ausgegeben.
  • Der Abschreibungswert bleibt jährlich konstant. Er ist somit einfach in der Bilanz zu erfassen. 
  • Der Aufwand ist in allen Perioden gleich und lässt sich daher leichter planen. 
  • Rein steuerrechtlich gesehen ist es eine sehr gute Abschreibungsmethode.

Ein wesentlicher Nachteil der linearen Abschreibung ist allerdings, dass die Leistung bzw. die Beanspruchung der Maschinen nicht richtig berücksichtigt wird (z.B. bei starker oder geringer Beanspruchung von Maschinen).

Beispielrechnung lineare Abschreibung 

Nehmen wir an, wir möchten einen PC anschaffen. Den Kauf tätigen wir am 26. Januar 2022. Der Einkaufspreis beträgt 1.500,00 EUR. 

Im ersten Jahr dürfen wir den vollen Abschreibungsbetrag abschreiben. Warum? Weil sich das Kaufdatum im Januar desselben Jahres befand. In unserem Beispiel beträgt die Nutzungsdauer laut AfA Tabelle drei Jahre. 

Der Abschreibungsbetrag ermittelt sich bei der linearen Abschreibung aus dem Anschaffungswert (1.500,00 EUR) durch die Nutzungsdauer (drei Jahre). Dies ergibt somit einen Abschreibungsbetrag im ersten Jahr von 500 EUR. Der Restbuchwert beträgt im ersten Jahr 1.000,00 EUR. Im zweiten Abschreibungsjahr haben wir wieder den gleichen Abschreibungsbetrag, also 500,00 EUR. Der Restbuchwert beträgt nach dem zweiten Jahr somit nur noch 500,00 EUR. Im dritten Jahr haben wir wieder einen Abschreibungsbetrag in Höhe von 500,00 EUR, der Restbuchwert ist auf null Euro gesetzt. Das Ergebnis: Nach drei Jahren haben wir unseren PC vollständig abgeschrieben.

Prüfungsfrage zur linearen Abschreibung 

Unser Tipp: Zur Beantwortung der Prüfungsfragen solltest Du Dir – sofern nicht längst geschehen – spätestens jetzt das Video anschauen.

1. Prüfungsfrage: “Geben Sie drei Kriterien an, die bei einer linearen Abschreibung zu berücksichtigen sind.”

Ließ Dir in Ruhe die angegebenen Antworten durch und vergleiche die Aussagen mit den zuvor genannten Vor- und Nachteilen zur linearen Abschreibung. Pausiere dazu kurz das Video. Nach Deinen Antworten kommt die Auflösung.

Kommen wir zur Lösung:

  • Der wesentliche Vorteil der linearen Abschreibung liegt in der einfachen Berechnung – ohne jeglichen Nachweis der Nutzung. Somit kann die erste Antwort nicht richtig sein. 
  • Der Abschreibungsbetrag ist in jedem Nutzungsjahr gleich hoch. Antwort zwei ist somit richtig.
  • Es wird eine gleichmäßige Nutzung und Wertminderung unterstellt, ist ebenfalls richtig.
  • Die Abschreibungsbeträge können nicht schwanken, denn sie bleiben jedes Jahr gleich – diese Antwort ist somit falsch.
  • Bei technischer Abnutzung gibt es andere Abschreibungsmethoden, die sich besser eignen. Auch diese Auswahlantwort ist falsch.
  • Die Formel für die lineare Abschreibung lautet: Anschaffungskosten dividiert durch die Nutzungsdauer ergibt den jährlichen Abschreibungsbetrag. Das ist korrekt.

Degressive Abschreibung

Wenn von “degressiver Abschreibung” gesprochen wird, wird meist die geometrisch degressive Abschreibung gemeint (Bitte beachte: Neben der geometrisch degressive Abschreibung gibt es weitere Sonderformen). 

Die Formel der degressiven Abschreibung lautet: 

Abschreibungssatz (der ermittelte Prozentsatz) * Restbuchwert

Der Restbuchwert muss in jedem Abschreibungsjahr neu berechnet werden, um den Abschreibungsbetrag zu ermitteln (siehe “lineare Abschreibung”).

Der Vorteil der degressiven Abschreibung ist vor allem, dass 

  • wirtschaftliche Ursachen gut berücksichtigt sind. Der Wertverlust ist nämlich bei beweglichen Wirtschaftsgütern, wie z.B. bei einem PKW, in den Anfangsjahren höher. Reparaturkosten sind dagegen am Anfang niedriger als später. (Gut zu wissen: Höhere Abschreibungsbeträge am Anfang können sich steuerlich positiv auswirken.)

Die Nachteile der degressiven Abschreibung sind, diese:

  • Die Ermittlung der Abschreibungsbeträge ist deutlich komplizierter. Meist muss die geänderte Gesetzeslage hinsichtlich der Abschreibungssätze berücksichtigt werden. Zudem wird die degressive Abschreibung in einem Abschreibungsplan mit anderen Abschreibungsmethoden kombiniert.
  • Die Abschreibungsquoten verhalten sich umgekehrt zum Verschleiß. Während der Verschleiß zunimmt, werden die Abschreibungsquoten geringer.

Prüfungsfrage zur degressiven Abschreibung

Unser Tipp: Zur Beantwortung der Prüfungsfragen solltest Du Dir – sofern nicht längst geschehen – spätestens jetzt das Video anschauen.

2. Prüfungsfrage: “Geben Sie 2 Kriterien an, die bei einer geometrisch-degressiven Abschreibung zu berücksichtigen sind!”

Ließ Dir wieder in Ruhe die angegebenen Antworten durch und vergleiche die Aussagen mit den zuvor genannten Vor- und Nachteilen zur degressiven Abschreibung. Pausiere dazu kurz das Video. Nach Deinen Antworten folgt die Auflösung.

Wir kommen zur Auflösung der Frage:

  • Die Formel der degressiven Abschreibung hängt nicht mit der jährlichen Nutzung der Anlage zusammen – Antwort 1 ist nicht richtig.
  • Der Abschreibungsbetrag ändert sich, da wir einen prozentualen Anteil vom Restbuchwert nehmen – Antwort 2 ist ebenfalls nicht richtig.
  • Der jährliche Abschreibungsbetrag sinkt um den gleichen Prozentsatz – Diese Antwort ist richtig.
  • Der jährliche Abschreibungsbetrag sinkt um den gleichen Betrag – Diese Antwort ist falsch, da sich der Betrag jedes Jahr ändert.
  • Diese Abschreibungsmethode ist in jedem Fall bei beweglichen Wirtschaftsgütern anzuwenden, beispielsweise bei einem PKW.
  • Anschaffungskosten dividiert durch Nutzungsdauer ergibt den jährlichen AfA-Betrag. Diese Formel gilt für die lineare Abschreibung, jedoch nicht für die degressive Abschreibung.

Leistungsabschreibung

Die Abschreibungsbeträge setzen sich bei der Leistungsabschreibung aus den Anschaffungskosten bzw. den Herstellungskosten dividiert durch die Gesamtleistung einer Anlage zusammen.

Die Formel lautet demnach: 

Anschaffungskosten (Herstellungskosten) / Gesamtleitung einer Anlage

Die Vorteile der Leistungsabschreibung:

  • Bei starken Produktionsschwankungen kann die Abnutzung genauer erfasst werden. 
  • Der Verschleiß wird verursachungsgerecht erfasst, spricht: Wenn mehr produziert wird, wird auch mehr von der Maschine abgeschrieben.

Nachteilig ist allerdings die Nachweispflicht. Die Laufstunden von Maschinen müssen beispielsweise protokolliert werden. Die Abschreibungsmethode wird nur für bewegliche Wirtschaftsgüter angewandt. Zur Erfassung von reinem Zeitverschleiß ist diese Methode nicht geeignet.

Prüfungsfrage zur Leistungsabschreibung

Unser Tipp: Zur Beantwortung der Prüfungsfragen solltest Du Dir – sofern nicht längst geschehen – spätestens jetzt das Video anschauen.

3. Prüfungsfrage: “Geben Sie drei Kriterien an, die bei einer Abschreibung nach Leistungseinheiten zu berücksichtigen sind!”

Pausiere auch hier wieder das Video. Beantworte die Frage und schaue Dir danach die Lösung zu den drei Kriterien der Leistungsbeschreibung an.

Wir kommen zur Auflösung der Frage:

  • Richtig ist, dass wir die jährliche Nutzung nachweisen müssen. 
  • Der Abschreibungsbetrag ist von der Leistung abhängig, somit nicht jedes Jahr gleich hoch. 
  • Die Nutzung der Anlage kann jedes Jahr unterschiedlich sein – diese Tatsache ist ein wesentlicher Vorteil der Leistungsabschreibung, jedoch kein Nachteil.
  • Bei technischen Abnutzungen ist es die beste Abschreibungsmethode. 
  • Die angezeigte Formel steht wieder für die lineare Abschreibung, jedoch nicht für die Leistungsabschreibung.

Zusammenhang Abschreibung und Unternehmensfinanzierung

Abschließend klären wir die Frage, was Abschreibungen mit der Unternehmensfinanzierung zu tun haben.

Abschreibungen wirken sich auf die Bilanz eines Unternehmens in Form von Abgrenzungen für Abnutzung gewinnmindernd aus. Das führt dazu, dass wir von innen heraus einen Teil der Gewinne nicht steuerrechtlich abführen müssen, sondern im Unternehmen für die Finanzierung von neuen Anlagen einbehalten dürfen. Da dies aus dem Unternehmen heraus geschieht (und somit ohne zusätzliche Fremdmittel) sprechen wir bei der Abschreibung (genau wie bei dem Gewinn) von einer Form von Innenfinanzierung sowie einer Eigenfinanzierung.

Prüfungsfrage zum Zusammenhang Abschreibung und Unternehmensfinanzierung

4. Prüfungsfrage: “Am Jahresende wird in ihrem Unternehmen eine Thermopresse bilanziell abgeschrieben. Was haben Sie dabei zu beachten?”

Pausiere auch hier wieder das Video. Entscheide Dich für eine der vorgegebenen Antworten  und schaue Dir die richtige Antwort zur bilanziellen Abschreibung an.

Kommen wir wieder zur Lösung:

  • Wie wir gelernt haben, werden Abschreibung der Eigenfinanzierung zugerechnet. 
  • Aus der Afa-Tabelle der Finanzbehörden wird die Nutzungsdauer entnommen, nicht jedoch die Abschreibungswerte. 
  • Für die Festlegung der Abschreibungssätze gibt es klare Richtlinien. Bei einer Leistungsbeschreibung können sich die Abschreibungsbeträge jedes Jahr ändern – dies ist in jedem Fall richtig. 
  • Im ersten Jahr darf der Afa-Betrag nur als voller Jahresbetrag verbucht werden, wenn die Anlage im Januar angeschafft wurde. Sonst nur anteilig auf den Monat bezogen.

Fazit Abschreibung

Das Thema Abschreibung spielt eine große Rolle. Zu den drei wichtigsten Abschreibungsmethoden gehören die lineare Abschreibung, die degressive Abschreibung sowie die Leistungsabschreibung. Alle Abschreibungsmethoden haben sowohl Vor- als auch Nachteile. Bereitest Du Dich optimal auf dieses Thema vor, sollten Prüfungsfragen zur Abschreibung kein Problem mehr für Dich sein.

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