Seit jeher ist das Jagen traditionell eine beliebte Freizeitbeschäftigung bei den Menschen. Natürlich kann nicht jeder einfach eine Flinte aus dem Schrank nehmen und im nächsten Wald auf die Jagd nach Tieren gehen. Stattdessen müssen empfindliche Regelungen eingehalten werden, um die Kompetenz und Sicherheit während der Ausübung der Jagd jederzeit gewährleisten zu können. Hier kommt der Jagdschein ins Spiel. Ohne diesen darf in Deutschland niemand auf die Jagd gehen. Wie du den Schein bekommst, zeigen wir dir im Folgenden genau.
Jagdschein: Das musst du wissen
Der Jagdschein wird oftmals auch als das „Grüne Abitur“ bezeichnet. Diese Bezeichnung ist durchaus passend, denn um das Jagdrecht zu erlangen, müssen einige Kenntnisse und Fähigkeiten nachgewiesen werden. Anders gesagt: Es handelt sich bei der Jagdausbildung um eine enorm umfangreiche Ausbildung, die nicht im „Vorbeigehen“ gemeistert werden kann. Immerhin dient diese Ausbildung gemeinsam mit der Jägerprüfung dazu, einen Mindeststandard für die Jagd zu gewährleisten, welcher sich vor allem auf die Sicherheit und die Kompetenz der Jäger bezieht. Wichtig für dich zu wissen ist, dass der Jagdschein allein in Deutschland noch nicht als Berechtigung dient, auch wirklich aktiv zu jagen. Erlaubt wäre die Jagd dann nur auf einem eigenen Grundeigentum. Ist dieses nicht ausreichend vorhanden, ist die Mitgliedschaft in einer Jagdgenossenschaft erforderlich. Hierdurch können die Jäger das Jagdausübungsrecht von der Genossenschaft erwerben, durch eine Pacht.
Wichtig zu wissen: In der Regel müssen Jäger jagdpachtfähig sein. Das bedeutet, dass der Jagdschein aktuell und auch in den letzten drei Jahren vorhanden gewesen sein muss. Für die Jungjäger gibt es aber die Möglichkeit, für geringe Gebühren in privaten Revieren oder dem Staatsforst zu jagen. Das wird sogar oftmals gerne gesehen, da es an guten Nachwuchsjägern schon seit vielen Jahren mangelt.
Voraussetzungen für den Jagdschein
Der Jagdschein dient als Grundvoraussetzung, um in Deutschland jagen zu dürfen. Diesen Jagdschein wiederum bekommst du bei der jeweiligen Unteren Jagdbehörde der Stadt bzw. Region. Notwendig ist es hierfür, eine sogenannte Jägerprüfung abzulegen. Diese Jägerprüfung wird an insgesamt drei Tagen absolviert, wobei du in einer schriftlichen und mündlichen Prüfung Fragen aus verschiedenen Bereichen beantworten musst. Dazu gehören zum Beispiel Jagdwaffen, die Biologie der Wildarten, das Jagdrecht, das Jagdhundewesen, die jagdliche Praxis oder der Naturschutz und das Forstwesen.
Die Jägerprüfung besteht im schriftlichen Bereich aus 100 Fragen, die im Stile von Multiple-Choice-Fragen gestellt werden. Möglich sind die 100 Fragen dabei aus einem Pool von rund 1.200 Fragen. Das zeigt: Ohne gute Vorbereitung dürfte es hier schwer werden. Rund 75 Prozent der Fragen im Test müssen in der Regel richtig beantwortet werden. Ebenfalls nicht ganz ohne ist die Waffenhandhabung. Hier fahren die Prüfer aufgrund der Sicherheit eine Null-Toleranz-Strategie, weshalb dieser Aufgabenbereich von vielen Teilnehmern als besonders schwer bezeichnet wird.
Vorbereitung auf die Jägerprüfung
Wie der geläufige Name des „Grünen Abiturs“ bereits vermuten lässt, ist die Jägerprüfung nicht unbedingt als einfach zu bezeichnen. Aber: Mit der richtigen Vorbereitung auf diese Prüfung handelt es sich auch keinesfalls um ein „Hexenwerk“, hier eine gute Leistung zu zeigen. Du solltest dich einfach frühzeitig mit den verschiedenen Bestandteilen im Test beschäftigen und diese gezielt durcharbeiten. Je früher du damit startest, desto besser sind natürlich deine Aussichten auf einen Erfolg. Die beste Vorbereitungsmethode ist übrigens online, da hier die korrekten Antworten gleich mit dazu geliefert werden. So kannst du von einem optimalen Lerneffekt profitieren und jederzeit sehen, in welchen Bereichen du dich noch verbessern musst.
Fazit: Mit dem Jagdschein auf große Jagd gehen
Die Jagd hat etwas Faszinierendes an sich und wird von vielen Menschen als Leidenschaft verehrt. Nicht zuletzt deshalb, weil es ein harter Weg ist, sich die Erlaubnis als Jäger zu verdienen. Zunächst einmal muss die Jagdprüfung gemeistert werden, um sich anschließend den Jagdschein sichern zu können. Danach ist wiederum eine Erlaubnis erforderlich, um in einem bestimmten Revier überhaupt auf Jagd gehen zu können. Ähnlich komplex ist auch die Jagdprüfung selbst. Hier warten Fragen aus ganz unterschiedlichen Bereichen, zudem werden dir Aufgaben in einem praktischen Teil gestellt. Bereitest du dich nicht ausreichend vor, stehen deine Chancen hier also denkbar schlecht.