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Angelschein: Alles zu Fischereischein, Fischerprüfung & Co.

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Das Angeln ist für viele Menschen in Deutschland mehr als nur ein Hobby und kann problemlos als wahre Leidenschaft bezeichnet werden. Damit auch du in den deutschen Gewässern auf die Jagd nach satten Bissen gehen kannst, müssen allerdings ein paar Voraussetzungen erfüllt werden. Zumindest in den meisten Fällen, denn das Fischereirecht obliegt jedem Bundesland selbst. Heißt: Es können regionale Unterschiede auftreten. In der Regel brauchst du aber den Angelschein, der sich aus mehreren Nachweisen und Scheinen zusammensetzt. Darunter der Sachkundenachweis in Form der Fischerprüfung, einen Jahresfischereischein und die Erlaubnis für das jeweilige Gewässer. Wie du diese bekommst und was du dafür leisten musst, zeigen wir dir im Folgenden.

Angelerlaubnis: Nicht immer erforderlich

Mit der Angelerlaubnis ist es in Deutschland so eine Sache. Grundsätzlich obliegt das Fischereirecht jedem Bundesland individuell. Jedes Bundesland kann also ganz nach seinen Bedürfnissen und Ansprüchen entscheiden, welche Voraussetzungen für da Angeln in den Gewässern des Bundeslandes geschaffen werden müssen. Tatsächlich ergeben sich so oftmals Ausnahmen. An privaten oder kleinen Forellen- und Fischteichen kann zum Beispiel oftmals ohne Angelerlaubnis geangelt werden. Hier wird dann eine kleine Gebühr gezahlt, mit welcher der Fischbestand im jeweiligen Gewässer aufrechterhalten werden kann. Zusätzlich dazu gelten auch noch einmal Sonderregelungen für Kinder oder Urlauber. Noch einmal andere Bundesländer, wie etwa Sachsen und Sachsen-Anhalt, ermöglichen das Fischen auch ohne einen Angelschein. Dann allerdings nur unter gewissen anderen Voraussetzungen. Hier darf dann zum Beispiel nur mit einer Rute geangelt werden, gleichzeitig ist dann auch in der Regel eine bestimmte Fischart vorgegeben, die geangelt werden darf.
Möchtest du in Deutschland in allen zulässigen Gewässern angeln, ist allerdings der Angelschein notwendig. Wie schon erwähnt, ist die Bezeichnung Angelschein aber nur bedingt zutreffend. Vorlegen können musst du mehrere Scheine, Nachweise und Erlaubnisse.

Achtung
Erfolgreich machen können wirst du den Angelschein nur, wenn du dich gut auf die Prüfung vorbereitest. Hierfür empfehlen wir dir eindringlich unseren Online-Kurs!

Für Jugendliche: Der Jugendfischereischein

Einen Sonderfall bildet in Deutschland der sogenannte Jugendfischereischein. Hierbei handelt es sich um eine spezielle Regelung für Jugendlich ab einem Alter von zehn Jahren. Gleichzusetzen ist dieser Jugendfischereischein durchaus mit dem Fischereischein für die Erwachsenen. Der große Unterschied: Die Jugendlichen müssen keine Fischerprüfung absolvieren. Stattdessen kann der Jugendfischereischein bequem bei der Gemeinde beantragt werden. Die Kosten hierfür liegen in der Regel bei maximal 20 Euro. Ausgestellt wird der Jugendfischereischein dann bis zum 16. Lebensjahr. Ab jenem Alter muss zwangsweise die Fischerprüfung abgelegt werden. Bis zum 16. Lebensjahr muss der Jugendfischereischein aber nicht mehr erneuert werden.
Für den Angelspaß gilt in diesem Fall, dass mit dem Jugendfischereischein in der Regel mit einer Rute geangelt werden darf. Zudem muss ein Erwachsener mit einem Angelschein und einer Erlaubnis für das jeweilige Gewässer dabei sein.

Gut zu wissen
Möchtest du einen Jugendfischereischein beantragen, sind in der Regel nur ein Lichtbild und eine volljährige Begleitperson erforderlich.

Fischerprüfung: Alles, was du über den Test wissen musst

Sobald ein Angler in Deutschland das 16. Lebensjahr erreich hat, ist der Jugendfischereischein nicht mehr ausreichend. Stattdessen ist dann die erfolgreiche Fischerprüfung notwendig, um den sogenannten Jahresfischereischein für die jeweiligen Gewässer zu erhalten. Dazu aber im weiteren Verlauf noch mehr. Die Fischerprüfung beginnt im Prinzip schon einige Zeit vor dem eigentlichen Prüfungstermin – und zwar mit einem Vorbereitungskurs. Der ist nicht etwa freiwillig, sondern an eine Anwesenheitspflicht gebunden. Du musst hier erscheinen. Allerdings: Auch hier gibt es Unterschiede zwischen den Bundesländern. Hast du Glück, verzichtet dein Bundesland auf diesen Vorbereitungskurs.
Bei der Fischerprüfung selbst gibt es ebenfalls keine einheitliche Herangehensweise zwischen den Bundesländern. Die Inhalte der Prüfung werden also individuell festgelegt. Grundsätzlich kannst du dich aber immer darauf verlassen, dass Grundwissen zu den Fischarte, den Gesetzen, den Geräten oder der Gewässerökologie auf dem Programm stehen.

Achtung
Ohne entsprechende Erlaubnis in deutschen Gewässern zu angeln, ist keinesfalls ein Kavaliersdelikt, sondern erfüllt den Tatbestand des Diebstahls oder der Fischwilderei. Im härtesten Fall drohen hier sogar Freiheitsstrafen!

Warum wird die Fischerprüfung durchgeführt?

Auch wenn die Inhalte der Fischerprüfung in den einzelnen Bundesländern variieren, musst du den Sachkundenachweis überall erbringen. Das ist natürlich kein Zufall. Der Grund für die Fischereiprüfung liegt im Prinzip im Tierschutzgesetz. Hier verankert ist, dass keinem Tier ohne vernünftigen Grund Leid zugefügt werden darf. Umgemünzt auf die Fischerei ist also ein Sachkundenachweis erforderlich, der zeigt, dass ein Angler verantwortungsvoll mit seinem Fang umgeht. In der Prüfung werden die notwendigen Kenntnisse erlangt, um hier richtig vorgehen zu können.

Gut zu wissen
Ablegen kannst du die Fischerprüfung in der Regel im örtlichen Angelverein. Der einfachste Weg ist, sich hier einfach mal an den Verein zu wenden.

Anerkennung der Fischerprüfung in anderen Bundesländern und dem Ausland

Wie schon erwähnt, gibt es in der Fischerprüfung in Deutschland Unterschiede zwischen den Bundesländern. Aber: Dennoch wird eine Fischerprüfung aus einem Bundesland mittlerweile in allen anderen Bundesländern anerkannt. Du kannst also mit der bestandenen Fischerprüfung au Schleswig-Holstein bequem eine Erlaubnis für das Angeln in Hamburg oder Bremen einholen. Ähnlich ist es im Ausland. Hier allerdings sind die lokalen Vorgaben zu beachten. In der Schweiz wird ebenfalls eine Anglerprüfung abgelegt. Die deutsche Fischerprüfung ist hier als Sachkundenachweis aber zugelassen und so kannst du in der Schweiz in den meisten Gewässern mit der entsprechenden Erlaubnis angeln.
Übrigens: Die Kosten für die Fischerprüfung variieren ebenfalls zwischen den Bundesländern. In der Regel liegen diese aber bei rund 100 bis 200 Euro.

Jahresfischereischein besorgen

Mit  der bestandenen Fischerprüfung „im Gepäck“ kann der Jahresfischereischein eingeholt werden. Diesen gibt es in den Bürgerbüros der jeweiligen Kommune. Verbunden ist der Jahresfischereischein mit einer gewissen Gebühr, die aber normalerweise pro Jahr nur bei wenigen Euro liegt. Ratsam kann es sein, den Fischereischein für gleich fünf oder zehn Jahre zu erwerben. Der Grund: Die Bearbeitungsgebühr fällt hier für jede Ausstellung an. Wer also im Nachhinein immer wieder einen neuen Schein beantragt, muss jedes Mal wieder eine Gebühr bezahlen. Abgesehen von der Gebühr, den Kosten für den Schein und einem eigenen Lichtbild sind hier normalerweise keine weiteren Anforderungen zu beachten – mit Ausnahme der bestandenen Fischerprüfung natürlich.

Angelerlaubnis: Die letzte Hürde vor dem Angelspaß

Die letzte große Hürde vor dem Angelspaß ist die Angelerlaubnis. Diese muss natürlich ebenfalls bei den lokalen Behörden eingeholt werden. In der Regel musst du hierfür deinen Jahresfischereischein vorlegen und kannst dann die Erlaubnis für die jeweiligen Gewässer erhalten. Eine kleine Gebühr wird hier ebenfalls fällig. Alternativ kannst du aber auch dem örtlichen Angelverein beitreten. In der Regel sind die Erlaubnisse für die Gewässer in der Umgebung dann im Mitgliedsbeitrag enthalten. Und gleichzeitig wirst du so auch noch Teil einer eingeschworenen Angler-Gemeinschaft.
Übrigens: Das EU-Recht sieht vor, dass auch für das Angeln im Meer eine Erlaubnis eingeholt werden muss. Planst du also deinen nächsten Angelurlaub an der Nord- oder Ostsee, solltest du dich vorher um die Erlaubnis der jeweiligen Gemeinde bemühen.

Fazit: Petri Heil mit offiziellem Angelschein

Der Weg zum Angelschein ist in Deutschland nicht unbedingt einfach. Es müssen verschiedene Vorgaben beachtet werden, gleichzeitig sind mehrere Nachweise und sogar eine Erlaubnis erforderlich.  Die größte Hürde ist für dich erst einmal die Fischerprüfung. Diese musst du meistern, um grundsätzlich als Angler in Deutschland „zugelassen“ zu werden. Mit der bestandenen Fischerprüfung kann der Jahresfischereischein eingeholt werden. Anschließend sicherst du dir noch die Erlaubnis für die gewünschten Gewässer und kannst mit dem Angelvergnügen starten. Wichtig: Ohne die richtige Vorbereitung auf die Fischerprüfung kann das Abenteuer schon frühzeitig vorbei sein. Du solltest dich also intensiv auf die Hürden in dieser Prüfung einstellen und so die Grundlage für alle weiteren Erlaubnisse schaffen.


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