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Justizfachangestellte / Justizfachangestellter werden? Was Du wissen musst!

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Wer am Gericht arbeiten möchte und mit Büroaufgaben kein Problem hat, für den könnte die Ausbildung zum/r Justizfachangestellten der richtige Weg sein. Als Justizfachangestellte/r kannst Du später auch verbeamtet werden, die Voraussetzungen für die Ausbildung sind jedoch recht hoch.

Was ist ein/e Justizfachangestellte/r?

Justizfachangestellte sind so etwas, wie die gute Seele in einem Gericht oder in der Staatsanwaltschaft. Sie kümmern sich um eine Vielzahl an organisatorischen Aufgaben und greifen auf diese Weise Richtern und Staatsanwälten helfend unter die Arme. Darüber hinaus fungieren sie oft auch als erste Anlaufstellen für die Probleme von Bürgern und helfen diesen bei ihren Anliegen weiter.

Justizfachangestellte / Justizfachangestellter werden? So klappt es:

Justizfachangestellte müssen in ihrem beruflichen Alltag mit einer großen Menge an Verantwortung rechnen. Sorgfältigkeit, Zuverlässigkeit, Verschwiegenheit und Diskretion gehören aus diesem Grund zu den wichtigsten Voraussetzungen. Darüber hinaus sollte man die deutsche Sprache in Wort und Schrift überdurchschnittlich gut beherrschen. Oftmals müssen Justizfachangestellte Protokoll führen oder Akten schreiben, weshalb fehlerfreies und vor allem schnelles Tippen ebenfalls eine wichtige Fähigkeit ist. Angehende Azubis sollten um die 180 Anschläge pro Minute bereits erreichen können.

Auch gute Kenntnisse in der Mathematik sind für das spätere Berufsleben von Bedeutung. Die Büroarbeit umfasst typischerweise das Berechnen von Gebühren und verschiedenen Kosten. Zahlen sind also ein regelmäßiger Bestandteil der Arbeit. Gleiches gilt natürlich auch für rechtliche Themen. Während der Ausbildung eignen sich Justizfachangestellte einen großen Umfang an rechtlichem Wissen an. Besitzt man bereits im Vorfeld eine Affinität für das Thema, gelingt das Erlernen meist deutlich einfacher.

Was macht eine Justizfachangestellter?

Justizfachangestellte sind die organisatorische und verwaltungstechnische Stütze des Justizapparats. Sie arbeiten vor allem bei Gerichten (Amtsgericht, Landgericht, Oberlandesgericht) und Staatsanwaltschaften. Dabei übernehmen sie eine Vielzahl von Aufgaben wie:

  • Bearbeitung von Schriftverkehr: Sie schreiben Urteile, Beschlüsse oder Protokolle nach Diktat oder Vorlage.
  • Führung von Akten: Sie führen und pflegen Akten zu Gerichtsverfahren, verwalten Fristen und kontrollieren den Verfahrensstand.
  • Betreuung des Publikumsverkehrs: Im direkten Kontakt mit Bürger*innen geben sie Auskünfte, nehmen Anträge entgegen oder vergeben Termine.
  • Berechnung von Fristen und Gebühren: Justizfachangestellte stellen Kostenrechnungen aus, berechnen Gebühren und überwachen Zahlungseingänge.
  • Vorbereitung und Durchführung von Verhandlungen: Sie unterstützen Richterinnen und Rechtspflegerinnen bei der Vorbereitung und Organisation von Sitzungen.

Kurz gesagt: Ohne Justizfachangestellte würde der Gerichtsalltag stillstehen.


Voraussetzungen für die Ausbildung

Um eine Ausbildung zur Justizfachangestellten oder zum Justizfachangestellten beginnen zu können, solltest Du bestimmte Voraussetzungen erfüllen – sowohl formale als auch persönliche.

Formale Anforderungen:

  • In der Regel mindestens ein qualifizierter Hauptschulabschluss oder ein mittlerer Bildungsabschluss (Realschule).
  • Gute Noten in Deutsch und Mathematik sind von Vorteil.
  • Die deutsche Staatsbürgerschaft ist nicht zwingend erforderlich, aber Du musst ein rechtmäßiges Aufenthaltsrecht haben.

Persönliche Eigenschaften:

  • Interesse an rechtlichen und verwaltungsbezogenen Themen
  • Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein
  • Organisationstalent und gutes Zeitmanagement
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Teamfähigkeit
  • Verlässlichkeit und Verschwiegenheit
  • Belastbarkeit, insbesondere bei komplexen Verfahren oder emotional aufgeladenen Fällen

Wie läuft die Ausbildung ab?

Die Ausbildung zur Justizfachangestellten ist eine duale Ausbildung und dauert in der Regel drei Jahre. Sie findet im Wechsel zwischen Berufsschule und Praxis (z. B. in einem Amtsgericht) statt.

Inhalte der Ausbildung:

  • Rechts- und Staatskunde
  • Zivilrecht, Strafrecht, Familienrecht
  • Büroorganisation und Verwaltung
  • Aktenführung und Schriftverkehr
  • Kommunikation mit Bürger*innen und Behörden
  • Datenschutz und IT-Systeme in der Justiz

Du wirst früh Verantwortung übernehmen und mit echten Fällen arbeiten. Bereits während der Ausbildung gibt es eine monatliche Ausbildungsvergütung, die – je nach Bundesland – zwischen 1.000 € und 1.200 € liegt (brutto).

Abschlussprüfung:
Am Ende der Ausbildung steht eine Abschlussprüfung, bestehend aus schriftlichen und mündlichen Teilen. Diese prüft Dein Wissen zu Fachthemen, aber auch Deine Fähigkeit, typische Aufgaben eigenständig zu lösen.


Karriere und Aufstiegsmöglichkeiten

Nach erfolgreichem Abschluss kannst Du als Justizfachangestellte*r direkt übernommen werden. Viele Auszubildende erhalten ein Übernahmeangebot – insbesondere bei guten Leistungen. Das Einstiegsgehalt liegt meist zwischen 2.400 € und 2.800 € brutto im Monat.

Mit wachsender Berufserfahrung kannst Du Dich spezialisieren oder weiterqualifizieren, zum Beispiel zur/zum:

  • Justizobersekretär*in
  • Rechtspfleger*in (mit Studium)
  • Gerichtsvollzieher*in
  • Verwaltungsfachwirt*in

Ein späteres Studium (z. B. an einer Fachhochschule für öffentliche Verwaltung) ist ebenfalls möglich und öffnet die Tür zu leitenden Positionen im Justizwesen.


Der Einstellungstest – ein zentrales Auswahlkriterium

Da die Justizverwaltungen viele Bewerbungen erhalten, kommt meist ein Einstellungstest zum Einsatz. Dieser ist ein wichtiges Auswahlkriterium, um die fachliche und persönliche Eignung zu prüfen. Je nach Bundesland und Gerichtsträger kann der Test leicht variieren, enthält aber meist ähnliche Elemente.

Typische Inhalte im Einstellungstest:

  1. Sprachverständnis & Deutsch:
    • Rechtschreibung und Grammatik
    • Satzbau und Ausdruck
    • Leseverständnis
    • Textkorrektur
  2. Logisches Denken:
    • Zahlenreihen und Muster
    • Symbol- oder Sprachlogik
    • Schlussfolgerungen ziehen
  3. Mathematik:
    • Grundrechenarten
    • Prozentrechnung
    • Dreisatz
    • Tabellen und Diagramme verstehen
  4. Merkfähigkeit:
    • Kurze Texte oder Zahlenfolgen einprägen und wiedergeben
  5. Allgemeinwissen & Politik:
    • Fragen zum deutschen Staatsaufbau, Gewaltenteilung, aktuelle Rechtsprechung
  6. Konzentrationstest:
    • z. B. Fehler in langen Zeichenreihen finden

Dauer: Der Test dauert meist zwischen 90 und 180 Minuten.


Vorbereitung auf den Einstellungstest – So schneidest Du gut ab

Um beim Einstellungstest für Justizfachangestellte erfolgreich zu sein, solltest Du Dich gezielt vorbereiten. Hier einige Tipps:

1. Frühzeitig anfangen

Beginne idealerweise mehrere Wochen vor dem Test mit der Vorbereitung. Plane regelmäßige Lernzeiten ein.

2. Nutze Online-Testtrainer

Digitale Plattformen wie Plakos bieten spezifische Vorbereitungstests für Justizfachangestellte an. Du kannst damit unter realistischen Bedingungen üben und sofort Dein Ergebnis sehen.

3. Verbessere Dein Sprachgefühl

Lies Zeitungen, Urteile (z. B. auf www.bundesgerichtshof.de), und übe das Korrigieren von Texten. Viele Aufgaben zielen auf genaues Lesen und Formulieren ab.

4. Rechne regelmäßig

Übe Mathe-Grundlagen ohne Taschenrechner – insbesondere Prozentsätze, Zinsen und Mengenverhältnisse.

5. Lerne politisches Basiswissen

Informiere Dich über:

  • Das Grundgesetz
  • Die Gewaltenteilung (Legislative, Exekutive, Judikative)
  • Aufgaben von Gerichten
  • Rechte und Pflichten von Staatsbürgern

6. Trainiere Konzentration

Mache Übungen wie das Wiederholen von Zeichenreihen, Sudoku oder Online-Gehirntraining.

7. Teste Dein Wissen mit Übungsprüfungen

Bearbeite komplette Probetests – das hilft Dir, Zeitdruck und Stress besser zu managen.


Das Vorstellungsgespräch

Nach bestandenem Test folgt häufig ein persönliches Auswahlgespräch oder Assessment-Center. Dort wird weniger das Fachwissen geprüft, sondern eher:

  • Deine Motivation
  • Dein Verhalten in Stresssituationen
  • Deine Ausdrucksfähigkeit
  • Dein Auftreten

Typische Fragen:

  • Warum möchten Sie Justizfachangestellte*r werden?
  • Was sind Ihre Stärken und Schwächen?
  • Wie würden Sie mit einem schwierigen Bürger umgehen?
  • Was verstehen Sie unter Verschwiegenheit?

Bereite Dich gut vor, informiere Dich über die jeweilige Justizbehörde und übe, klar und strukturiert zu antworten.


Bewerbung – So überzeugst Du auf dem Papier

Deine Bewerbung sollte vollständig und ordentlich sein. In der Regel brauchst Du:

  • Anschreiben
  • Lebenslauf
  • Zeugnisse
  • ggf. Praktikumsnachweise
  • ggf. Nachweis über Sprach- oder Computerkenntnisse

Achte auf eine fehlerfreie Sprache und darauf, warum gerade Du für den Beruf geeignet bist. Begründe Deine Entscheidung überzeugend.

Welche Aufgaben haben Justizfachangestellte und wo arbeiten sie?

Das Aufgabenfeld der Justizfachangestellten umfasst neben organisatorischen Aufgaben zum großen Teil die Vorbereitung und Unterstützung von Prozessen und Gerichtsverhandlungen. Auch die Ausbildung beschäftigt sich sehr stark mit diesem Thema, und so erlernen Azubis vor allem, wie sie an Prozessen zu verschiedensten Themen mitwirken. Darüber hinaus erfolgt eine umfangreiche organisatorische und verwaltungstechnische Ausbildung. Diese umfasst beispielsweise das Verfassen von Akten, das Beglaubigen von Schriftstücken oder das Führen eines Protokolls.

Die Dauer der Ausbildung beträgt je nach Bundesland zwischen 2,5 oder 3 Jahre. Die Hälfte dieser Zeit befinden sich die Azubis auf der Berufs- oder Verwaltungsfachschule, den Rest verbringen sie an ihrer Ausbildungsstätte. Nach dem Abschluss finden viele Justizfachangestellte in Gerichten, bei Staatsanwaltschaften aber auch in Notariaten, Rechtsanwaltskanzleien, Banken und Versicherungen eine Stelle.

Was verdienen Justizfachangestellte in der Ausbildung und danach?

Was für ein Gehalt bei der Ausbildung gezahlt wird, hängt von verschiedenen Faktoren wie zum Beispiel der Region, Tarifgebundenheit und Größe des Unternehmens ab. Daher sind die folgenden Angaben nur als Richtlinie zu verstehen.

  1. Ausbildungsjahr: € 867
  2. Ausbildungsjahr: € 921
  3. Ausbildungsjahr: € 971

Nach der dreijährigen Ausbildung kann das Einstiegsgehalt im Tarifbereich öffentlicher Dienst bei beispielsweise € 2.501 bis € 2.984 brutto im Monat liegen (Stand Okt 2015).

Was kann man nach der Ausbildung noch machen?

Justizfachangestellte haben nach der Ausbildung die Möglichkeit, eine Beamtenkarriere im mittleren Justizdienst einzuschlagen. Voraussetzung dafür ist eine gewisse Berufserfahrung und die Tatsache, dass ein bestimmtes Alter noch nicht überschritten wurde. Die konkreten Zahlen dazu unterscheiden sich je nach Bundesland. Alternativ besteht auch die Möglichkeit zur Weiterbildung. Ein möglicher Weg ist die Richtung Betriebswirt/-in für Recht. Auch ein Studium kann sich lohnen. Die entsprechende Hochschulzugangsberechtigung vorausgesetzt, bieten sich beispielsweise die Studienfächer Rechtswissenschaft oder Wirtschaftsrecht an. Ein solches Studium dauert zwischen 6 und 8 Semestern und wird mit dem Bachelor abgeschlossen.

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