Heute sprechen wir über das Thema “GuV” oder auch als die Gewinn- und Verlustrechnung bekannt.
Bleib also dran, denn wir geben dir einen einfachen Überblick, sodass du dem Bestehen deiner Prüfung einen Schritt näher kommst. Und wer weiß, vielleicht entdeckst du ja auch deine Leidenschaft für das Rechnungswesen auf dem Weg dorthin!
Die Gewinn- und Verlustrechnung ist eine der wichtigsten Arten von Finanzberichten, die Unternehmen verwenden, um ihre finanzielle Leistung zu messen. Es kann kompliziert und verwirrend erscheinen, aber mit unserer Hilfe wirst du bald in der Lage sein, es zu entwirren und zu verstehen.
GuV als wichtiger Bestandteil im Rechnungswesen
Die Gewinn- und Verlustrechnung (kurz GuV) ist ein nicht zu unterschätzender Bestandteil des Rechnungswesens, weshalb du darüber Bescheid wissen solltest, wie du eine solche Berechnung anstellst.
Der Jahresabschluss besteht bekanntlich aus den beiden Bestandteilen Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung. Außenstehende wie Aktionäre oder Banken gewinnen hierüber einen Einblick in die Vermögenslage, was die Wichtigkeit der GuV unterstreicht.
Was genau sagt die Gewinn- und Verlustrechnung aus?
Vereinfacht gesagt ist die GuV ein Maß für den Geschäftserfolg, der sowohl für das Unternehmen selbst als auch für alle externen Interessenten von großer Bedeutung ist. Für die Berechnung der Gewinn- und Verlustrechnung wird immer ein bestimmter Zeitraum (meist das Geschäftsjahr) festgelegt und alle Aufwendungen und Erträge innerhalb dieses Zeitraums gegenübergestellt.
Die Rechnung ist recht einfach: Aufwendungen mindern den Betriebsgewinn, Erträge erhöhen ihn. Ziel eines jeden Unternehmens ist es daher, die Erträge zu steigern und die Aufwendungen zu senken.
Um die GuV aufzustellen, benötigst du das Gewinn- und Verlustkonto, welches Unternehmen in ihrer Buchhaltung laut HGB führen müssen.
Dazu ein kleiner Exkurs.
Die Gewinn- und Verlustrechnung setzt sich aus den Beträgen der Erfolgskonten zusammen, auf denen die Geschäftsvorfälle gebucht werden.
Die Erfolgskonten wiederum setzen sich aus den verschiedenen Ertragskonten und den Aufwandskonten zusammen, die je nach Geschäftsvorfall ausgewählt werden.
Wir schauen uns zum besseren Verständnis ein konkretes Beispiel dazu an.
Beispiel Gewinn- und Verlustrechnung
In diesem Beispiel agieren wir als das Unternehmen Plätzchen AG. Die Plätzchen AG hatte im vergangenen Jahr drei Geschäftsvorfälle, die sie auf ihre Erfolgskonten gebucht hat.
1. Löhne und Gehälter
Als erstes die Zahlung der Löhne und Gehälter in Höhe von 25.000 EUR mit dem entsprechenden Buchungssatz: Löhne und Gehälter mit 25.000 EUR
- an Bank 25.000 EUR
Das Konto Löhne und Gehälter gehört zu den Aufwandskonten, sodass die 25.000 EUR
im Soll gebucht werden. Da es sich um die einzige Buchung für das laufende Geschäftsjahr handelt, wird das Konto abgeschlossen, wodurch ein Saldo von 25.000 EUR auf der Habenseite entsteht.
2. Miete
Jetzt buchen wir die Zahlung der Miete in Höhe von 30.000 EUR mit dem entsprechenden Buchungssatz:
Mietaufwand 30.000 EUR
- an Bank 30.000 EUR
Das Konto Miete gehört ebenfalls zu den Aufwandskonten, sodass die 30.000 EUR im Soll gebucht werden. Da es sich um die einzige Buchung für das laufende Geschäftsjahr handelt, wird das Konto abgeschlossen, wodurch ein Saldo von 30.000 EUR auf der Habenseite entsteht.
3. Einnahmen
Natürlich müssen wir auch den Umsatz verbuchen.
Hierzu schauen wir uns die Einnahmen aus Plätzchenverkäufen mit dem entsprechenden Buchungssatz an:
Bank 100.000 EUR
- an Verkauf von Fertigerzeugnissen 100.000 EUR
Das Konto Verkauf von Fertigerzeugnissen ist ein Ertragskonto, sodass die 100.000 EUR auf der Habenseite gebucht werden. Da dies die einzige Buchung für das laufende Geschäftsjahr ist, wird das Konto abgeschlossen, wodurch ein Saldo von 100.000 EUR auf der Sollseite entsteht.
Übertragung der Salden auf das GuV-Konto
Im nächsten Schritt übertragen wir die Salden auf das GuV-Konto. Die entsprechenden Buchungssätze lauten wie folgt:
GuV-Konto 25.000 EUR
- an Löhne und Gehälter 25.000 EUR
GuV-Konto 30.000 EUR
- an Mietaufwand 30.000 EUR
Verkauf von Fertigerzeugnissen 100.000 EUR
- an GuV-Konto 100.000 EUR
Abschließend müssen wir das GuV-Konto schließen. Auf der Sollseite stehen die Aufwendungen
mit 25.000 EUR und 30.000 EUR. Auf der Habenseite stehen die Erträge mit 100.000 EUR.
Es verbleibt somit ein Saldo von 45.000 EUR, der sich aus der Differenz zwischen Soll und Haben ergibt.
Da wir als Ergebnis einen Saldo auf der Sollseite ermittelt haben, lässt sich sagen, dass die Plätzchen AG im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Gewinn von 45.000 EUR erwirtschaftet hat.
Wäre ein Saldo auf der Habenseite entstanden, hätte das Unternehmen einen Verlust gemacht.
Zusammenfassung GuV
Um herauszufinden, wo der Saldo des GuV-Kontos bleibt, schauen wir noch einmal in die Buchhaltung.
Da das Eigenkapitalkonto als Bestandskonto mit einem Anfangsbestand und einem Endbestand funktioniert, halten wir fest, dass die Plätzchen AG ihr Eigenkapital in der Bilanz um 45.000 EUR erhöhen konnte.
Immer unter der Annahme, dass sonst keine Geschäftsvorfälle stattgefunden haben. Es lässt sich festhalten, dass die Gewinn- und Verlustrechnung mit dem dazugehörigen GuV-Konto einen schönen tabellarischen Überblick darüber gibt, in welchen Bereichen ein Unternehmen erfolgreich ist.
So stehen auf der Sollseite viele verschiedene Aufwandskonten wie Wareneinsatz, Personalkosten, Miete, Steuern, Energie, Werbekosten, Provisionen, Betriebskosten, Abschreibungen, Zinsen und andere.
Dem stehen auf der Habenseite Umsatzerlöse, Zinserträge, Subventionen und andere gegenüber.
Ein Unternehmen nutzt die Gewinn- und Verlustrechnung, um Erfolge zu messen und Verbesserungspotenziale zu identifizieren.
Das war unser Einblick in das Thema Gewinn- und Verlustrechnung.
Schaue dir auch unsere weiteren Beiträge an, wie z.B. unseren Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt oder dem aktuellen Thema der Inflation und Deflation.
Schreibe uns in den Kommentaren, wenn du noch Fragen dazu hast.
Viel Erfolg bei der Vorbereitung wünscht dir dein Plakos Team.