Oft sind sie bei Logik- und Sprachtests anzutreffen: Syllogismen im Einstellungstest. Besonders bei dem Polizei Einstellungstest werden diese gerne eingesetzt. Mit diesen Übungsbeispielen wirst du jeden Syllogismus-Test meistern.
Was sind Syllogismen?
Der Syllogismus ist ein Bestandteil der Logiklehre und beschäftigt sich mit der Analyse der sogenannten Syllogismen. Hierbei handelt es sich um logische Argumente, die sich aus drei Teilen zusammensetzen.
Häufig werden Syllogismen bei einem Einstellungstest im Zuge eines Auswahlverfahrens eingesetzt. Mit ihrer Hilfe versucht man, das logische Denken der Bewerberinnen und Bewerber zu überprüfen. Die Aufgaben ähneln dabei dem “Schlussfolgern” und lassen sich häufig im gleichen Themenkomplex finden. Auch die Art und Weise, wie man sie löst, ist ähnlich. Allerdings neigen Schlussfolgerungsaufgaben dazu, drei, vier oder mehr Argumente zu nutzen. Syllogismen sind dagegen immer dreiteilig aufgebaut.
Der Aufbau von Syllogismen
Eine einfache Definition unterteilt Syllogismen in zwei Voraussetzungen und eine Schlussfolgerung. Die Aussagen werden als Ober- und Untersatz bezeichnet, während man die Schlussfolgerung Konklusion nennt.
Im Obersatz wird in der Regel eine allgemeine Aussage aufgestellt, wie zum Beispiel “Alle Menschen sind sterblich.”. Der Untersatz beinhaltet ebenfalls eine solche Aussage, allerdings ist sie etwas spezifischer. Zu einem Obersatz wie “Alle Menschen sind sterblich.” kann beispielsweise ein Untersatz wie “Alle Deutsche sind Menschen” kommen. Daraus ergibt sich dann die Schlussfolgerung: “Alle Deutsche sind sterblich”.
Syllogismen müssen jedoch nicht notwendigerweise wahr sein. Gerade in einem Einstellungstest werden gerne Aufgaben gestellt, die zwar eine logische Folge ergeben, aber auf abstrusen Aussagen beruhen. Statt der Wahrheit steht bei Syllogismen die Gültigkeit im Mittelpunkt. Dies soll dabei helfen, das logische Denkverhalten der Bewerberinnen und Bewerber besser zu überprüfen. Für die richtige Antwort muss man rein logisch vorgehen – und kann tatsächlich wahre Begebenheiten nicht als Hilfe nutzen.
Die Syllogismus Regeln
Zur Erklärung des Syllogismus wurden bestimmte Regeln aufgestellt, die bei der Lösung der Aufgaben helfen können. Hierbei handelt es sich um logische Zusammenhänge, die dafür sorgen, dass nur bestimmte Antworten möglich sind bzw. Syllogismen nur auf gewisse Arten gebaut werden können.
Die Regeln der Qualität besagen beispielsweise, dass Syllogismen mindestens eine positive Aussage haben müssen, andernfalls ist keine Schlussfolgerung möglich. Darüber hinaus muss eine Konklusion eine positive Antwort haben, wenn sowohl der Obersatz als auch der Untersatz positiv sind. Dagegen ist eine Schlussfolgerung negativ, wenn eine der beiden Aussagen negativ ausfällt.
Den Regeln der Quantität zufolge muss eine der beiden Aussagen allgemein gehalten sein. Wenn beide Aussagen von “einigen” sprechen (sogenannte partikuläre Aussagen) dann lassen sich keine allgemeingültigen Schlussfolgerungen treffen. Enthält der Ober- oder der Untersatz dagegen eine partikuläre Aussage, dann muss auch die Schlussfolgerung partikulär sein. Als Beispiel: “Einige Rechtshänder trinken Milch.” und “Einige Menschen sind Rechtshänder.” lässt keine sinnvolle Schlussfolgerung zu. Dagegen ergeben die Aussagen “Alle Rechtshänder trinken Milch.” und “Einige Deutsche sind Rechtshänder.” die partikuläre Aussage “Einige Deutsche trinken Milch.”.
Beispiele für Fragen
Um auf die richtige Erklärung bei einem Auswahlverfahren zu kommen, sollte man die Syllogismen genau untersuchen. Die Aufgaben werden in der Regel auf zwei verschiedenen Arten gestellt. Zum einen können sowohl die beiden Aussagen als auch eine dazu gehörige Schlussfolgerung vorgegeben werden. In diesem Falle muss man entscheiden, ob die Schlussfolgerung “richtig” oder “falsch” ist.
Alternativ gibt es Aufgaben, in denen man nur die beiden Aussagen erhält und aus verschiedenen Lösungsmöglichkeiten die richtige Schlussfolgerung finden muss.
Beispielaufgabe 1
Alle Vögel sind Tiere.
Truthähne sind Vögel.
Alle Truthähne sind Tiere.
Das Wort, dem in einem Satz etwas zu oder abgesprochen wird, bezeichnet man im Syllogismus als Subjekt. Dagegen nennt man die Aussage ein Prädikat. Hier sollte man sich nicht von der deutschen Grammatik verwirren lassen, die “Prädikat” etwas anders definiert. In der Aufgabe sind die “Vögel” im Obersatz sowie die “Truthähne” im Untersatz und in der Schlussfolgerung das Subjekt. Das Prädikat im Obersatz ist “Tiere”, im Untersatz “Vögel” und in der Schlussfolgerung “Tiere”.
Zur Analyse der Aufgabe macht es Sinn, zunächst die Hauptbedingung herauszufinden. Im Falle der Beispielaufgabe ist “Tier” die Hauptbedingung, da sie das Objekt im Obersatz und das Prädikat in der Schlussfolgerung bilden. Die “Truthähne” sind dagegen die Nebenbedingung, da sie im Untersatz auftauchen und das Subjekt der Schlussfolgerung sind. Die Vögel werden als Mittelbedingung bezeichnet.
Um die Antwort zu finden, kann man sich mit einem sogenannten Enthymem weiterhelfen. Hierbei handelt es sich um eine Methode, bei der man die Syllogismen in einen Satz komprimiert und so ihre Richtigkeit überprüft. Dabei werden der Untersatz und die Schlussfolgerung kombiniert. In unserem Beispiel bedeutet das: Alle Truthähne sind Tiere, weil sie Vögel sind. Die Schlussfolgerung ist also richtig.
Beispielaufgabe 2
Alle Hunde essen gerne Fleisch. Peter liebt Fleisch.
Antwortmöglichkeiten:
A. Peter ist ein Hund.
B. Fleisch ist gut für Hunde.
C. Keine Antwort ist richtig.
Diese Aufgabe ist ein klassisches Beispiel für Trugschlüsse bei Syllogismen. So gibt es häufig Aufgaben, deren Schlussfolgerung wahr erscheint, aufgrund einer fehlenden genauen Definition aber nicht korrekt ist. Im Beispiel ist die Mittelbedingung “Fleisch” das Problem. Diese wird nicht ausreichend in der Schlussfolgerung zugeteilt, sodass die Aussage nicht notwendigerweise wahr sein muss. Auch die Hauptprämisse und die Nebenprämisse können auf ähnliche Weise ungenau definiert sein und dementsprechend für Trugschlüsse sorgen. Im Beispiel ist daher “Keine Antwort ist richtig” richtig.
Fazit
Auch wenn Syllogismen eine einfache Definition haben und sich schnell erklären lassen, sind die Aufgaben in einem Einstellungstest häufig ein Stolperstein. Mit einer guten Vorbereitung und viel Übung lassen sich die Aufgaben aber häufig schnell bewältigen.