Um das Einstellungsverfahren der Polizei ranken sich zahlreiche Mythen und Halbwahrheiten. Möglicherweise hast du zum Beispiel schon davon gehört, dass ein Konzentrationstest der Polizei durchgeführt wird. Das stimmt auch. Aber was hat es mit diesem Test auf sich? Genau das wollen wir uns im Folgenden einmal genau ansehen. Zudem ist der Polizei Konzentrationstest natürlich nicht die einzige Aufgabe im Auswahlverfahren. Einen kleinen Überblick über die weiteren Herausforderungen zeigen wir dir daher ebenfalls.
Warum wird die Konzentration getestet?
Die Einstellungsverfahren bei der Polizei erfordern von den Teilnehmern generell ein hohes Maß an Konzentration. Einige Aufgaben sind allerdings besonders darauf abgestimmt, die Konzentration der Bewerber zu überprüfen. Schließlich spielt diese auch im späteren Berufsleben eine wichtige Rolle. Eine gute Konzentrationsfähigkeit gehört für jeden Polizisten zu den wichtigsten Voraussetzungen im Beruf. Gerade in Gefahrensituationen oder besonders stressigen Momenten muss man einen kühlen Kopf bewahren und unter Druck die richtigen Entscheidungen treffen können. Zudem kann eine scheinbar harmlose Situation von einem Moment auf den anderen kippen, sodass es wichtig ist, innerhalb kürzester Zeit umzuschalten. Vor diesem Hintergrund ist es wenig überraschend, dass auch die Einstellungstests der Polizei die Konzentration ihrer Bewerber überprüfen. Sowohl bei dem Auswahlverfahren im Mittleren als auch im Gehobenen Dienst finden sich in vielen Bundesländern entsprechende Aufgaben im Einstellungstest. Oft sind die Ansprüche für die Bewerber im Gehobenen Dienst aber etwas größer.
In vielen Fällen zieht ein Konzentrationstest seine Schwierigkeit nicht aus den tatsächlich gestellten Aufgaben. Mit ausreichender Zeit dürften praktisch alle Bewerber auf die richtigen Lösungen kommen. Zeit ist aber genau das, was man im Auswahlverfahren in der Regel nicht genügend bekommt. Der Test zielt darauf ab, die Bewerber unter Druck zu setzen und auch ihre Reaktionsgeschwindigkeit zu überprüfen. Oft gehört es sogar zum Testverfahren, dass der Teilnehmer gar nicht alle Aufgaben in der vorgegebenen Zeit richtig beantworten kann. Wer sich dieser Tatsache bewusst hat, hat schon einmal einen wichtigen Vorteil gegenüber anderen Bewerbern.
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Konzentrationstest Polizei: Verschiedene Testaufgaben warten
Ein sehr beliebtes Mittel im Konzentrationstest sind Listen. Beispielsweise erhalten die Testteilnehmer eine Liste mit zwei Spalten. In einer Spalte steht das Original und in einer zweiten eine Abschrift. Die Inhalte können Wörter, Zahlen oder einfach nur Buchstaben- und Zahlenkombinationen sein. Die Teilnehmer müssen die beiden Spalten miteinander vergleichen und Fehler markieren, zählen oder in einer weiteren Spalte festhalten. Alternativ erhält man nur eine einzige Liste, in der es wiederum bestimmte Dinge zu finden und zu markieren gilt. Unabhängig von der konkreten Aufgabe gibt es in jedem Falle ein knapp bemessenes Zeitlimit.
Eine weitere Variante ist das Stellen von Rechenaufgaben. Hier könnte man zunächst glauben, dass es um das Überprüfen der Mathematikkenntnisse geht. In der Regel sind die Rechenaufgaben aber sehr simpel gehalten. Wie auch bei den anderen Aufgaben resultiert die Schwierigkeit aus der geringen Zeit. Eine Abwandlung dieser Aufgabenvariante sind zweistufige Rechenaufgaben. Hier müssen die Bewerber zwei Aufgaben lösen und die Ergebnisse dann jeweils noch einmal miteinander addieren oder voneinander abziehen. Auch dabei hält sich der mathematische Schwierigkeitsgrad in Grenzen. Da man sich jedoch keine Notizen von den Zwischenergebnissen machen darf, ist Konzentration gefragt.
In einigen Einstellungstests erfolgt der Konzentrationstest in Form einer Datenzuordnung. Diese kann ganz unterschiedlich aufgebaut sein. So müssen manchmal beispielsweise Buchstaben bestimmten Zahlenkarten zugeordnet werden. Oder aber die Bewerber erhalten eine Reihe von Orten und Einrichtungen. Jeder Ort und jede Einrichtung hat ihren ganz eigenen Code. Kombiniert man die Codes, erhält man die spezifische Einrichtung in einem Ort. Die Bewerber müssen nun entweder selbst die richtigen Codes erstellen oder sie entschlüsseln.
Was kommt im Einstellungstest noch dran?
Die größte Nervosität bringen Bewerber bei der Polizei in der Regel immer dann mit, wenn es an den Einstellungstest geht. Eigentlich ist dies aber nur einer von mehreren wichtigen Teilen im Auswahlverfahren. Das Ganze beginnt natürlich bereits mit dem Einreichen deiner Bewerbung. Bereits hier sind unterschiedliche Punkte zu beachten, wenn du mit deinen Unterlagen überzeugen möchtest. Weist deine Bewerbung Schwächen oder Lücken auf, wirst du sofort aus dem Auswahlverfahren genommen und nimmst gar nicht erst am Reaktionstest Polizei teil. Dieser Reaktionstest ist zudem Bestandteil eines umfangreicheren Tests, der als Intelligenz- und Persönlichkeitsstrukturtest bezeichnet wird. Auch dieser Überbegriff beschreibt nur einen von mehreren Tests im Auswahlverfahren. Konkret stehen dir diese Hürden bevor:
- Intelligenz- und Persönlichkeitsstrukturtest
- Sprachtest
- Deutschtest
- Test des Allgemeinwissen
Neben dem Reaktionstest gehören zum Intelligenz- und Persönlichkeitsstrukturtest zum Beispiel noch weitere Aufgaben zum Urteilsvermögen, deiner psychischen Belastbarkeit oder deiner Auffassungsgabe. Im Deutschtest wiederum geht es vor allem um deine Fähigkeiten im Umgang mit der Sprache. Der Sprachtest zielt auf die Fremdsprachen ab. Hier wird vor allem deine Fähigkeit im Umgang mit der englischen Sprache geprüft. Zusätzlich können, je nach Bundesland und Beruf, die Fähigkeiten in Sprachen wie Türkisch, Russisch oder Polnisch geprüft werden.
Entscheidest du dich bei der Polizei für eine Karriere im gehobenen Dienst, ist das Auswahlverfahren in der Regel umfangreicher als bei einer Karriere für den mittleren Dienst.
Wie geht es nach dem Einstellungstest weiter?
Sind alle „theoretischen Aufgaben“ gemeistert, stehen dir mit dem Sporttest und der ärztlichen Tauglichkeitsuntersuchung noch zwei letzte Herausforderungen bevor. Im Polizei Sporttest wird mit Hilfe verschiedener Übungen deine körperliche Eignung für den Beruf überprüft. Der Polizeiarzt checkt zudem deine Vitalfunktionen und körperliche Gesundheit. Gibt es auch hier grünes Licht, steht deinem Ausbildungsstart bzw. Karrierebeginn bei der Polizei nichts mehr im Wege.
So kannst du dich auf den Konzentrationstest und Einstellungstest vorbereiten
Wie bereits erwähnt, ist der Konzentrationstest auch dafür da, um eine künstliche Drucksituation zu entwickeln und zu prüfen, wie du dich in dieser Situation verhältst. Das kannst du durchaus üben. Zunächst einmal solltest du dich aber vor allem mit den möglichen Aufgaben im Konzentrationstest der Polizei beschäftigen. Im Internet kannst du diese am eigenen Computer wunderbar üben und bekommst so ein Gefühl dafür, was zu tun ist. Fühlst du dich sicher genug, kannst du den Druck erhöhen und dir zusätzlich zeitliche Herausforderungen stellen. Nach und nach wirst du so immer besser mit dem Rahmenbedingungen klarkommen – und auch der Test wird dich dann nicht sonderlich nervös machen.
Es kann sein, dass die Aufgaben in deinem Einstellungstest bewusst so konzipiert sind, dass du diese nicht bewältigen kannst. Im „Ernstfall“ solltest du eine solche Aufgabe also schnell abhaken und dich gedanklich den weiteren Aufgaben widmen.
Polizist werden: Darum ist es eine gute Idee
Die Arbeit bei der Polizei genießt den Ruf, enorm anstrengend zu sein. Das stimmt auch – und ist durchaus schon im anstrengenden Auswahlverfahren erkennbar. Dennoch gibt es zahlreiche gute Gründe, eine Karriere in Uniform zu beginnen. Hierzu gehört zum Beispiel der hohe Gemeinschaftssinn unter den Kollegen. Zusätzlich ist kein Arbeitstag wie der Andere und es kommt immer wieder zu abwechslungsreichen Erlebnissen. Finanziell betrachtet ist die Wahl mit der Polizei ebenfalls eine gute Entscheidung. Im Alter winken Pensionen statt der Rente, zudem wirst du im Laufe deiner Karriere schon allein aufgrund deiner Erfahrung immer besser bezahlt. Solltest du ein Leistungssportler sein, gibt es hierfür auf Seiten der Polizei besondere Förderungen, zudem kannst du dich auch als „normaler“ Polizist während der Arbeitszeit sportlich betätigen.
Fazit: Konzentrieren und bestehen
Konzentration ist für die Arbeit als Polizist eine wichtige Eigenschaft. In den Einsätzen kann es zu kniffligen Situationen kommen, in denen viel Konzentration erforderlich ist. Zudem wirst du auch das ungeliebte Schreiben der Berichte viel besser erledigen können, wenn du dich richtig konzentrieren kannst. Diese Konzentrationsfähigkeit wird von der Polizei im Rahmen deiner Bewerbung gründlich geprüft. Das bedeutet: Du musst im Konzentrationstest online bzw. am Computer verschiedene Aufgaben meistern und hier einen guten Eindruck hinterlassen. Möglich ist das vor allem, wenn du dich gut vorbereitest. Starte also frühzeitig mit dem Training und gehe mit einem guten Gefühl in deinen Konzentrationstest!