Dem Psychoanalytiker Carl Jung zufolge kann das Handeln eines Menschen entweder nach außen oder nach innen gerichtet sein. In der Psychologie nennt man die Innenrichtung in der heutigen Zeit Introversion, während nach außengerichtet Energie als Extraversion bezeichnet wird. Beide Richtungen werden als Gegenpole voneinander angesehen. Introvertierte Menschen beschäftigen also sich verstärkt mit dem eigenen Innenleben. Typische Synonyme für Introversion sind beispielsweise Zurückhaltung, Reserviertheit oder Zurückgezogenheit. Dem gegenüber stehen Synonyme wie Geselligkeit, Gesprächigkeit und Bestimmtheit für Extraversion.
Aus psychologischer Sicht lassen sich Menschen in unterschiedliche Persönlichkeitsmerkmale aufteilen. Während der eine Teil der Menschen möglicherweise als extrovertiert gilt, sind andere Menschen eher introvertiert. Doch wie sieht es mit dir aus? Du kannst ganz einfach mit dem Introversion Test herausfinden, ob und wie introvertiert du bist.
Extrovertiert oder introvertiert: Was ist der Unterschied?
Wer gedanklich seinen eigenen Freundeskreis durchgeht, wird vermutlich feststellen, dass seine Freunde ganz unterschiedlicher „Natur“ sind. Damit ist gemeint, dass diese individuelle Persönlichkeiten haben. Dazu gehören auch die Extrovertiertheit oder Introvertiertheit. Während die Extrovertierten Menschen eher sehr gesprächig, kommunikativ und offen sind, gelten introvertierte Menschen eher als zurückhaltend und teilweise sogar verschlossen. Das allerdings muss kein Nachteil sein. Es lässt sich nicht sagen, dass es zum Beispiel extrovertierten Menschen besser geht als introvertierten Menschen. Zusätzlich kann auch nicht behauptet werden, dass eines dieser Merkmale eine Garantie für einen erfolgreichen Lebensweg darstellt. Dennoch ist es wichtig, sich selbst einschätzen zu können und mehr über seine eigene Persönlichkeit zu erfahren. In diesem Zusammenhang lässt sich als Gegenstück zum Introversion Test übrigens der Extroversion Testempfehlen. Dieser zeigt, wie extrovertiert du bist.
Von C. G. Jung zu den Big Five
Nachdem Carl Jung die Begriffe der Introversion und der Extraversion 1921 geprägt hatte, wurden sie in der Psychologie in späteren Forschungen immer wieder aufgegriffen. Gerade in der Persönlichkeitsforschung spielen beide heute eine große Rolle. Für den Psychologen Hans Jürgen Eysenck handelt es sich bei beiden Dimensionen beispielsweise um eine gesamte Ausprägung der Persönlichkeit und nicht um zwei gegensätzliche Dinge. Seiner Meinung nach suchen extravertierte Menschen nach äußeren Reizen, um einen Mangel im Inneren auszugleichen. Menschen mit einer hohen Introversion benötigen diese nicht, da sie selbst ausreichend innere Reize haben.
Mittlerweile werden Introversion und Extraversion als ein Bestandteil des Big-Five-Modells angesehen. Als Big Five beschreibt man in der Psychologie die Hauptdimensionen der Persönlichkeit. Die weiteren vier Dimensionen sind Offenheit für Erfahrungen, Gewissenhaftigkeit, Verträglichkeit und Neurotizismus.
Introversion im Berufsleben
Die Big Five sind nicht nur für die Forschungen in der Psychologie relevant, sondern auch im normalen Alltag. Sehr oft werden beispielsweise introvertierten Menschen Fähigkeiten zugeschrieben, die eigentlich zu anderen Persönlichkeitsdimensionen gehören. Kreativität und Gründlichkeit sind beispielsweise Synonyme für Offenheit für Erfahrungen und Gewissenhaftigkeit. Trotzdem bringt man sie oft mit Introversion in Verbindung. Gerade wenn man sich die Synonyme der Persönlichkeitsdimensionen vor Augen führt, zeigt sich, dass hier oft Vorurteile miteinander vermischt werden. Menschen mit hoher Introversion können im späteren Berufsleben beispielsweise durchaus Schauspieler oder Künstler werden. Alternativ kommen oft auch Berufe in naturwissenschaftlichen Bereichen und der Forschung infrage.
MBTI-Test zur Selbstreflexion
Gerade im Hinblick auf das spätere Berufsleben ist oft durchaus sinnvoll, wenn man sich mit der eigenen Persönlichkeit auseinandersetzt. Wer sich selbst gut einschätzen kann, hat es oft deutlich einfacher. Hilfreich können dabei oft Persönlichkeitstest wie der MBTI-Test sein. MBTI steht für Myers-Briggs Type Indicator und misst die Persönlichkeitstypen nach den Forschungen von Jung. Alternativ gibt es neben dem MBTI-Test aber auch noch andere Tests wie zum Beispiel der EPP, NEOFFI oder B5T. Sie alle sind gute Möglichkeiten, um einen Blick auf die eigene Persönlichkeit zu werfen.
Introversion Test: Teste dich im Persönlichkeitstest
Gleich vorweg: Der Persönlichkeitstest ist natürlich vollkommen harmlos und nicht mit einer Prüfung in der Schule oder dem Studium zu vergleichen. Hier müssen auch nicht direkt Fragen beantwortet oder Aufgaben gelöst werden. Stattdessen werden dir verschiedene Aussagen vorgelegt und du muss angeben, ob diese Aussagen auf dich zutreffen. Für das optimale Ergebnis solltest du den Introversion Test direkt vor dem Extroversion Test durchführen. So siehst du beide Testergebnisse im direkten Vergleich und bekommst ein klares Ergebnis, ob du eher als extrovertiert oder eher als introvertiert bezeichnet werden kannst. Sicherlich gut zu wissen ist dabei, dass auch extrovertierte Menschen in einigen Dingen die Eigenschaften von introvertierten Menschen mitbringen und umgekehrt. Kein Mensch ist also zu 100 Prozent extrovertiert oder zu 100 Prozent
introvertiert. Damit du dir aber schon einmal einen Eindruck von den Aussagen im Psychotest für Introvertiertheit verschaffen kannst, haben wir ein paar davon hier aufgeführt:
- Andere Menschen erleben mich eher still und zurückhaltend
- Über meine Gefühle spreche ich nicht gerne
- Ich tue mich schwer damit, auf andere Menschen zuzugehen
- Ich verbringe viel Zeit mit mir allein
- Ich schätze Überraschungen nicht sonderlich
- Ich tue mich schwer damit, neue Kontakte zu knüpfen
Im Anschluss an den Test werden dann die Ergebnisse aus dem Introversion Test und dem Extroversion Test verglichen. Hast du mehr Kreuze beim Introversion Test gesetzt, giltst du als eher introvertierter Mensch.Du bist also gerne für dich und hast teilweise auch Schwierigkeiten damit, auf andere Menschen zuzugehen oder Smalltalk mit diesen zu führen. Wurden mehr Kreuze im Extroversion Test gesetzt, giltst du als extrovertierter Mensch, der in Gesellschaft förmlich aufblüht und auch gerne im Mittelpunkt steht.
Ergebnisse für dich nutzen: Arbeite an deiner Persönlichkeit
Natürlich ist die Persönlichkeit eines Menschen etwas, was diesen auszeichnet und daher auch nicht direkt verändert werden sollte. Allerdings schadet es nicht, an der Persönlichkeit die eine oder andere kleine Korrektur vorzunehmen. So ist es zum Beispiel nicht immer angebracht, dass extrovertierte Menschen die Aufmerksamkeit auf sich ziehen oder die Gesprächsleitung übernehmen. Ebenso kann es sein, dass extrovertierte Personen in einigen Momenten mit einer etwas offeneren Art vielleicht noch erfolgreicher sein könnten. Wer zu introvertiert ist und sich damit nicht abfinden möchte, kann an diesem Merkmal arbeiten. Hierzu gibt es verschiedene Trainings, mit denen dann zum Beispiel am Zugehen auf andere Menschen gearbeitet wird.
Fazit: Teste deine Persönlichkeit
Ein Persönlichkeitstest wie der Introversion Test ist in gleich doppelter Hinsicht interessant. Zum einen erfährst du etwas über deine Persönlichkeit, zum anderen erkennst du aber auch, woran du möglicherweise arbeiten solltest. Das kann enorm hilfreich sein und dir zum Beispiel in beruflicher Hinsicht zu mehr Erfolg verhelfen. Hierfür kann es sein, dass du an einigen Stellen an deiner Persönlichkeit arbeiten solltest, um zum Beispiel nicht zu zurückhaltend zu sein. Alles in allem solltest du deine Persönlichkeit aber natürlich nicht komplett verändern, schließlich zeichnet dich genau diese aus.