Was ist der Dunning-Kruger-Effekt?
Vor vielen Jahrhunderten erkannte der griechische Philosoph Sokrates, dass er trotz seines Wissens letztlich wenig weiß. Man kennt diese Weisheit mit der Aussage “Ich weiß, dass ich nicht(s) weiß” und diese Weisheit mag vielen Menschen in der heutigen Zeit fremd zu sein.
So steht der Dunning-Kruger-Effekt im krassen Gegensatz zu Sokrates’ Erkenntnis, denn dieser ist ein psychologisches Phänomen, das die Neigung von Menschen beschreibt, ihre eigenen Fähigkeiten und Kenntnisse zu überschätzen, insbesondere auf Gebieten, auf denen sie tatsächlich wenig Erfahrung oder Kompetenz besitzen. Gleichzeitig neigen diese dazu, die Fähigkeiten anderer zu unterschätzen.
Der Effekt wurde erstmals von den Psychologen David Dunning und Justin Kruger in einer Studie aus dem Jahr 1999 beschrieben. In ihren Experimenten fanden sie heraus, dass Personen mit geringer Kompetenz auf einem bestimmten Gebiet dazu neigen, ihre Fähigkeiten auf diesem Gebiet zu überschätzen, während kompetentere Personen eher dazu neigen, ihre Fähigkeiten zu unterschätzen.
Es gibt mehrere Gründe für das Auftreten des Dunning-Kruger-Effekts. Eine Möglichkeit ist, dass Personen mit geringer Kompetenz auf einem Gebiet nicht genug Wissen besitzen, um ihre eigenen Fähigkeiten angemessen einzuschätzen. Sie könnten sich daher selbst als kompetenter einschätzen, als sie tatsächlich sind.
Auf der anderen Seite könnten kompetentere Personen aufgrund ihres umfassenderen Wissens und ihrer Erfahrung dazu neigen, die Schwierigkeiten und Herausforderungen auf einem Gebiet besser zu erkennen und daher ihre eigenen Fähigkeiten bescheidener einzuschätzen.
Der Dunning-Kruger-Effekt hat wichtige Implikationen für verschiedene Bereiche des Lebens, einschließlich Bildung, Arbeitsplatz und Politik. Zum Beispiel kann er dazu führen, dass Menschen unrealistische Erwartungen an ihre Leistungsfähigkeit haben oder sich weigern, Hilfe oder Ratschläge von anderen anzunehmen, was ihre Fähigkeit zur persönlichen Entwicklung und zur Zusammenarbeit mit anderen beeinträchtigen kann.
Die 5 wichtigsten Methoden, Menschen mit Selbstüberschätzung zu erkennen
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Übertriebene Zuversicht: Personen, die vom Dunning-Kruger-Effekt betroffen sind, neigen dazu, übermäßig selbstsicher zu sein, auch wenn sie wenig Wissen oder Erfahrung auf einem bestimmten Gebiet haben. Sie könnten behaupten, Experten zu sein, ohne tatsächlich über das erforderliche Fachwissen zu verfügen.
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Mangelnde Selbsteinschätzung: Betroffene neigen dazu, ihre eigenen Fähigkeiten und Kenntnisse zu überschätzen und können Schwierigkeiten haben, ihre eigenen Grenzen oder Lücken im Verständnis zu erkennen. Sie könnten sich in Situationen überengagieren, für die sie nicht gut gerüstet sind.
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Unfähigkeit zur Selbstkorrektur: Menschen, die vom Dunning-Kruger-Effekt betroffen sind, zeigen oft eine Unfähigkeit oder Unwilligkeit, Feedback anzunehmen oder ihre Meinungen oder Überzeugungen in Frage zu stellen. Sie könnten Kritik als Angriff auf ihre Kompetenz empfinden und versuchen, diese abzuwehren, anstatt daraus zu lernen.
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Mangel an Bewusstsein für die Komplexität: Betroffene könnten dazu neigen, die Komplexität eines Themas zu unterschätzen und zu glauben, dass sie es vollständig verstehen, obwohl sie nur oberflächliche Kenntnisse haben. Sie könnten Schwierigkeiten haben, die Tiefe und Nuancen eines Themas zu erkennen.
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Fehlende Reflexion: Menschen, die vom Dunning-Kruger-Effekt betroffen sind, zeigen oft wenig Neigung zur Selbstreflexion. Sie könnten nicht in der Lage sein oder nicht gewillt sein, ihre eigenen Annahmen, Vorurteile oder Überzeugungen kritisch zu hinterfragen.
Indem man auf diese Anzeichen achtet, kann man den Dunning-Kruger-Effekt bei sich selbst oder anderen erkennen und sich bewusst sein, wie er die Wahrnehmung und das Verhalten beeinflussen kann.
Empfehlung zum Fazit
Der beste Weg, damit man Menschen mit Selbstüberschätzung erkennt und selbst in die Selbstüberschätzungsfalle hereinfällt, ist sich seiner Stärken und Schwächen bewusst zu sein oder zu werden, denn so weiß man Sein von Schein zu unterscheiden.
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Viel Erfolg wünscht dir…
Thorsten von Plakos