Binnenschiffer sind auf Gewässern wie Flüssen und Kanälen Zuhause. Sie steuern Fracht- und Passagierschiffe und sorgen dafür, dass diese immer sicher an ihr Ziel kommen. Der Beruf ist nicht nur sehr anspruchsvoll und vielseitig, sondern wird auch sehr gut entlohnt. Schon in der Ausbildung bewegt sich die Bezahlung auf einem überdurchschnittlichen Niveau.
Voraussetzungen für Binnenschiffer
Für die Ausbildung zum Binnenschiffer wird kein bestimmter Schulabschluss vorausgesetzt. Die meisten Bewerber haben einen Hauptschul- oder einen Realschulabschluss. Wichtiger als die schulischen Noten ist häufig die körperliche Eignung. Die Arbeit als Binnenschiffer ist keine leichte und Bewerber sollten daher entsprechend fit sein. Auch die Seetauglichkeit wird im Vorfeld ärztlich überprüft. Es kann sich also empfehlen, vor einer Bewerbung selbst zu testen, ob einem das Leben auf dem Wasser liegt. Dazu bieten sich beispielsweise Praktika oder ein ausgiebiger Bootsurlaub an. Abgesehen von den formalen Dingen werden von Binnenschiffern auch Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit, technisches Verständnis und Konzentrationsfähigkeit gefordert. Zudem spielt die Teamfähigkeit eine große Rolle. Im späteren Berufsleben ist man häufig über mehrere Tage mit der Crew des Schiffs auf engem Raum zusammen. Der Zusammenhalt und die Teamchemie sind hier von großer Bedeutung.
Vielseitiger Beruf
Binnenschiffer werden sehr praxisnah ausgebildet und verbringen einen großen Teil der Ausbildungszeit auf einem Schiff. Die theoretischen Inhalte lernt man in einer Berufsschule, wobei sowohl die Praxis als auch die Theorie in Blöcken gelehrt wird. Späterer Arbeitgeber sind vor allem Unternehmen, die Binnenschifffahrt betreiben. Dabei kann es sich um Frachtunternehmen handeln, aber auch Passagierschiffe oder Fähren greifen auf die Dienste von Binnenschiffer zurück. Im Passagierbereich gehören beispielsweise Hafenrundfahrten wie zum Beispiel in Hamburg oder anderen großen europäischen Hafenstädten zu den möglichen Einsatzorten.
Die Arbeitsfelder selbst sind sehr vielseitig. Ob an Deck, im Maschinenraum, im Führerstand oder im Frachtraum: Überall, wo Hilfe gebraucht wird, packt man mit an. In der Ausbildung lernen angehende Binnenschiffer den Umgang mit Technik und Seekarten. Sie werden mit der Wartung von Schiffen vertraut gemacht, zu der beispielsweise die Überprüfung des Ölstands und des Zustands der Maschinen gehört. Auch die Be- und Entladung sowie die generelle Steuerung gehören zu den Lehrinhalten und den späteren Aufgaben.
Weiterbildungsmöglichkeiten nach der Ausbildung
Die Ausbildung zum Binnenschiffer dauert drei Jahre. Anschließend gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Weiterbildung. Wer bereits vier Jahre Berufserfahrung gesammelt hat und mindestens 21 Jahre alt ist, kann durch einen Lehrgang das Binnenschifferpatent erlangen. Durch dieses kann man als Steuermann eingesetzt werden oder sogar als eigenständiger Schiffführer.
Eine weitere Möglichkeit ist die Fortbildung zum Logistikmeister. Diese bietet sich an, wenn man später eine Führungsposition übernehmen möchte. Alternativ kann ein Studium interessant sein. Mögliche Studiengänge sind beispielsweise Nautik, Reedereimanagement oder Hafenwirtschaft. Das Studium dauern in der Regel noch einmal drei Jahre. Der Abschluss erfolgt mit einer Bachelorarbeit.