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Gewissenhaftigkeit wird in der Psychologie im Sinne des Big-Five-Modells als eine der fünf Hauptdimensionen der Persönlichkeit definiert. Klassische Synonyme sind beispielsweise Selbstkontrolle, Pflichtgefühl, Genauigkeit und Zielstrebigkeit.
Gewissenhaftigkeit im Beruf
Gewissenhaftigkeit ist nicht nur ein theoretisches Thema in der Psychologie, sondern kann auch für den realen Berufsalltag wichtig sein. Nicht umsonst wird sie in verschiedenen Studien für den Beruf als sehr vorteilhaft eingestuft. Gewissenhafte Menschen neigen zu größerer Arbeitsleistung, besserem Teamverhalten und höheren Führungsqualitäten. Auch assoziieren manche Studien Gewissenhaftigkeit mit einem höheren Gehalt, was zeigt, dass sie beispielsweise in Führungspositionen bedeutsam ist. Typische Branchen, in denen sie besonders gefragt ist, sind beispielsweise der Vertrieb und Verkauf aber auch Journalismus, Medizin und Recht.
Zu beachten ist allerdings, dass Gewissenhaftigkeit nicht notwendigerweise in Perfektionismus umschlagen muss. Perfektionismus wird in der Psychologie als dysfunktionales Perfektionsstreben angesehen. Er resultiert oft aus äußerem Druck und nicht aus innerem Antrieb, was oft mit Angst in Verbindung gebracht wird. Gewissenhaftigkeit sollte im Gegensatz zum Perfektionismus ein Streben aus einem inneren Anreiz und Pflichtgefühl sein.
Das Big-Five-Modell
Die Big Five sind in der Psychologie die fünf Dimensionen, auf denen sich die Persönlichkeit von Menschen auf einer Skala einordnen lassen. Neben Gewissenhaftigkeit gehören auch Neurotizismus, Extraversion, Offenheit für Erfahrungen und Verträglichkeit dazu. Klassische Synonyme für Neurotizismus sind beispielsweise Selbstsicherheit, Besonnenheit oder Verletzlichkeit. Dem gegenüber setzt sich Extraversion eher aus Dingen wie Geselligkeit und Res zusammen. Erfinderisch und neugierig sind dagegen Synonyme für Offenheit, während sich Verträglichkeit in der Psychologie um Dinge wie Freundlichkeit, Verträglichkeit und Mitgefühl dreht. Die Big Five bilden gemeinsam die Persönlichkeit eines Menschen und sorgen beispielsweise auch dafür, dass man sich in bestimmten Berufen wohler fühlt als in anderen. Oft sind dabei spezifische Kombinationen von Vorteil. Wer beispielsweise als Sachbearbeiter angestellt ist, sollte über eine hohe Gewissenhaftigkeit und ein gutes Pflichtgefühl verfügen. Hinderlich ist dagegen eine hohe Offenheit, da hier oft Synonyme wie Kreativität und Erfindergeist angeführt werden. Diese sind für den Sachbearbeiter jedoch selten nützlich. Wer über sehr viel Offenheit verfügt, dürfte in dieser Branche trotz großer Gewissenhaftigkeit kaum glücklich werden.
Selbsttest zur Reflexion
So wichtig Gewissenhaftigkeit für den Beruf auch sein kann, so schwierig ist es oft, die eigene Persönlichkeit einzuschätzen. Ist das eigene Pflichtgefühl ausreichend oder neigt man eventuell schon zum Perfektionismus? Die Antwort lässt sich oft mit Hilfe von Tests ermitteln. Ein Selbsttest bietet die ideale Möglichkeit, die eigene Persönlichkeit zu bewerten und hilft dabei, Punkte zu finden, an denen man ansetzen kann.