Eine Einladung zum Assessment Center bekommen? Gratulation, dann waren die Bewerbungsunterlagen interessant genug und gaben ein positives Beispiel ab! In einem Assessment Center geht es darum, die Persönlichkeit darzustellen – Selbstpräsentation pur! Doch keine Angst – die Lösung für das Problem heißt “Übungen, Übungen, Übungen!”
Anhand von Beispielen aus den Bereichen Polizei und Bundeswehr wollen wir zeigen, wie die Selbstpräsentation bei einem Assessment Center gelingen kann. Zusätzlich dazu solltest du dir zu jedem abgefragten Bereich – also Polizei oder Bundeswehr – eine Beispiel-Vorlage besorgen.
Auch ein Vorstellungsgespräch kann praktische Bestandteile, sowie natürlich eine Selbstpräsentation beinhalten. Bei einem Assessment Center fallen diese laut Definition jedoch wesentlich umfangreicher aus.
Selbstpräsentation im Assessment Center: Die wichtigsten Tipps, Tricks und Übungen
Keine falsche Bescheidenheit beim Vorstellungsgespräch: Es mag nicht jedermanns Sache sein, die eigenen Stärken in einer Selbstpräsentation darzustellen. Doch machen es die Konkurrenten auch nicht anders. Klar sollte man nicht prahlen, jedoch einen authentischen und selbstbewussten Eindruck hinterlassen. Wichtig ist, dass man für die Selbstpräsentation eine kurze und eine lange Version vorbereitet. Diese kann man zum Beispiel auch den eigenen Freunden vortragen und diese zu ihrer Meinung befragen.
Einen überzeugenden Eindruck beim Vorstellungsgespräch hinterlässt man, wenn man sich zuvor in Selbstreflexion geübt hat: Man sollte Fragen beantworten können wie “Was kann ich besonders gut?” oder “An welchen Skills muss ich noch arbeiten?” Das beste Mittel gegen Lampenfieber ist übrigens das Üben vor dem heimischen Spiegel.
Bei der Vorbereitung ist es wichtig, sein Wissen immer wieder aufzufrischen und die eine oder andere Definition zu wiederholen. Nur so wird das Wissen wirklich verinnerlicht und man kann es am Prüfungstag auch unter Aufregung wieder abrufen. Gezieltes Fitness-Training (wenn man im Rahmen des Assessment Centers die körperliche Fitness unter Beweis stellen muss) darf natürlich ebenfalls nicht fehlen.
Das Assessment Center kann anhand unterschiedlicher Präsentationsformen umgesetzt werden. Beispielsweise muss der Bewerber zeigen, wie er mit anderen Personen interagiert. Auch kreativere Prüfungsformen sind möglich: Etwa muss sich der Kandidat anhand eines Bildes oder eines Gegenstands selbst darstellen. Wer sich gut vorbereitet, macht sich also auf die unterschiedlichsten Szenarien gefasst.
Das Assessment Center bei der Polizei
Als Mitarbeiter bei der Polizei taugt nicht jeder, der die Bewerbungsvoraussetzungen erfüllt. Deshalb gibt es bei der Polizei ein Auswahlverfahren, in dem die individuellen Fähigkeiten des Bewerbers auf die Probe gestellt werden.
Sowohl ein mündlicher Prüfungsteil als auch eine schriftliche Prüfung müssen von den künftigen Polizisten bestanden werden. Die Prüfung bei der Polizei findet nicht nur im Rahmen eines Vorstellungsgesprächs statt, sondern auch in der Gruppe. Es findet das Prinzip der Bestenauslese Anwendung:
Das Assessment Center findet ganz zum Schluss statt. In diesem stehen soziale Fähigkeiten im Zentrum. Entscheidend ist bei der Polizei: Wie verhält sich der Bewerber in der Gruppe? Deshalb ist es wichtig ist, die eigene Person nicht nur im Vorstellungsgespräch optimal präsentieren zu können.
Übungen zur Selbstpräsentation
Eine Selbstpräsentation prüft vor allem deine mündlichen Ausdrucksfähigkeit. Eine weitere wichtige Eigenschaft für die Polizei. Schon zuhause solltest du trainieren, bei der mündlichen Darlegung eines Sachverhalts einen roten Faden zu behalten. Auch eine selbstbewusste Körperhaltung und Stimmlage sind bei der Polizei wichtig. Auf das Halten von Blickkontakt zu den Zuhörern wird bei der Polizei viel Wert gelegt.
Arbeite eine Selbstpräsentation aus und spreche diese für dich alleine durch. Überlege dir unterschiedliche Szenarien, die abgefragt werden können und frage dich im Voraus, wie du am besten darauf reagieren kannst.
Weitere Übungen im Assessment Center der Polizei
In der Praxis der Polizeiarbeit ist Teamfähigkeit eine sehr wichtige Eigenschaft. Deshalb stehen bei dem Assessment Center bei der Polizei auch Gruppenaufgaben auf der Agenda. Dabei ist es wichtig, dass man die goldene Mitte findet: Weder ein dominantes noch ein zu unterwürfiges Verhalten sind gefragt.
Auch gehört es zu den gängigen Aufgaben, eine bestimmte Meinung vertreten zu müssen (auch wenn man in Wirklichkeit eine ganz andere Meinung hat). Damit soll die Fähigkeit trainiert werden, sich in andere Menschen hineinzuversetzen. Deshalb gehören auch Rollenspiele zum Assessment Center.
Die Postkorbübung
Statt einer Definition hier eine Veranschaulichung der Postkorbübung: Als Polizist hat man auch viel mit Dokumenten zu tun (erkundige dich nach einer Beispiel-Vorlage). In der Postkorbübung musst du daher unter Beweis stellen, dass du Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden und Prioritäten setzen kannst. Wird es dir in der Postkorbübung gelingen, die Unterlagen nach Wichtigkeit zu sortieren?
Du solltest den Prüfern im Rahmen der Postkorbübung zudem erläutern können, warum du dich so und nicht anders entschieden hast. Als zusätzliche Stressfaktoren wirken während der Postkorbübung das Klingeln des Telefons sowie weitere eingehende Unterlagen auf dich ein. Hier gilt es, unter Zeitdruck ein starkes Nervenkostüm sowie eine hohe Konzentrationsfähigkeit zu bewahren.
Das Einzelgespräch
Diese Prüfungssituation kannst du leicht zuhause vorbereiten: Schreibe am besten einen Aufsatz (suche dir gern eine Beispiel-Vorlage), in dem du Argumente sammelst, warum du gern Polizist werden möchtest. Auch sollten deine Argumente zeigen, dass du dich bereits hinreichend mit dem wahren Aufgabenspektrum eines Polizisten beschäftigt hast. Dann wird das Einzelgespräch kein Problem werden.
Das Assessment Center bei der Bundeswehr
Du möchtest zur Bundeswehr? Auch dort gibt es natürlich ein anspruchsvolles Auswahlverfahren. Der Einstellungstest der Bundeswehr dauert zwei Tage. Der Test setzt sich aus den folgenden Abschnitten zusammen:
CAT (computer-assistiertes Testverfahren)
Hier musst du der Bundeswehr beweisen, dass du geistig fit bist. Du wirst zum Beispiel in der deutschen Rechtschreibung, in Mathe, im logischen Denken sowie in anderen Bereichen getestet.
Auch ein Persönlichkeitstest gehört zum Aufnahmeprozedere der Bundeswehr.
Medizinischen Prüfung der Bundeswehr
Hier wird kontrolliert, ob dein Seh- und dein Hörvermögen ausreicht und ob Urin und Blutdruck in Ordnung sind. Auch Drogenkonsum wird überprüft. Körpergröße und Gewicht werden ebenfalls erfasst. Gibt es Vorerkrankungen? Wie belastbar sind Wirbelsäule und Gliedmaßen?
Basis-Fitness-Test (BFT)
Per Definition müssen hier Motorik und sportliche Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt werden. Unter Einhaltung einer bestimmten Zeit müssen bei der Bundeswehr zum Beispiel im Pendellauf, im Klimmhang und im Fahrradergometer gezeigt werden, dass der Bewerber über ausreichend körperliche Fitness verfügt.
Das psychologische Gespräch
In diesem Gespräch wird berücksichtigt, welche bisherigen Testergebnisse du erzielt hast. Auf das einzelne Beispiel wird dann im Gespräch eingegangen. Basierend auf den Angaben, die aus deinem biografischen Fragebogen hervorgehen, werden dir die Prüfer bestimmte weitere Fragen stellen.
Der Einplaner der Bundeswehr
Der letzte Schritt im Aufnahmeverfahren ist der Einplaner. Hier soll sich herausstellen, für welchen militärischen Dienstposten du am besten geeignet bist. Die Basis für diese Entscheidung bilden deine eigenen beruflichen Wünsche sowie deine Fähigkeiten. Wer zum Beispiel in Sachen Einsatzort und zeitlicher Beginn flexibel ist, erhält in der Regel sehr bald einen Bescheid von der Bundeswehr – dein Karrierestart!