Wer sich mit Religionen genauer beschäftigen oder sogar Pfarrer werden möchte, für den ist ein Theologiestudium genau richtig. Dabei muss es sich wohlgemerkt nicht notwendigerweise nur um die christliche Religion handeln. Interessenten können sich zwischen verschiedenen Studienrichtungen entscheiden, wie zum Beispiel katholische, evangelische, orthodoxe oder islamische Theologie. Je nachdem, welche Richtung man wählt, kommen auch unterschiedliche Standorte in Betracht. Christliche Theologie kann beispielsweise an der Uni Leipzig oder der HU Berlin studiert werden, während der orthodoxe Studiengang an der LMU München angeboten wird. Für die islamische Theologie empfehlen sich Standorte Tübingen, Münster oder Osnabrück.
Voraussetzungen für den Studiengang
Für das Studium der Theologie wird in der Regel mindestens die Fachhochschulreife vorausgesetzt. Wer an einer Universität studieren möchte, muss sogar das Abitur haben, um zugelassen zu werden. In einigen Fällen reicht auch ein Realabschluss für eine Fachhochschule aus, dafür müssen die Bewerber aber einschlägige Berufserfahrung vorweisen.
Einen Nummerus Clausus ist an den meisten Hochschulstandorten nicht zu erwarten. Es kann allerdings sein, dass man im Vorfeld zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen wird. Darüber hinaus werden von den Studenten auch das Latinum und das Graecum gefordert. In der Regel muss man dies jedoch nicht zwangsweise vor dem Studienbeginn haben. Es kann in den ersten Semestern nachgeholt werden. Gleiches gilt für die islamische Theologie, die Sprachkenntnisse im Arabischen fordert.
Je nachdem, für welche spätere Karriere man sich entscheidet, sollte man noch ein paar weitere Voraussetzungen mitbringen. Gute Lese- und Schreibfähigkeiten, Argumentationsstärke und generelles Interesse an philosophischen und gesellschaftswissenschaftlichen Fragen sind in jedem Falle von Vorteil. Angehende Pfarrer sollten zudem über kommunikative Fähigkeiten und Einfühlungsvermögen verfügen.
Inhalte und Studiendauer
Der Theologie-Bachelorstudiengang umfasst je nach Hochschule und Fachrichtung zwischen sechs und acht Semester. Entscheidet man sich im Anschluss, noch seinen Master zu machen, können noch einmal zwei bis vier Semester dazu kommen. Im Bachelor gehört zudem ein Praxissemester zum Studiengang, bei dem man in einer Gemeinde eingesetzt wird.
Rein inhaltlich unterscheiden sich die Studiengänge je nachdem, welche Glaubensrichtung gewählt wurde. Klassische Fächer sind Einführung in das Alte Testament. Einführung in das Neue Testament. Geschichte der Kirche, Koran und Hadith, Empirische Islamforschung, Philosophie oder Grundlagen der Psychologie.
Nach dem Studium
Das Theologiestudium stellt generell die Grundlage da, um einmal Pfarrer in der evangelischen oder katholischen Kirche zu werden. Dies sind jedoch nicht die einzigen möglichen Arbeitgeber für Hochschulabsolventen. Eine Alternative ist beispielsweise auch der Weg des Lehrers, da in vielen Schulen Religion unterrichtet wird. Darüber hinaus kann man sich auch für eine wissenschaftliche Laufbahn entscheiden und an einer Hochschule als wissenschaftlicher Mitarbeiter anfangen. Organisationen mit religiösem Hintergrund, wie zum Beispiel Kinderhilfen oder christliche Gewerkschaften, bieten ebenfalls Optionen.
Selbsttests zur Eignung
Da das Studium der Theologie nicht ganz einfach ist und gerade auch aufgrund der Fremdsprachen einiges von den Studenten abverlangt, ist es keine schlechte Idee, im Vorfeld zu überprüfen, wie gut man für den Studiengang geeignet ist. Hierfür bietet sich ein Selbsttest an, mit dem man ganz einfach die eigenen Vorstellungen und Fähigkeiten mit den Voraussetzungen vergleichen kann. Oben haben wir beispielhaft einige interessante Fragen zur Selbstreflexion zusammengestellt. Weitere Selbsttest zum Studium der Theologie finden sich direkt an den Hochschulen
- Bei der Uni Bonn: Link für evangelische und katholische Theologie
- Uni Saarland (katholische Theologie Selbsttest)
- Uni Freiburg (katholische Theologie)
- Uni Graz (katholische Theologie)