Abschlussprüfung Fachinformatiker Anwendungsentwicklung: Das musst Du wissen
Jegliche Berufe in der IT-Branche sind nicht nur bei jungen Menschen beliebt, sondern werden von Unternehmen in der heutigen Zeit auch liebend gern besetzt. Gute Aussichten also für Dich, denn mit der richtigen Ausbildung in der Tasche kannst Du richtig durchstarten. Bevor das aber zum Beispiel als Fachinformatiker in der Systemintegration möglich ist, steht die Abschlussprüfung auf dem Programmplan.
Prüfung & Prüfungsfragen: Abschlussprüfung Fachinformatiker
Vom Fachinformatiker Einstellungstest zur erfolgreichen Abschlussprüfung: Dieser Weg ist nicht gerade kurz, aber er lohnt sich. Inhaltlich kommen in der Abschlussprüfung sowohl schriftliche Fragen als auch eine mündliche Prüfung vor. Grundsätzlich stehen dabei die Inhalte aus dem Ausbildungsrahmenplan auf dem Programmplan, wobei diese in den letzten Jahren teilweise verändert wurden. Auch deshalb, weil sich die IT-Branche bekanntermaßen stetig weiter entwickelt und so neue Dinge aufgenommen werden müssen.
Aufbau der Abschlussprüfung Teil 1
Die Abschlussprüfung für Fachinformatiker bzw. Fachinformatikerinnen besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil findet im vierten Ausbildungshalbjahr statt, der zweite am Ende der Berufsausbildung, also in der Regel im sechsten Ausbildungshalbjahr.
Da die Abschlussprüfung Teil 1 während der Ausbildung stattfindet und die Abschlussprüfung Teil 2 am Ende, spricht man bei der Abschlussprüfung Teil 1 auch von einer Zwischenprüfung.
Beide Prüfungen, also Teil 1 und Teil 2, fließen in die Gesamtnote der IT-Abschlussprüfung mit ein. Sowohl Teil 2 der Abschlussprüfung als auch das Gesamtergebnis, bestehend aus Teil 1 und Teil 2, muss mit der Note “ausreichend” bestanden werden, damit man den Abschluss schafft. Dabei fließt Teil 1 mit 20% in die Gewichtung der Gesamtnote mit ein, Teil 2 mit 80%.
Kommen wir nun zu den einzelnen Themenbereichen für die Abschlussprüfung Teil 1 und Teil 2.
Die Abschlussprüfung Teil 1 ist bei allen IT Berufen gleich aufgebaut, während sich die Inhalte der Abschlussprüfung Teil 2 je nach Ausbildungsberuf und Fachrichtung stark unterscheiden.
Die folgenden Inhalten der Abschlussprüfung Teil 1 gelten somit für die folgenden Berufe und Fachrichtungen:
- Fachinformatiker/-in – Fachrichtung Anwendungsentwicklung
- Fachinformatiker/-in – Fachrichtung Systemintegration
- Fachinformatiker/-in – Fachrichtung Daten- und Prozessanalyse
- Fachinformatiker/-in – Fachrichtung: Digitale Vernetzung
- IT-System-Elektroniker/-in
- Kaufmann/Kauffrau für IT-System-Management
- Kaufmann/Kauffrau für Digitalisierungsmanagement
Einheitlich müssen all diese IT Berufe Prüflinge im Teil 1 der Abschlussprüfung nachweisen, dass sie in der Lage sind, einen IT-gestützten Arbeitsplatz einzurichten Konkret gehören dazu die folgenden 5 Bereiche:
- Kundenbedarfe zielgruppengerecht zu ermitteln,
- Hard- und Software auszuwählen und ihre Beschaffung einzuleiten,
- einen IT-Arbeitsplatz zu konfigurieren und zu testen und dabei die Bestimmungen und die betrieblichen Vorgaben zum Datenschutz, zur IT-Sicherheit und zur Qualitätssicherung einzuhalten,
- Kundinnen und Kunden in die Nutzung des Arbeitsplatzes einzuweisen und
- die Leistungserbringung zu kontrollieren und zu protokollieren.
Nach der Überarbeitung der Ausbildungsordnung im Jahr 2020 wurden die Themenfelder IT-Sicherheit und Datenschutz im Rahmenplan deutlich ausgebaut.
Der zweite Teil der Abschlussprüfung, welcher – wie bereits erwähnt – in der Gesamtnote mit 80% gewichtet wird, teilt sich wiederum die Abschnitte Teil A, betriebliche Projektarbeit, und Teil B, schriftliche Prüfung, ein.
Einheitlich bei allen IT-Berufen teilt sich Teil B der Abschlussprüfung in die drei Bereiche
- Fachqualifikation,
- Kernqualifikation und
- Wirtschafts- und Sozialkunde.
Diese Bereiche fließen nach der neuen Prüfungsordnung zu jeweils 10% in die Gesamtnote mit ein.
Beispielhaft für den Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung bzw. die Fachinformatikerin für Anwendungsentwicklung kann somit die Abschlussprüfung aus den folgenden Themen sowie der Gewichtung bei der Abschlussprüfung bestehen:
- Einrichten eines IT-gestützten Arbeitsplatzes mit 20 Prozent,
- Planen und Umsetzen eines Softwareprojektes mit 50 Prozent
- Planen eines Softwareproduktes mit 10 Prozent
- Entwicklung und Umsetzung von Algorithmen mit 10 Prozent sowie
- Wirtschafts- und Sozialkunde mit 10 Prozent.
Einrichten eines IT-gestützten Arbeitsplatzes haben wir bereits unter Teil 1 näher kennengelernt.
Planen und Umsetzen eines Softwareprojektes ist der praktische Teil der Prüfung. Dieser fließt mit 50% in die Gesamtnote mit ein. Der Prüfling muss eine betriebliche Projektarbeit durchführen, dokumentieren sowie in insgesamt höchstens 30 Minuten diese Projektarbeit präsentieren und ein Fachgespräch führen.
Planen und Umsetzen eines Softwareproduktes gehört zum schriftlichen Teil und meint beispielsweise die Anwendungsentwicklung (UML, Struktogramme usw.) und die Projektplanung (Netzplan usw.).
Entwicklung und Umsetzung von Algorithmen gehört ebenfalls zum schriftlichen Teil und meint beispielsweise einen Programmcode zu interpretieren und eine Lösung in einer Programmiersprache zu erstellen.
Wirtschafts- und Sozialkunde ist im Grunde wie bei allen anderen IHK Ausbildungsberufen aufgebaut und enthält Prüfungsfragen zu allgemeinen, wirtschaftlichen sowie gesellschaftlichen Zusammenhängen aus der Berufs- und Arbeitswelt (VWL, BWL, etc.).
Nun hast Du einen guten Überblick darüber erhalten, wie sich die Abschlussprüfung für IT-Berufe zusammensetzt.
Schriftliche Abschlussprüfung
Die Prüfungsfragen für die schriftliche Prüfung unterteilen sich für gewöhnlich in zwei ganzheitliche Aufgaben. Wie genau diese inhaltlich gestaltet sind, variiert. Es hilft daher auf jeden Fall, sich einmal mit vergangenen Abschlussprüfungen zu beschäftigen. Wichtige Themen sind aber zum Beispiel das Zeichnen von Netzplänen, das Schreiben von Algorithmen, Erklärungen der Datensicherheit oder das Erstellen von Pseudocodes.
Mündliche Prüfung
Abgerundet wird die Abschlussprüfung durch eine mündliche Prüfung. Hierbei handelt es sich um eine Präsentation zu einem bestimmten Thema, die vor der Prüfungskommission gehalten werden muss. In aller Regel entwickelt sich dieses zu einer Art Fachgespräch zwischen Prüfling und Kommission, wodurch dem Prüfling die Aufregung meist etwas genommen wird. Eine gute Vorbereitung, auch im Bereich der Mimik und Gestik, ist hier aber auf jeden Fall wichtig.
Abschlussprüfung Fachinformatiker Anwendungsentwicklung
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Mehr Infos zur Abschlussprüfung Fachinformatiker Anwendungsentwicklung
Das deutsche Wort “Anwendungsentwickler” ist aus der englischen Berufsbezeichnung “Software Developer” abgeleitet. Wie der englische Name bereits verrät, dreht sich bei diesem Beruf alles um das Thema “Software”. Es geht dabei entweder um Neuentwicklung oder Anpassung bestehender Software.
Was du genau in der Ausbildung lernst, verraten wir dir im folgenden Beitrag.
Fachinformatiker und Fachinformatikerinnen für Anwendungsentwicklung entwerfen und programmieren Software, welche genau auf die Bedürfnisse ihres eigenen Betriebes oder eines Kundenunternehmens abgestimmt ist. Entweder geht es darum, bestehende Programme aufzupeppen oder komplett neue Lösungen zu finden.
Die Installation und Einrichtung von Softwareanwendungen ist für die Anwendungsentwickler und Anwendungsentwicklerinnen also kein Problem. Sie werden gekonnt in die Bedienung eingewiesen. Und wenn es dann doch einmal hakt? Kein Problem: Denn regelmäßige Wartungen, Aktualisierungen, IT-Support und sogar Beratung zum Thema “IT-Sicherheit” gehören zu ihren Aufgaben.
Im dritten Ausbildungsjahr lernen die Fachinformatiker und Fachinformatikerinnen der Anwendungsentwicklung fachrichtungsspezifische Aufgaben kennen.
Diese speziellen Lerninhalte unterscheiden somit die Anwendungsentwickler und Anwendungsentwicklerinnen von Fachinformatiker und Fachinformatikerinnen anderer Fachrichtungen, wie beispielsweise dem Fachinformatiker für Systemintegration.
In der Anwendungsentwicklung werden diese drei wesentlichen Lernfelder gelehrt:
- Benutzerschnittstellen gestalten und entwickeln,
- Funktionalität in Anwendungen realisieren und
- kundenspezifische Anwendungsentwicklung durchführen.
Doch was bedeutet das konkret? Schauen wir uns im Detail die Kompetenzen an, welche Anwendungsentwickler und Anwendungsentwicklerinnen in ihrer Fachrichtung erlernen.
Benutzerschnittstellen gestalten und entwickeln
Eine Benutzerschnittstelle (auch User Interface, kurz UI genannt) ist die Art und Weise, wie ein Benutzer mit einem Computer, einer App oder einem anderen digitalen Gerät interagiert. Es ist der Bereich, in dem der Benutzer Eingaben tätigt sowie Feedback erhält. Es kann Texte, Buttons, Grafiken oder andere Elemente enthalten, die es dem Benutzer ermöglichen, mit dem Gerät zu kommunizieren und seine Funktionen zu steuern.
Unter dem Lernfeld “Benutzerschnittstellen gestalten und entwickeln” werden somit folgende Fähigkeiten zusammengefasst:
- Software-Arbeitsabläufe und Geschäftsprozesse gestalten und entwickeln
- Informationen über die aktuellen Geschäftsprozesse einholen und dabei Optimierungsmöglichkeiten finden
- Mit agilen Methoden die Oberflächen für verschiedene Endgeräte gestalten und den Informationsfluss sicherstellen
- Die Software zum Laufen bringen, indem bereits vorhandene Bibliotheken und Module genutzt werden
- Überprüfen, ob das Produkt datenschutzkonform und benutzerfreundlich ist
- Die Funktionalität während der gesamten Entwicklung ausgiebig testen
- Die Kostenreduktion des digitalisierten Prozesses mit den Entwicklungskosten vergleichen
Funktionalität in Anwendungen realisieren
Als Anwendung bezeichnet man in der Fachinformatik ein Programm oder eine , das bzw. die einer bestimmten Aufgabe oder einem spezifischen Bedarf dient. Eine Anwendung kann beispielsweise eine Textverarbeitung, eine Datenbankanwendung oder eine Spiele-App sein.
Im Lernfeld “Funktionalität in Anwendungen realisieren” werden dir folgende Kompetenzen vermittelt:
- Entwickeln von modularen Komponenten zur IT-Verarbeitung von Prozessen
- Ableiten der notwendigen Datenstrukturen und Funktionalitäten aus Prozessbeschreibungen
- Planen modularer Softwarekomponenten und Beschreiben ihrer Funktionsweise
- Auswahl einer Softwareentwicklungsmethode
- Realisierung der Softwarekomponenten (auch im Team) und Anbindung an Datenquellen
- Dokumentieren der Schnittstellen
- Testen der Funktionalität (Formulieren von Testfällen, Anwenden von automatisierten Tests)
- Beurteilen der Funktionalität anhand festgelegter Kriterien
Kundenspezifische Anwendungsentwicklung durchführen
Kundenspezifische Anwendungsentwicklung bedeutet, dass eine Anwendung (Software, App, etc.) nach den spezifischen Wünschen und Anforderungen des Kunden entwickelt wird. Hierbei werden die Bedürfnisse und Prozesse des Kunden genau analysiert, um eine passgenaue Lösung zu erstellen. Die Entwicklung ist also für den jeweiligen Kunden maßgeschneidert.
Im Lernfeld “Kundenspezifische Anwendungsentwicklung durchführen” werden folgende Kompetenzen vermittelt:
- Zusammenarbeit mit dem Kunden bei Anforderungsanalyse und Projektplanung
- Kalkulation des Projekts inkl. personeller und technischer Ressourcen
- Entwicklung von Lösungsvarianten, Vergleich anhand festgelegter Kriterien (inkl. Datenschutz und Datensicherheit)
- Wahl der besten Lösung zusammen mit dem Kunden
- Erstellung eines Leistungsdokuments sowie Angebots spezifisch für den Kundenauftrag
- Implementierung der gewünschten Lösung mit Qualitätssicherungsmaßnahmen
- Präsentation des Projektergebnisses und Schulung des Kunden
- Übergabe des Produkts inkl. der Dokumentation
- Bewertung des Projektergebnisses hinsichtlich Zielerreichung, Wirtschaftlichkeit, Skalierbarkeit und Verlässlichkeit
- Reflektion der Projektdurchführung und Projektergebnisse unter Berücksichtigung kritisch-konstruktiver Kundenrückmeldungen
Jetzt hast du dir einen Überblick über die spezifischen Ausbildungsinhalte von Fachinformatikerinnen bzw. Fachinformatikern für Anwendungsentwicklung verschafft.
Viel Erfolg beim Lernen wünscht dir dein Plakos Team.
Fazit: Prüfungen meistern und Karriere machen
Die Zukunftsaussichten in der IT-Branche sind rosig. Da bildet auch die Arbeit als Fachinformatiker für Systemintegration keine Ausnahme. Damit Du aber auch wirklich eine große Karriere durchlaufen kannst, müssen erst einmal die Abschlussprüfungen gemeistert werden. Die haben es durchaus in sich, so dass Du hier auf jeden Fall auf eine gute Vorbereitung bauen solltest. Die Inhalte aus der Prüfung hast Du in Deiner Ausbildung allesamt bereits kennengelernt, insgesamt sollte es also nicht allzu schwer sein, hier das benötigte Wissen abzurufen. Dennoch raten wir Dir auf jeden Fall dazu, Dich vor der Prüfung noch einmal gesondert und intensiv auf diese vorzubereiten. Immerhin wäre es enorm ärgerlich, die Ausbildung noch an der letzten Hürde in den Sand zu setzen.
Ziele des Abschlussprüfung Fachinformatiker Online-Testtrainers
Jährlich fallen viele Bewerber und Bewerberinnen bei der Abschlussprüfung Fachinformatiker Systemintegration durch.
Durch eine gute Vorbereitung können die Chancen auf ein gutes Ergebnis jedoch stark erhöht werden. Bei uns lernst Du wichtige Übungen kennen und bekommst direkt eine Rückmeldung zu Deinen Ergebnissen. Nach erfolgreichem Bestehen, erhältst Du als Nachweis für Deine neu erlangte Fachkompetenz ein Zertifikat.
Nach Absolvieren unseres Online-Kurses kannst Du:
- die verschiedenen Testbereiche der Abschlussprüfung Fachinformatiker Systemintegration sicher bearbeiten,
- mit mehr Sicherheit und weniger Angst in die Prüfung gehen,
- gut vorbereitet Deine Karriere als Fachinformatiker bzw. Fachinformatikerin starten.
Was beinhaltet der „Abschlussprüfung Fachinformatiker Anwendungsentwicklung Online Testtrainer“?
Der Testtrainer umfasst zahlreiche interaktive Übungen, Videokurse und Prüfungssimulationen, die dich optimal auf die Zwischen- und Abschlussprüfungen im Bereich Fachinformatik Anwendungsentwicklung vorbereiten. Es werden Themen wie IT-Systeme, Programmierung, Datenbanken und Netzwerktechnik abgedeckt.
Wie lange habe ich Zugriff auf den „Abschlussprüfung Fachinformatiker Anwendungsentwicklung Online Testtrainer“?
Du hast lebenslangen Zugriff auf alle Kursinhalte, ohne ein Abo abschließen zu müssen. So kannst du jederzeit und in deinem eigenen Tempo lernen.
Kann ich den „Abschlussprüfung Fachinformatiker Anwendungsentwicklung Online Testtrainer“ auch unterwegs nutzen?
Ja, der Kurs ist sowohl als App als auch in der Online-Version verfügbar, sodass du auch unterwegs üben kannst.
Welche Prüfungen werden im „Abschlussprüfung Fachinformatiker Anwendungsentwicklung Online Testtrainer“ abgedeckt?
Der Testtrainer bereitet dich auf alle relevanten Prüfungen vor, sowohl die schriftliche als auch die mündliche Abschlussprüfung für Fachinformatiker Anwendungsentwicklung. Es werden praxisnahe Aufgaben und Prüfungsfragen gestellt.
Welche Prüfungen werden im „Abschlussprüfung Fachinformatiker Anwendungsentwicklung Online Testtrainer“ abgedeckt?
Ja, es gibt eine Plakos App zur Vorbereitung auf den Einstellungstest bei der Bundespolizei. Der Zugang zur App ist im Umfang des Testtrainers enthalten, sodass du alle notwendigen Materialien und Übungen direkt auf deinem Smartphone nutzen kannst.