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Selbsttest zur selektiven Wahrnehmung – sehr beliebt

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Selektive Wahrnehmung - Beispiele und ein TestSelektive Wahrnehmung werden wir tagtäglich in vielen Situationen an. Mit diesem Selbsttest prüfst du, wie stark deine selektive Wahrnehmung ausgeprägt ist.

Wie macht sich selektive Wahrnehmung bemerkbar?

Wer Hunger hat, nimmt Essensgerüchte plötzlich stärker wahr. Menschen mit einem unerfüllten Kinderwunsch haben auf einmal das Gefühl, überall Schwangere oder Kinderwagen zu sehen. Jeder kennt solche Beispiele für Situationen, in denen bestimmte Sinnesreize plötzlich alles andere überlagern. In Wirklichkeit gibt es jedoch nicht plötzlich mehr Schwangere oder mehr anregende Düfte. Die Erklärung für diese Illusion ist einfach: Unser Gehirn beeinflusst die individuelle Wahrnehmung, indem es Wichtiges von Unwichtigem trennt. Wer auf etwas fixiert ist, nimmt dieses in seiner Umgebung stärker wahr und blendet anderes eher aus. Dieses Phänomen bezeichnen Psychologen als selektive Wahrnehmung. Die meisten Menschen sind davon überzeugt, dass sie die objektive Realität wahrnehmen und sich auf ihre Sinne verlassen können. Das ist jedoch nicht der Fall. Jeder betrachtet seine Umwelt durch eine Art persönlichen Filter, so dass eine individuelle Selektivität auftritt. Das Gehirn wählt unbewusst und automatisch aus, welche Informationen es verarbeitet, und filtert alles scheinbar Unwesentliche heraus.

Erklärung für die selektive Wahrnehmung: Was im Gehirn vorgeht

Die Kriterien, nach denen das Gehirn entscheidet, was es als wichtig und was als unwichtig einstuft, wechseln je nach Person. Eigene Erfahrungen, Perspektiven, Erwartungen, Interessen und Vorurteile sowie die Erziehung, externe Deutungsrahmen und vieles mehr können die selektive Wahrnehmung erzeugen. Es entsteht eine sogenannte Aufmerksamkeitsblindheit. Grund dieses Verhaltens ist die Arbeitsweise des Gehirns: Es sucht ständig nach bekannten Mustern, um Sinneswahrnehmungen leichter einordnen und interpretieren zu können. Unbekannte oder nicht relevant erscheinende Reize oder Reize, die nicht in eigene Deutungsmuster passen, erhalten dabei eine geringere Wichtigkeit und werden ausgeblendet oder vernachlässigt. Diese Erklärung für die Selektivität ist in der Funktionsweise des Gehirns begründet: Auf diesem Wege kann es eine Überlastung vermeiden und sich selbst schützen. Dies ist nötig, da das Gehirn die riesige Menge an Sinneswahrnehmungen, mit der jeder Mensch ständig konfrontiert wird, unmöglich komplett verarbeiten könnte.

Selektive Wahrnehmung als Auslöser für optische Illusionen – eine Erklärung

Für die selektive Wahrnehmung lässt sich ebenfalls anhand von optischen Illusionen eine Erklärung finden. Jeder kennt Beispiele für typische Bilder: Ist eine Vase zu sehen oder zwei Gesichter? Dreht sich die Ballerina links oder rechts herum? Zeigt das Bild eine junge Frau, die den Kopf wegdreht, oder eine alte Frau, die nach unten schaut? Abhängig von der persönlichen Wahrnehmung erkennt das Gehirn zuerst die eine oder die andere Variante einer optischen Illusion. Die meisten Menschen sind auch in der Lage, bewusst zwischen zwei Perspektiven zu wechseln. Jedoch erkennt das Gehirn nie mehrere Interpretationsmöglichkeiten einer Ansicht zur gleichen Zeit. Wir nehmen selektiv immer nur einen Ausschnitt des Gesehenen wahr – dieser beschreibt unsere subjektive Perspektive, jedoch nicht unbedingt die objektive Realität. Diese Erklärung lässt sich auf die Aufmerksamkeitsblindheit übertragen. Bei allen Sinneswahrnehmungen findet ein Selektionsprozess statt, damit das Gehirn dem Gesehenen Sinn verleihen kann.

Die selektive Wahrnehmung im Test

Der Klassiker unter den Tests zur selektiven Wahrnehmung ist das Gorilla-Experiment aus dem Jahr 1999, das die beiden US-amerikanischen Wissenschaftler Daniel Simons und Christopher Chabris entwickelten. Für den Test haben sie ein kurzes Video von Jugendlichen in schwarzen und weißen T-Shirts aufgenommen, die Basketball spielen. Probanden erhalten zu Beginn die Anweisung, zu zählen, wie oft die weiß gekleideten Spieler den Ball hin- und herwerfen. Im Video läuft plötzlich ein Mensch, der ein Gorilla-Kostüm trägt, gemächlich mitten durch das Spiel. Er trommelt sich auf die Brust und verlässt sie Szene anschließend wieder. Vielen Probanden gelingt es zwar, die Anzahl der Würfe korrekt zu zählen, doch nur einem Bruchteil fällt der eigentlich offensichtliche Gorilla auf. Was ist die Erklärung für diese Funktionsweise? Grund ist die selektive Wahrnehmung. Das Gehirn fokussiert sich auf die Aufgabe, die Würfe der Spieler in weißen T-Shirts zu zählen und blendet alles aus, was dafür nicht relevant ist. Die Forschung von Simons und Chabris zeigt auch, dass alle Zuschauer den Gorilla sehen, wenn ihnen keine Aufgabe gestellt wird. Hier ist das Gehirn also nicht auf einen Aspekt fokussiert, sondern behandelt alle Elemente des Videos als gleichwertig.

Fazit: Wie Du mit der selektiven Wahrnehmung umgehst

Die selektive Wahrnehmung lässt sich nicht komplett vermeiden. In jeder Sekunde strömen so viele Sinneseindrücke auf das Gehirn ein, dass ein Filtern notwendig ist. Jedoch können wir versuchen, die Auswirkung der Aufmerksamkeitsblindheit zu minimieren. Den ersten Schritt dahin hast Du bereits unternommen, indem Du Dir diese Erklärung durchgelesen hast. Wer versteht, wie sein Gehirn funktioniert, kann seine Wahrnehmung leichter hinterfragen und unterschiedliche Perspektiven einnehmen. Zudem helfen ein regelmäßiges Aufmerksamkeits- und Konzentrationstraining. Buchstabiere zum Beispiel Wörter aus dem Kopf rückwärts oder sage das Alphabet von hinten nach vorne auf. Auch das Schachspiel und ungestörtes, konzentriertes Lesen über einen längeren Zeitraum stärken die Aufmerksamkeit und Konzentration.

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