Die sportliche Leistungsfähigkeit ist auch aus beruflicher Sicht oftmals ein wichtiger Faktor. Das wäre zum Beispiel dann der Fall, wenn du dich für eine Karriere als Schiedsrichter im Profisport entscheidest. Deutlich realitätsnaher ist aber beispielsweise der Sporttest bei der Bundeswehr, Polizei oder Bundespolizei. Letztere setzt dabei auf den sogenannten Cooper Test, der als einer der bekanntesten sportlichen Leistungstests auf der Welt bezeichnet werden kann. Wie der Test aussieht, wie du dich vorbereiten kannst und welche Leistungen du zeigen musst, verraten wir dir im Folgenden.
Cooper Test: Was ist das genau?
Der Cooper Test wurde vom amerikanischen Sportmediziner Kenneth H. Cooper entwickelt. Hierbei geht es in erster Linie um das Testen der Ausdauer, gleichzeitig spielt bei diesem Sporttest aber auch das eigene Einschätzungsvermögen eine wichtige Rolle. Die Teilnehmer müssen sich beim Laufen zum Beispiel die Kräfte richtig einteilen, um nicht zu früh zu viel Geschwindigkeit zu verlieren. Damit der Cooper Test offiziell anerkannt wird, muss dieser unter streng kontrollierten Bedingungen durchgeführt werden. Das bedeutet, dass der Teilnehmer körperlich gesund sein muss und nicht an Erkrankungen der Atemwege leiden darf. Darüber hinaus sollte idealerweise bei einer Außentemperatur zwischen 20 und 25 Grad Celsius gelaufen werden. Die Luftfeuchtigkeit sollte bei maximal 70 Prozent liegen. Der Lauf selber findet auf einer Tartanbahn oder einer vergleichbaren Strecke statt und ist nach genau zwölf Minuten abgeschlossen.
Wo wird der Cooper Test angewandt?
Der eine oder andere kennt diese Sportprüfung möglicherweise aus der Schule. In Berlin zum Beispiel müssen Schüler auf dem Weg zum Abitur im Fach Sport an dieser Prüfung teilnehmen, zusätzlich dazu wird der Cooper Test oftmals auch schon in unteren Jahrgängen durchgeführt. Abgesehen von Schülern müssen aber zum Beispiel auch Schiedsrichter im Profisport oftmals zum Cooper Test antreten. Fußballschiedsrichter seit kurzer Zeit nicht mehr, da hier ein neuer Test ins Leben gerufen wurde. Hockey gehört aber zum Beispiel zu den Sportarten, wo Schiedsrichter diesen Test erledigen müssen. Ebenfalls durchgeführt wird der Cooper Test im Rahmen der Sportprüfung bei der Bundespolizei oder dem österreichischen Bundesheer.
Cooper Test: So sieht der Test aus
Die Aufgabe im Cooper Test lässt sich im Handumdrehen zusammenfassen. Dir steht eine Zeit von genau 12 Min. zur Verfügung, in der du eine möglichst lange Strecke hinter dich bringen musst. Du läufst dabei normalerweise Runden auf einer Tartanbahn, nach zwölf Minuten wird dann abgepfiffen und genau gecheckt, welche Strecke du hinter dich bringen konntest. So viel können wir jetzt schon einmal sagen: Unter 2 km zeugen von einer schlechten Fitness. Wichtig zu beachten ist bei diesem Test, dass es nicht nur um deine Geschwindigkeit und Ausdauer geht. Es spielt auch die eigene Selbsteinschätzung eine wichtige Rolle, denn ansonsten rennst du möglicherweise mit einem zu hohen Tempo los und musst schon nach kurzer Zeit langsamer werden oder sogar aufgeben. Das wäre schlecht. Das Ziel sollte darin liegen, möglichst in einem zügigen und gleichbleibenden Tempo die zwölf Minuten hinter dich zu bringen.
Benotung: Tabelle der Leistungsanforderungen
Im Cooper Test wird unterschieden, ob du männlich oder weiblich bist. Weibliche Teilnehmerinnen müssen etwas geringere Ziele erreichen, wobei die Unterschiede wirklich minimal und angemessen sind. Wir haben nachfolgend einmal eine kleine Übersicht der Notentabelle aufgeführt, damit du nachvollziehen kannst, welche Leistung im Cooper Test erbracht werden sollte:
Männlich
Alter | Sehr gut | Gut | Durchschnitt | Schlecht | Sehr schlecht |
17-19 Jahre | >3.000 m | 2.700-3.000 m | 2.500-2.699 m | 2.300-2.499 m | <2.300 m |
20-29 Jahre | >2.800 m | 2.400-2.800 m | 2.200-2.399 m | 1.600-2.199 m | <1.600 m |
30-39 Jahre | >2.700 m | 2.300-2.700 m | 1.900-2.299 m | 1.500-1.899 m | <1.500 m |
Weiblich
Alter | Sehr gut | Gut | Durchschnitt | Schlecht | Sehr schlecht |
17-19 Jahre | >2.300 m | 2.100-2.300 m | 1.800-2.099 m | 1.700-1.799 m | <1.700 m |
20-29 Jahre | >2.700m | 2.200-2.700 m | 1.800-2.199 m | 1.500-1.799 m | <1.500 m |
30-39 Jahre | >2.500m | 2.000-2.500 m | 1.700-1.999 m | 1.400-1.699 m | <1.400 m |
Vorbereitung: So sollte dein Trainingsplan aussehen
Wer einen besonders guten Eindruck im Cooper Test hinterlassen möchte, der sollte natürlich auch ein dementsprechendes Training durchführen. Hierbei hilft es, zunächst einmal zu versuchen, den Lauf von zwölf Minuten durchzustehen. Du darfst nicht stehenbleiben, sondern musst die gesamte Zeit über in Bewegung bleiben – auch wenn es nur langsam ist. Nach und nach kannst du dann versuchen, eine immer größere Strecke zurückzulegen. Wer ein bisschen Abwechslung in sein Training bringen möchte, sollte dabei neben den Ausdauerläufen zum Beispiel auch Intervallläufe einbauen. Diese helfen dir beim schnellen Aufbau einer guten Ausdauer und sorgen gleichzeitig dafür, dass du zügiger im Test laufen kannst. Es liegt auf der Hand, dass eine gute Vorbereitung hier als klarer Schlüssel zum Erfolg bezeichnet werden kann.
Bei der Polizei steht der Cooper Test in der Regel nicht auf der Tagesordnung im Einstellungsverfahren. Trotzdem musst du auch bei der Polizei in einem Sporttest bzw. Ausdauertest deine körperliche Fitness unter Beweis stellen.
Fazit: Dauer und Länge können dich nicht beeindrucken
Der Cooper Test kann auf jeden Fall als echte sportliche Herausforderung bezeichnet werden, schließlich spielen neben einer guten Kondition auch das Einschätzungsvermögen, die Geschwindigkeit und der Wille eine große Rolle. Wir empfehlen dir ganz klar: Bereite dich intensiv auf den Test vor und lass dich von der Länge bzw. erforderlichen Strecke nicht nervös machen. Beginnst du frühzeitig mit dem Training, solltest du genügend Zeit haben, um deinen Körper bis zum Prüfungstag fit zu bekommen und einen guten Auftritt hinterlassen zu können.