Die Bewerberin hat uns netterweise erlaubt, den Bericht anonym zu veröffentlichen, um euch damit zu helfen. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank!
Ich werde hier meine Erfahrungen bei der Bewerberauswahl der Stadt Regensburg mit euch teilen. Vorweg gibt es zu sagen, dass ich nach meiner Bewerbung zuerst eine Einladung zu einem schriftlichen Auswahltest, danach dann zu einem Assessment-Center bekommen habe.
Zuerst möchte ich genauer auf den schriftlichen Auswahltest eingehen. Der Test wurde durch die Deutsche Gesellschaft für Personalwesen e.V. durchgeführt und hat mit einer Pause von 15 Minuten ca. vier Stunden gedauert. Die Einladung zum Test, der Ende September stattgefunden hat, kam Anfang September. Für mich persönlich war das Zeitfenster für die Vorbereitung etwas knapp bemessen, da ich auch noch anderweitig viel zu tun hatte. Zudem hatte ich im Voraus leider keinerlei Information, was in diesem Test eigentlich geprüft werden soll, sodass ich mich dann nicht wirklich vorbereiten konnte.
Der schriftliche Test
Grundsätzlich gab es im Test immer eine übergeordnete Aufgabenstellung und dazu mehrere Teilaufgaben, die zu lösen waren. Jede Aufgabe wurde einzeln von der Prüfungsleitung vorgelesen und meist gab es auch ein Beispiel. Außerdem gab es immer eine vorgegebene Zeit, die wirklich mit Stoppuhr, „Jetzt anfangen“ und „Stifte weg“ von der Prüfungsleitung streng eingehalten wurde. Man musste die Lösung dann in den allermeisten Fällen einfach ankreuzen und durfte auch nach abgelaufener Zeit für eine Aufgabe nicht mehr zurückblättern. Man durfte keine Hilfsmittel, wie z.B. Taschenrechner, verwenden, aber wir haben ein Schmierblatt bekommen, um darauf z.B. zu rechnen. Außerdem wurde uns zu Beginn erklärt, dass es fast unmöglich ist, alle Teilaufgaben einer Aufgabe in der vorgegebenen Zeit zu lösen. Mit jeder richtig angekreuzten Antwort „sammelt“ man sozusagen Punkte, wobei nicht gelöste Teilaufgaben dann eben null Punkte bringen.
An sich war der Schwierigkeitsgrad meiner Meinung nach relativ hoch. Nicht zuletzt auch dadurch, dass man sich die Zeit eben nicht selbst einteilen konnte.
Die Themen im Test waren zudem auch sehr breit gefächert. Diese gingen von deutscher Grammatik und Textverständnis über Mathematik, d.h. unter anderem Prozentrechnen und Zahlenreihen, bis hin zur Auswertung von Diagrammen und Tabellen. Zudem wurde in einer Aufgabe auch Englisch geprüft, genauer gesagt Vokabular und Grammatik. Dazu muss ich sagen, dass dieser Teil für mich mit Abstand der leichteste des Tests war und man auch genügend Zeit zur Bearbeitung hatte. Am Ende des Tests gab es dann noch einen Teil mit Allgemeinwissen, der meiner Meinung nach auch sehr anspruchsvoll war. Dort kamen Fragen zu Informatik, zum Regierungssystem in Deutschland, aber auch geschichtliche Themen wurden abgefragt.
Positiv zu bemerken finde ich auf jeden Fall, dass man keinen Text selbst verfassen musste, sondern eben nur lesen und den Kerngedanken der Textabschnitte finden.
Nach dem Test hatte ich ein sehr schlechtes Gefühl, da ich oft nur ein viertel aller Teilaufgaben beantworten konnte und ich mir da auch selten wirklich sicher sein konnte, dass ich die richtige Lösung angekreuzt habe. Letztendlich hat es aber dann gereicht, um sich für das Assessment-Center zu qualifizieren. Daher mein Tipp: Man sollte sich nicht verrückt machen lassen, auch wenn der Test einem richtig schlecht vorkommt.
Das Assessment-Center
Die Einladung zum Assessment-Center kam dann Mitte/Ende Oktober und stattgefunden hat es dann Anfang November.
Beim Assessment-Center waren wir zu viert und jeder musste die vier verschiedenen Aufgaben alleine bewältigen und den Prüfern vorstellen.
Gruppendiskussion
Die einzige Ausnahme war die erste Aufgabe, nämlich eine Gruppendiskussion. Dazu haben wir drei Themen zur Auswahl bekommen und sollten uns zunächst auf ein Thema einigen. Dazu muss ich sagen, dass das relativ aktuelle Themen waren, wir haben uns z.B. dafür entschieden, über die Vor- und Nachteile von Homeschooling zu diskutieren und abzuwägen, ob es auch außerhalb von Pandemiesituationen verstärkt eingeführt werden sollte. Anschließend hatten wir Zeit, uns Argumente zu überlegen und die Diskussion vorzubereiten und mussten vor den Prüfern über das ausgewählte Thema diskutieren, was meiner Meinung nach relativ einfach und flüssig abgelaufen ist. Auch hier ein Tipp von mir: Auch wenn man sich vorher augenscheinlich zu wenig Argumente überlegt hat, ergeben sich immer während der Diskussion noch Anhaltspunkte, zu denen man dann noch seine Meinung sagen kann.
Die nächsten Aufgaben wurden immer parallel einzeln bearbeitet, d.h. zwei hatten Vorbereitungszeit, zwei mussten ihre Ergebnisse vorstellen.
Selbstpräsentation
Die zweite Aufgabe war eine Selbstpräsentation mit einer kleinen Zusatzfrage…