Bereits während der Schulzeit wird den Schülern vermittelt, wie wichtig gute Noten auf dem Abschlusszeugnis sind. Immerhin bewerben sich die Abiturienten mit dem Zeugnis auf Ausbildungs- oder Studienplätze und starten damit ins Berufsleben. Um sich die Zukunft nicht zu verbauen und sich alle Möglichkeiten offen zu halten, möchten die Schüler bei der Prüfung natürlich bestmöglich abschneiden. Diese Erwartungshaltung baut jedoch Druck auf, dem viele Abiturienten auf Dauer nicht standhalten können. Mitunter ist der Druck sogar so groß, dass die Schüler Angst vorm Abitur bekommen und es bei den Prüfungsvorbereitungen zu einer Lernblockade kommt. Nachfolgend erfährst du, was du gegen die Lernblockade unternehmen kannst und wie du dich der Angst vor dem Abi am besten stellst.
Die Angst vor dem Abitur kann sich unterschiedlich äußern
Das Abitur ist ein wichtiger Abschnitt im Leben eines jungen Menschen. Dass vor der Prüfung Aufregung aufkommt, ist daher nicht ungewöhnlich. Außerdem werden mit Sicherheit viele Schüler vor der Abschlussprüfung in Mathe zittern, doch handelt es sich hierbei nicht zwangsläufig auch um Prüfungsangst. Wenn du von Prüfungsangst betroffen bist, dann löst schon der Gedanke an die Prüfungssituation Unbehagen und Nervosität aus. Viele Betroffene leiden in der Prüfung an Konzentrationsschwierigkeiten und sogar Blackouts. Nicht nur die Psyche reagiert auf die Stresssituation, auch der Körper zeigt bei starker Prüfungsangst Reaktionen:
- Schweißausbrüche oder kalter Schweiß
- Ein flaues Gefühl im Magen bis hin zu Übelkeit
- Erbrechen und Durchfall
- Herzrasen oder Kreislaufprobleme
Die Angst vor dem Abi äußert sich nicht nur in der Prüfungsangst – auch, wenn diese Art der Angst weit verbreitet ist. Aufgrund der Angst vor dem Abitur kann es bereits bei der Vorbereitung zu akutem Stress und anhaltender Überforderung kommen. Der Lernstoff erscheint dann so umfangreich, dass es nahezu aussichtslos erscheint, diesen bis zum Abitur zu lernen. Im schlimmsten Fall löst dann schon das Lernen selbst Angst aus und es kommt zu einer Lernblockade.
Menschen, die zum Grübeln neigen, malen sich zudem die schlimmsten Szenarien aus, die als Folge der nichtbestandenen Mathe oder Englisch Prüfungen über sie einher brechen könnten. So geraten die Betroffenen immer tiefer in die Lernblockade und es fällt ihnen zunehmend schwer sich auf den Lernstoff zu konzentrieren. Je mehr Zeit verstreicht, desto mehr Druck entsteht, was zur Folge hat, dass die Angst immer größer wird. Die Situation erscheint dann immer aussichtsloser, was dem Lernerfolg zusätzlich schadet. Wenn du Angst vor dem Abitur hast oder unter Prüfungsangst leidest, dann hole dir frühzeitig Unterstützung beim Lernen und unterbreche den Kreislauf, der dich immer weiter in die Aussichtslosigkeit führt.
Tipps gegen die Angst vor dem Abitur
Wenn du unter Prüfungsangst leidest, dann solltest du den Kopf nicht in den Sand stecken, sondern gezielt daran arbeiten diese zu reduzieren. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Die richtige Lernstrategie:
Nicht immer bringt das Lernen auch den gewünschten Erfolg, selbst wenn du stundenlang über den Büchern sitzt und den Lernstoff mehrmals wiederholst. Mit der richtigen Lernmethode hingegen kannst du effektiver lernen und deine Prüfungsangst reduzieren. Vor allem, wenn der Berg an Lernstoff nahezu unbezwingbar erscheint, ist es sinnvoll, diesen in kleine Etappen zu zerlegen und ein Zeitfenster festzulegen, in dem du dich nur auf dieses Thema konzentrierst. Lege außerdem nach jeder Etappe eine kleine Pause ein, um den Kopf für die nächste frei zu haben. Auf diese Weise musst du immer nur kleine Ziele erreichen und jede geschaffte Etappe ist ein Erfolg, den du verbuchen kannst. Wichtig bei dieser Methode ist jedoch, sich realistische Ziele zu setzen. Wenn du hier zu viel in zu kurzer Zeit von dir forderst, erzielst du den gegenteiligen Effekt.
- Das Selbstbewusstsein stärken:
Der Prüfungsangst liegt oftmals ein geringes Selbstbewusstsein zugrunde. Wer sich nichts zutraut, der gerät bereits beim Gedanken an das Mathe Abi in Panik. Um die Prüfungsangst zu besiegen, muss der innere Kritiker zum Schweigen gebracht werden. Besinne dich auf deine Stärken und Fähigkeiten und kämpfe gegen deine Selbstzweifel an.
- Schaffe einen Ausgleich:
Auch wenn das Lernpensum in der Prüfungsvorbereitung sehr groß ist, solltest du dir regelmäßig einen Ausgleich gönnen und zum Sport gehen oder einen Spaziergang machen. Auf diese Weise bekommst du den Kopf frei und kannst dich im Anschluss wieder konzentriert dem Lernstoff widmen.
Die Angst vor der Schule erkennen
Nicht hinter jeder Angst, die in Verbindung mit dem Schulbesuch steht, verbirgt sich auch eine Angststörung. Eine gewisse Angst ist hierbei normal, wenn zum Beispiel eine Mathearbeit ansteht oder ein Referat vor der Klasse vorgetragen werden muss. Diese Form der Angst ist durchaus nützlich, denn durch die Aufregung wird die Konzentration gefördert und die Leistungsfähigkeit gesteigert. Treten jedoch Charakterveränderungen auf oder gehören körperliche Beschwerden beim Nachwuchs zum Alltag, dann sollten diese hinterfragt werden und im Zweifelsfall auch professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden.
Erste Anzeichen einer Schulangst:
- Wenn das Kind bisher gerne zur Schule gegangen ist, plötzlich jedoch beginnt am Morgen zu trödeln oder sogar den Wunsch äußert, lieber zuhause bleiben zu wollen, solltest du aufmerksam sein. Denn bereits durch diese Verhaltensveränderungen kann die Angst vor der Schule zum Ausdruck kommen.
- Kinder, die unter Schulangst leiden, schlafen häufig in der Nacht schlecht oder sind grundlos aggressiv.
- Treten vermehrt Bauchschmerzen, Übelkeit, Schwindel oder Kopfschmerzen auf, dann können diese körperlichen Symptome auf eine Schulangst hinweisen. Treten die Beschwerden außerdem nur an Schultagen und nicht während der Ferien oder am Wochenende auf, dann ist die Angst vor der Schule häufig der Grund hierfür.
Wie entsteht die Angst vor der Schule?
Die Schulangst kann vielfältige Ursachen haben. Oftmals leiden die Kinder unter Mobbing von Mitschülern und möchten aus diesem Grund nicht mehr in die Schule gehen. Auch der Leistungsdruck, der bereits in der Grundschule besteht, kann dazu führen, dass die Kinder Angst vor der Schule bekommen. Um die negativen Gefühle, die mit dem Schulbesuch in Verbindung gebracht werden, nicht zu verfestigen, sollten die Eltern bei den ersten Anzeichen schnellstmöglich eingreifen.
Oftmals tritt die Schulangst auf, wenn der Wechsel auf die weiterführende Schule ansteht. Dieser Schulwechsel bringt viele Veränderungen mit sich, wodurch sich Ängste bilden. So bekommen die Kinder neue Lehrer, der Leistungsanspruch steigt, die Klassenkameraden wechseln und der Schulalltag verändert sich. Aus den „Kleinen“ werden plötzlich die „Großen“. Auch Teenager, die kurz vor dem Schulabschluss stehen, entwickeln häufig eine Schulangst.
Angst vor der Schule: Tipps gegen Schulangst
Um die Freude an der Schule zurückzubringen, sollte die Schulangst schnellstmöglich in Angriff genommen werden. Je länger der Nachwuchs Angst vor dem Schulbesuch hat, desto mehr leidet das Kind und auch die schulischen Leistungen.
So kannst du dein Kind unterstützen:
- Das Elternhaus soll dem Kind in jeder Situation Sicherheit geben. Bestrafe es daher nicht bei schlechten Noten und vermittle nicht das Gefühl, dass die Liebe von den schulischen Leistungen abhängig ist.
- Zeige Verständnis für die Angst deines Kindes und nehme sie ernst. Hierbei ist es hilfreich, wenn du mit deinem Kind über den Alltag in der Schule und den damit verbundenen Ängsten sprichst.
- Um das Selbstbewusstsein deines Kindes aufzubauen, lobe die Stärken und hebe diese hervor.
- Mache die Schulangst und die schulischen Leistungen nicht zum Hauptthema in der Familie und sorge für Ablenkung, damit sich der Nachwuchs Zuhause entspannen kann.
- Um die Angst nicht noch zu verstärken, sollte die Schulangst nicht überdramatisiert werden. Auch wenn Eltern diesbezüglich mit ihren Kindern leiden, kann dies die Angst vor der Schule nur unnötig steigern.
- In der Freizeit solltest du einen Ausgleich zum schulischen Alltag schaffen. Gemeinsame Unternehmungen oder die Unterstützung von Hobbys kann hierbei hilfreich sein, um die Sorgen in der Schule zumindest kurzzeitig zu vergessen.
- Sportliche Aktivitäten sind ebenfalls ein guter Ausgleich und bauen den Stress ab. Zudem unterstützen sie die Schlafqualität und können bei Schlafproblemen helfen.
Fazit: Prüfungsangst kann überwunden werden
Techniken zur Stress- und Angstbewältigung
Workshops zeigen, dass bereits praxiserprobte Methoden helfen: strukturiertes Zeitmanagement, Entspannungstechniken und Simulation von Prüfungssituationen. Ein Workshop in Brake (Januar 2025) vermittelte neben einem individuellen Abi-Planer auch Entspannungsübungen wie Atemmeditationen und fing mit simulierten mündlichen Prüfungen an .
Entspannungsmethoden wie die 4‑7‑8‑Atemtechnik (einatmen 4 Sekunden, halten 7, ausatmen 8 Sekunden) helfen akut gegen Panik . Bei echten Blackouts oder Panik gibt’s pflanzliche Beruhigungsmittel – immer nur nach Rücksprache mit Arzt oder Apotheker, wegen möglicher Müdigkeit.
Sport hilft langfristig gegen Stress – regelmäßige Bewegung (Joggen, Fitness, Yoga) baut Stresshormone ab und stärkt die mentale Stabilität . Auch Musik hören, Kinobesuche oder entspannte Treffen mit Freund*innen fördern ein gesundes Gleichgewicht .
Körper, Ernährung, Schlaf und Prüfungsroutine
In offiziellen Leitfäden zum Europäischen Abitur (Oktober 2024) wird ausdrücklich empfohlen:
- Ausreichend Schlaf (etwa 8 Stunden), gesunde Ernährung, regelmäßige Pausen und Sport.
- Am Vortag der Prüfung: keine neuen Inhalte mehr lernen, Taschenrechner und Bekleidung vorbereiten, Wecker stellen, Anfahrt planen .
- Notfallplan für Anfahrt (z. B. beim Verkehrsstreik) .
- Prüfungsmaterial (Uhr, Stifte, Lineal, Getränk) bereithalten und Handys aus – sie sind im Prüfungsraum verboten
Termine im Abi-Jahr 2025 – wie viel Zeit bleibt noch?
Insgesamt verlaufen die schriftlichen Prüfungen bundesweit zwischen Ende März und Mitte Mai 2025, die mündlichen teils bis Anfang Juli. In Schleswig-Holstein etwa finden die schriftlichen Prüfungen vom 3. April bis 14. Mai statt, die mündlichen bis 4. Juli . Das ermöglicht einen Vorbereitungszeitraum von etwa zwei bis drei Monaten – genug Zeit für systematisches Lernen und Proben, wenn man rechtzeitig startet.
Problemfälle: Korrekturstress bei Lehrkräften
Ein Faktor, den Prüflinge oft überssehen: Die Lehrkräfte selbst sind unter Druck, da sie die Abiturarbeiten binnen kurzer Frist korrigieren müssen. In Niedersachsen kritisierten Lehrkräfte, dass nur 18 Werktage für Original- und Zweitkorrektur sowie administrativen Prüfungsstress bleiben – was Qualität und Gesundheit beeinträchtigen kann. Das wirkt sich auch auf Schüler aus: kurzfristige Termine für Sprechstunden oder Nachfragen können knapper werden. Daher lohnt es sich, frühzeitig Kontakt aufzunehmen und Rückmeldungen seriös zu planen.
Technische Hilfsmittel 2025: Lern-Apps und digitale Tools
In modernen Vorbereitungsstrategien spielen digitale Tools eine große Rolle. Kartenlern-Apps wie Anki erleichtern die Wiederholung. Darüber hinaus arbeiten Schüler*innen in Workshops oft mit Lernplan-Apps, Online-Archivsystemen (z. B. LMS) und Video-Tutorials. Mathe-Intensivprogramme (z. B. simpleclub-Kooperationen der CK-Akademie) zeigen, dass digitale Nachhilfe auch effektiv gegen Mathematik-Angst helfen kann .
TikTok-Beiträge mit dem Hashtag #Abitur2025 teilen Alltagstipps wie „Keine Panik, wir schaffen das“ oder englische Vokabeltechniken – sie fördern das Gemeinschaftsgefühl und können kurzfristig motivieren.
Rückmeldung und Unterstützung suchen
Wenn die Angst dich lähmt, geh aktiv auf andere zu: Lehrkräfte, Schulpsychologinnen und Beratungsstellen können gezielte Hilfe anbieten – auch mit Entspannungsmethoden oder Beratungsgesprächen. Sprich mit Freundinnen, Eltern oder in Lerngruppen über deine Sorgen. Besonders hilfreich ist es, negative Selbstgespräche zu stoppen und Gedanken wie „Ich schaffe das sowieso nicht“ durch positive Erlebnisse und Fortschrittsnachweise ersetzt – nach dem Motto: Bestandsaufnahme statt Gedankentrubel .
Mündliche Prüfungen: gezielt vorbereiten
Für mündliche Prüfungen ist Simulation entscheidend: Halte Präsentationen vor Freund*innen oder vor dem Spiegel – idealerweise im Workshop-Setting wie in Brake, wo auch formale Abläufe besprochen werden . Bespreche offene Fragen rechtzeitig mit Lehrkräften und kläre Bewertungskriterien. Auftreten, Körpersprache und Klarheit in Antworten werden oft unterschätzt, doch sie machen den Unterschied aus.
Nach dem Abi ist vor dem Abi: Gesundheit und Perspektiven
Die Zeit nach dem Abi ist oft voller Unsicherheit – Jobsuche, Studium, Gap-Year. Aber das Wissen: Stressmanagement und Zeitplanung sind Fähigkeiten fürs Leben, beruhigen viele und machen zukünftige Herausforderungen besser bewältigbar. Außerdem erleichtert technikbasierte Selbstorganisation (Apps, Lernarchiv) den Übergang in Studium, Ausbildung oder andere Wege.
Wenn du Angst vor dem Abitur hast, dann werde aktiv und überwinde deine Prüfungsangst. Der erste Schritt ist die richtige Vorbereitung auf die Abiturprüfungen.