Einstellungstest Höherer Dienst – Infos zur Laufbahn und Tipps zur Auswahlprüfung
Einstellungstest Höherer Dienst: Eine Auswahlprüfung und viele Möglichkeiten. Die Laufbahn als Beamtin oder Beamter bietet viele Vorteile. Es ist ein krisensicherer Arbeitsplatz mit geregelten Arbeitszeiten. Teilzeitarbeit ist wesentlich einfacher zu beantragen als in der freien Wirtschaft. Arbeit und Familie lassen sich so besser vereinbaren. Andererseits bieten Beamtenstellen meist wenig Möglichkeiten zu kreativer Entfaltung, weil das Aufgabenfeld klar vorgegeben ist. Außerdem ist die Bezahlung im einfachen und mittleren Dienst nicht wirklich attraktiv. Anders sieht dies im Bereich Höherer Dienst aus. Für Beamtenstellen, die ein hohes Maß an Qualifikation benötigen, werden auch entsprechende Gehälter gezahlt. Doch wie wird man eigentlich Beamter? Welche Funktion hat das Beamtentum und was hat der Einstellungstest Höherer Dienst damit zu tun?
Was gibt es für Beamtenberufe?
Wie der Name bereits nahelegt, üben Beamte ein Amt aus. Ämter werden von der öffentlichen Hand in politisch und gesellschaftlich besonders wichtigen Bereichen vergeben. Welche Bereiche dies sind unterliegt zum Teil dem Wandel der Zeit. So wurden etwa Post und Bahn in der Vergangenheit als so zentrale Elemente der Infrastruktur gesehen, dass die Durchführung dieser Aufgaben durch Beamte vorgenommen wurde. Heutzutage sind diese beiden Wirtschaftsfelder privatisiert. Es gibt jedoch weiterhin zahlreiche Möglichkeiten, als Beamtin oder Beamter Arbeit zu finden.
Beamte werden in verschiedenen Ebenen der öffentlichen Verwaltung eingestellt. Neben Bundes- und Landesbeamten gibt es auch Kommunalbeamte. Je nachdem kann der Arbeitgeber der Bund, das jeweilige Bundesland oder eine einzelne Gemeinde sein. Auf der Bundesebene befinden sich dabei Aufgaben wie Auswärtiges Amt, Bundeswehr und Zoll. Auf Landesebene werden unter anderem Beamte für die Schulen und die Polizei eingestellt. Im kommunalen Bereich stehen häufig Beamte bestimmten Ämtern vor. Außerdem gibt es auf allen Ebenen Wahlbeamte von der Bundeskanzlerin bis zum bzw. zur Bürgermeister*in.
Die verschiedenen Ebenen
Eine Beamtenlaufbahn kann auf unterschiedlichen Stufen durchlaufen werden. Höhere Stufen stellen dabei auch höhere Anforderungen an die Bewerber. Unterschieden wird daher bei der Laufbahn zwischen folgenden Ebenen:
- Einfacher Dienst (Hauptschulabschluss)
- Mittlerer Dienst (Realschulabschluss)
- Gehobener Dienst (Abitur, Fachabitur)
- Höherer Dienst (Hochschulabschluss)
Für die Stufe „Höherer Dienst“ sind die Anforderungen entsprechend am höchsten – der Einstellungstest Höherer Dienst ist daher sehr anspruchsvoll. Für die Ebene „Höherer Dienst“ genügt daher in der Regel kein Bachelor Abschluss. Vielmehr sehen die Voraussetzungen meist den Abschluss eines Staatsexamens, eines Master- oder Diplomstudiengangs vor.
Der Einstieg in die Laufbahn
Um Beamte zu werden, müssen Bewerber*innen bestimmte Anforderungen erfüllen. Neben der für die jeweilige Stufe nötigen Ausbildung sind dabei folgende Punkte relevant:
- Deutsche Staatsangehörigkeit oder Staatsangehörigkeit eines EU-Landes (Ausnahmen möglich)
- Eintritt für die freiheitlich, demokratische Grundordnung (Verfassungstreue)
- Gesundheitliche Diensttauglichkeit (wird im Rahmen einer medizinischen Eingangsuntersuchung überprüft)
- Keine Vorstrafen
Die Grundlage für den Einstieg in die Laufbahn bildet dabei der Einstellungstest Höherer Dienst.
Für bestimmte Bereiche wie etwa Zoll, Polizei und Bundeswehr können weitere besondere Voraussetzungen hinzukommen. Weiterhin können für bestimmte Aufgaben körperliche Mindestgrößen, Führerscheine etc. vorgeschrieben sein. So sind etwa in Sachen Auswärtiges Amt solide Fremdsprachenkenntnisse unverzichtbar.
Wie kommt man in den höheren Dienst?
Auf der Stufe „Höherer Dienst“ erfolgt für Beamte auf Landesebene vorwiegend eine Einarbeitung in Form eines Referendariats. Am Ende steht dann die Befähigung zum Lehramt bzw. zum Richteramt. In diesem Fall erfolgt die Einstellung zunächst als Beamter auf Widerruf. Die endgültige Übernahme in den Staatsdienst erfolgt dann erst nach erfolgreicher Absolvierung des Referendariats. Die Chancen auf eine Übernahme liegen dabei für den juristischen Vorbereitungsdienst deutlich schlechter als für Lehrer*innen. Daneben gibt es auch für die meisten anderen Beamtenlaufbahnen einen Vorbereitungsdienst. Dessen Länge kann unterschiedlich ausfallen. In der Regel dauert ein Vorbereitungsdienst zwischen einem und zwei Jahren.
Weiterhin ist es möglich, sich in Ämter wählen zu lassen, die sich besoldungstechnisch auf der Stufe „Höherer Dienst“ befinden. Schlussendlich gibt es außerdem in bestimmten Bereichen die Möglichkeit, mit der Zeit vom gehobenen Dienst zur Stufe „Höherer Dienst“ aufzusteigen. Dies betrifft vor allem den Vollzugsbereich in Form von Polizei und Zoll, aber auch die Bundeswehr. Um die hierfür notwendigen Voraussetzungen aufzuzeigen, eignet sich vor allem der Einstellungstest der Polizei. Ähnliche Tests werden auch bei Bundeswehr und Zoll durchgeführt.
Der Einstellungstest Höherer Dienst der Polizei
Im Hinblick auf den Einstellungstest Höherer Dienst für die Polizei ist zunächst festzustellen, dass es neben der Bundespolizei in jedem Bundesland eine eigene Landespolizei gibt. Die Voraussetzungen für die Bewerbung und der Ablauf beim Einstellungstest können daher variieren. Gleichwohl gibt es eine Reihe von Tipps, die für jeden Einstellungstest dieser Art gelten.
Für die Bewerbung zum Einstellungstest Höherer Dienst als Polizeibeamter
Eine Auswahlprüfung und viele Möglichkeiten
ist grundsätzlich ein Hochschulabschluss notwendig. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, sich im gehobenen Dienst als Polizistin, bzw. Polizist zu bewähren und auf diese Weise in ein Auswahlverfahren zu gelangen.
Gut zu wissen:
Der Vorbereitungsdienst für Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten auf der Ebene „Höherer Dienst“ dauert zwei Jahre und ist zweigeteilt. Jahr eins wird bei einer Dienststelle verbracht. In diesem Zeitraum erfolgen zahlreiche Fortbildungen bei eigenen Bildungsstellen der jeweiligen Polizeidienststelle. Im zweiten Jahr folgt dann ein Vollzeitstudium an der Polizeihochschule Münster.
Im Einstellungstest selber werden bestimmte Fertigkeiten und Kenntnisse überprüft, die für die Arbeit als Beamter im Vollzugsdienst besonders wichtig sind. Tatsächlich macht eine Laufbahn im Polizeidienst nur Sinn, wenn diese Voraussetzungen vorliegen.
Sprachbeherrschung
Zu den wichtigsten Tipps rund um den Einstellungstest Höherer Dienst der Polizei gehört ein intensives Sprachtraining. Als Beamter im Vollzugsdienst muss man ständig kommunizieren. Entsprechend wichtig sind ein breit angelegter Wortschatz und eine Anpassung des Tonfalls an die jeweilige Situation. Polizist*innen müssen außerdem nicht nur viel reden, sondern auch regelmäßig Berichte über ihre Arbeit in Form von Protokollen verfassen. Insoweit kommt es sowohl auf mündliche als auch schriftliche Sprachfertigkeiten an.
Wissen
Polizistinnen und Polizisten setzen das Recht in praktischer Form durch. Entsprechend wichtig sind fundierte juristische Kenntnisse. Zu den Tipps für den Einstellungstest Höherer Dienst gehört es außerdem, dass folgende Wissensgebiete gut beherrscht werden:
- Staatsbürgerkunde
- Politik und Wirtschaft
- Struktur und Aufgaben der Polizei
Daneben spielen im Einstellungstest Höherer Dienst auch Geschichte, Kulturen und Geographie eine Rolle.
Mathematik und Logik
Die polizeiliche Arbeit folgt klaren Strukturen. Ein schnelles Eindenken in logische Zusammenhänge ist daher besonders wichtig. Solide Grundkenntnisse in der Mathematik sind ein guter Indikator dafür, dass die entsprechenden Fertigkeiten vorhanden sind. Neben Rechnen stehen zudem Aufgaben aus klassischen Intelligenztests mit auf dem Programm. Zusätzlich werden visuelles Denkvermögen und die Konzentrationsfähigkeit überprüft.
Wie viel verdient man im höheren Dienst?
Im Bereich Öffentlicher Dienst erfolgt die Bezahlung anhand gesetzlich vorgegebener Bezüge. Die Besoldungsgruppen im Bereich “Höherer Dienst” stellen sich wie folgt dar:
A13 4.401,78 Euro
A14 4.673,87 Euro
A15 5.399,63 Euro
A16 5.950,11 Euro
Bei diesen Werten handelt es sich jeweils um das Einstiegsgehalt nach Abschluss des Vorbereitungsdienstes. Im Zuge der Laufbahn steigen die Sätze in bestimmten Etappen nach einer Reihe von Jahren. Außerdem ist öffentlicher Dienst in Deutschland davon geprägt, dass es für Verheiratete sowie für Kinder Zuschläge gibt. Insofern hängt das Einstiegsgehalt zu Beginn der Laufbahn von einer Reihe von Faktoren ab.
Fazit
Öffentlicher Dienst und Verwaltung bieten beim Zoll, der Bundeswehr und vielen anderen Bereichen attraktive Möglichkeiten für eine Laufbahn als Beamter. Neben Zoll und Bundeswehr sind auf Bundesebene außerdem Auswärtiges Amt und Bundespolizei zu nennen. Hinzu kommen Möglichkeiten als Beamter auf Landesebene eine Laufbahn zu starten oder auf kommunaler Ebene tätig zu werden. Für die Stufe „Höherer Dienst“ ist dabei so gut wie immer ein Hochschulabschluss erforderlich. Weitere Voraussetzungen sind eine geeignete Staatsangehörigkeit, Verfassungstreue sowie ein erfolgreich bestandener Einstellungstest, für den sich Interessenten beispielsweise mit dem Plakos „Höherer Dienst Einstellungstest“-Testtrainer vorbereiten können.