Wer seinen Führerschein erst einmal verloren hat, muss im Rahmen der medizinisch-psychologischen Untersuchung mehrere Hürden überspringen, um diesen zurückzubekommen. Eine davon ist die MPU ärztliche Untersuchung, die immer davon abhängig ist, weshalb du deinen Führerschein abgeben musstest. Was das genau bedeutet, welche Unterschiede es gibt und was du sonst noch über die ärztliche Untersuchung bei der MPU wissen musst, zeigen wir dir jetzt im Folgenden.
Ärztliche Untersuchung für MPU: Wer ich immer untersucht?
Der Führerscheinentzug ist nicht nur enorm ärgerlich, sondern auch mit einer Menge Aufwand verbunden, wenn du deinen Führerschein zurückbekommen möchtest. Definitiv immer ein Bestandteil der medizinisch-psychologischen Untersuchung ist die ärztliche Untersuchung. Diese steht also sowohl bei einer MPU wegen Drogen als auch bei einer MPU wegen Alkohol oder MPU wegen Punkten auf dem Programm. Zwischen den ärztlichen Untersuchungen gibt es dabei allerdings ein paar Unterschiede. Und genau die werden wir uns jetzt einmal etwas genauer ansehen.
MPU ärztliche Untersuchung: Ablauf und Tests
Die ärztliche Untersuchung ist also definitiv ein fester Bestandteil jeder MPU und kann nicht umgangen werden. Durchgeführt wird die Untersuchung von einem speziellen Mediziner. Hierbei handelt es sich um einen Arzt mit einer Zusatzausbildung zum Verkehrsmediziner. Zunächst einmal verschafft sich der Arzt hier ein allgemeines Bild deiner medizinischen Vorgeschichte, zu der zum Beispiel mögliche Erkrankungen oder Vorerkrankungen gehören. Darüber hinaus spielen auch hier möglicherweise schon die Gründe für deine MPU eine Rolle. Solltest du also Alkohol oder Drogen konsumiert haben, wird sich der Arzt auch mit deinen Konsumgewohnheiten beschäftigen. Das Gleiche gilt bei der Einnahme von Medikamenten. Auch hier solltest du aufführen können, welche Medikamente du wann wofür einnimmst. Weißt du das nicht aus dem Kopf, ist es ratsam, sich vor der ärztlichen Untersuchung ein paar Notizen zu machen. Damit du jetzt zudem auch genau weißt, was in den einzelnen Untersuchungen gecheckt wird, haben wir den MPU ärztliche Untersuchung Ablauf für die unterschiedlichen Vergehen einmal aufgeführt.
Ärztliche Untersuchung bei Drogenkonsum
Abgesehen von der allgemeinen medizinischen Untersuchung umfasst die MPU ärztliche Untersuchung im Falle des Drogenkonsums auch die anlassbezogene Untersuchung. Hier spielen deine körperlichen Befunde und neurologischen Untersuchungen keine Rolle, stattdessen wird auf die drogenspezifischen Befunde eingegangen und geprüft, welche Auswirkungen der Drogenkonsum auf deinen Körper hat und/oder hatte.
Ärztliche Untersuchung bei Alkoholkonsum
Solltest du aufgrund eines Alkoholvergehens im Straßenverkehr zur ärztlichen Untersuchung gebeten werden, umfasst diese ebenfalls eine allgemeine Untersuchung und eine anlassbezogene Untersuchung. In der anlassbezogenen Untersuchung wird beispielsweise der Gesundheitszustand der Leber geprüft, um zu checken, wie dein Körper auf den bisherigen Alkoholkonsum reagiert hat.
Ärztliche Untersuchung bei einem Punktevergehen
Etwas anders sieht die MPU ärztliche Untersuchung aus, wenn du wegen eines Punktevergehens zur Untersuchung gebeten wirst. Auch hier ist die allgemeine Untersuchung ein fester Bestandteil. Eine anlassbezogene Untersuchung findet hier aber nicht statt. Darüber hinaus musst du im weiteren Verlauf natürlich auch keine Abstinenznachweise liefern. Zumindest in dieser Hinsicht ist die Punkte-MPU also ein bisschen relaxter zu bewerten.
Die Laboruntersuchungen / Abstinenznachweise
Abgesehen von der eingehenden Untersuchung durch den Arzt gehören zur MPU auch die sogenannten Laboruntersuchungen oder Abstinenznachweise. Diese hängen davon ab, welchem Vergehen du dich schuldig gemacht hast. Solltest du also aufgrund eines Alkoholvergehens zur MPU geladen werden, musst du über einen Zeitraum von zwölf Monaten Abstinenznachweise einreichen und so zeigen, dass du keinen Alkohol konsumiert hast. Die Wahl hast du dabei zwischen einer Haaranalyse und einer Urinanalyse, wobei beide Prüfungen mehrmals im Jahr durchgeführt werden müssen. Insgesamt sechs Urinkontrollen finden in dem einen Jahr statt, die Haaranalyse wird vier Mal im Jahr durchgeführt. Hast du dich wiederum eines Drogenvergehens schuldig gemacht, sind bei einer einjährigen Abstinenz zwei Haaranalysen oder alternativ sechs Urinkontrollen erforderlich. Bei einer sechsmonatigen Abstinenz werden vier Urinkontrollen benötigt. Für alle Abstinenznachweise gilt dabei, dass diese enorm kurzfristig eingefordert werden. Hierdurch stellt die Behörde sicher, dass du wirklich „clean“ bleibst und nicht nur aufgrund einer bevorstehenden Analyse auf Drogen oder Alkohol verzichtest. Da die Nachweise bzw. die MPU ärztliche Untersuchung negativ ausfallen muss, solltest du also auf jeden Fall auf den Konsum dieser Mittel verzichten.
Was kommt in der MPU noch dran?
Die ärztliche Untersuchung ist in der MPU zwar ein wichtiger Bestandteil, aber auch nicht der Einzige. Stattdessen besteht jede medizinisch-psychologische Untersuchung aus mehreren Bausteinen. Wir zeigen dir, welche Bausteine das sind und was dort in den einzelnen Teilen zu tun ist:
- Anmeldung und Fragebögen
- Leistungstests
- Medizinische Untersuchung
- Verkehrspsychologisches Gespräch
- Versand des Gutachtens
Der aufregende Tag der MPU beginnt ganz klassisch mit einer Anmeldung und dem Ausfüllen verschiedener Fragebögen. Hier spielt deine persönliche Geschichte eine Rolle, gleichzeitig wollen die Behörden aber auch ein paar generelle Informationen haben. Bei der Anmeldung werden deine Personalien gecheckt, darüber hinaus wird geprüft, ob du alle Kosten bezahlt hast. Ebenfalls noch vor der medizinischen Untersuchung stehen dann die sogenannten Leistungstests auf dem Programm. Hierbei handelt es sich um Computertests, mit denen die Behörde deine Reaktion, deine Wahrnehmung oder deine Konzentration überprüft. Bist du hier durch, steht die medizinische Untersuchung an, anschließend geht es mit dem verkehrspsychologischen Gespräch weiter. In diesem unterhältst du dich mit einem Verkehrspsychologen, der vor allem die Frage beantworten können möchte, ob du wieder zur Teilnahme am Straßenverkehr zugelassen wirst. Hierfür solltest du glaubwürdig rüberbringen können, dass du dich geändert und aus deinen Fehlern gelernt hast. Nach rund zehn Tagen wird dir das Gutachten mit dem Ergebnis der MPU dann per Post zugestellt. Lief alles gut, bist du bei einem positiven Gutachten also wieder mobil.
Wie kann ich mich auf die MPU vorbereiten?
Auf die ärztliche Untersuchung in der MPU kannst du dich natürlich nur bedingt vorbereiten. Als wichtigster Tipp gilt hier also: Die Finger vom Alkohol oder den Drogen lassen. Andernfalls schaffst du dir erneut eine Menge Ärger und bürokratischen Stress. Aber: Die MPU besteht eben nicht nur aus der ärztlichen Untersuchung und so solltest du deine Vorbereitung vor allem auf die Leistungstests ausrichten. Hierfür dient das Internet wunderbar als „Trainingspartner“, denn du findest im Handumdrehen passende Testfragen mit den korrekten Antworten. Auf diese Art und Weise kannst du die Fragen, die im Test auf dich warten, schon im Vorfeld durchgehen und dürftest so deutlich selbstbewusster und sicherer in deine Prüfung starten. Zusätzlich dazu ist es auf jeden Fall ratsam, sich intensiv mit den Fragen in der verkehrspsychologischen Untersuchung zu beschäftigen. Diese hat einen enormen Anteil daran, ob du deinen Führerschein zurückbekommst oder nicht. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass du dir gut überlegst, welche Antworten du dem Psychologen hier liefern möchtest.
Um eine optimale Vorbereitung zu gewährleisten, solltest du frühzeitig mit deinem Training beginnen. Je früher du startest, desto intensiver kannst du dich schließlich um die einzelnen Bereiche kümmern.
Fazit: Ärztliche Untersuchung ist im Normalfall keine große Hürde
Zu einer MPU gehört immer auch eine ärztliche Untersuchung. Dabei spielt es keine Rolle, ob du wegen Drogen, Alkohol oder zu vieler Punkte zur MPU gebeten wirst. Unterschiede gibt es lediglich dahingehend, welche Tests in der MPU genau durchgeführt werden. Die Untersuchungen sind im Falle von Drogen oder Alkohol deutlich umfangreicher, was allerdings nicht bedeutet, dass die Punkte-MPU einfacher zu meistern ist. Auf jeden Fall gilt, dass du immer bereit sein musst, Abstinenznachweise zu liefern. Es ist daher auf jeden Fall ratsam, während der gesamten Abstinenzzeit auch wirklich auf Alkohol oder Drogen zu verzichten. Bereitest du dich dann auch noch gut auf die Leistungstests und das verkehrspsychologische Gespräch vor, dürfte deinem Erfolg eigentlich nicht mehr viel im Weg stehen.
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Eine Antwort
Den Beitrag habe ich mir eben mit großem Interesse komplett durchgelesen. Ich hatte mich schon mit der MPU auseinandergesetzt, aber hier konnte ich sogar noch mehr erfahren. Danke für diesen großartigen Artikel!