Wie verläuft das Einzelgespräch im Assessment Center bei der Polizei und bei der Bundeswehr? Und wie kann man sich am besten auf das Assessment Center bei diesen beiden Arbeitgebern vorbereiten? Am konkreten Beispiel zeigen wir, wie du die Aufgaben meistern kannst und möglichst kompetent auf Fragen antwortest.
Das Interview im Assessment Center der Polizei
Im Einzelgespräch wollen die Personaler der Polizei Folgendes über dich herausfinden: Passt deine Persönlichkeit zur Polizeiarbeit? Passt du zum individuellen Team vor Ort? Um diese Fragen für sich beantworten zu können, werden sich die Personaler, die das Interview mit dir führen, zum Beispiel für wichtige Fragen interessieren wie etwa, warum du gern zur Polizei möchtest.
Warum möchtest du Polizist werden?
Bei der Beantwortung einer solchen Frage ist es wichtig, nicht anzuecken und eine möglichst lobenswerte Motivation vorweisen zu können. Im Folgenden gibt es ein paar Beispiele.
Positive Beispiele
No-Go-Antworten
Wie du dich im Einzelgespräch präsentieren solltest
Klar solltest du dich nicht komplett verbiegen, denn das wird dir auch später im Job nicht gelingen – wenn du auch natürlich an deiner Persönlichkeit arbeiten kannst. Zu viel Ehrlichkeit im Interview kann nun einmal schaden (siehe Antwort 2 der No-Go-Antworten). Im Interview solltest du also versuchen, einen freundlichen und höflichen Eindruck zu machen und nicht gleich von deinen Ecken und Kanten erzählen.
Wenn man dich aber zum Beispiel nach deinen persönlichen Schwächen fragt, kannst du natürlich eine erwähnen. Überlege dir am besten im Rahmen deiner Vorbereitung für das Assessment Center, welche Persönlichkeitsschwäche sich ein Polizist erlauben darf. Von einem Polizisten wird erwartet, dass er die eigene Persönlichkeit hintenanstellt, wenn bei schnellen Einsätzen logisches Denken gefragt ist.
Wie du dich auf das Einzelgespräch vorbereiten kannst
Wie kannst du dich selbst am besten präsentieren, dass auch gleichzeitig die Vorzüge betont werden, die du der Polizei bieten kannst? Diese Frage sollte bei deiner Vorbereitung auf das Einzelgespräch im Vordergrund stehen.
Um bereits im Assessment Center mit Fachwissen zu glänzen, kannst du außerdem als Fleißaufgabe die eine oder andere Definition auswendig lernen (Beispiel: Definition der Tatzeit).
Interview – Psychologengespräch und Einplaner bei dem Assessment Center der Bundeswehr
Kandidaten, die bereits ein Psychologengespräch bei der Bundeswehr hinter sich gebracht haben, berichten teilweise von sehr langen Wartezeiten, bis man endlich mit dem Psychologen sprechen darf. (Aber wer bei der Bundeswehr arbeiten möchte, muss schließlich noch ganz andere Dinge aushalten können.)
Welche Fragen werden zum Beispiel im Interview des Psychologen gestellt?
Beispiel 1: Wer ist aktuell Bundespräsident von Deutschland?
Beispiel 2: Welche Hobbys haben Sie?
Beispiel 3: Warum möchten Sie zur Bundeswehr?
Beispiel 4: Was sagen Ihre Eltern dazu, dass Sie eine militärische Laufbahn einschlagen wollen?
Beispiel 5: Welche Noten hatten Sie in Mathe?
Eigenschaften wie zum Beispiel eine gute Allgemeinbildung, soziale Kompetenz und gesunder Menschenverstand sind natürlich auch bei der Bundeswehr gefragt. Darüber hinaus geht es bei dem Interview mit dem Psychologen darum, zu zeigen, dass man sich nicht nur tiefgehend mit den Funktionen der Bundeswehr auseinandergesetzt hat, sondern weder ein gewaltsüchtiger oder kriegsverherrlichender Mensch ist, noch anderweitig psychisch ungeeignet ist.
Wie du dich im Einzelgespräch präsentieren solltest
Eine freundliche, offene und höfliche Art, aufmerksames Zuhören sowie Blickkontakt sind auch im psychologischen Interview des Assessment Center der Bundeswehr gefragt. Präsentiere dich neutral und zeige Interesse an den Dingen, die der Psychologe vielleicht erzählt.
Die richtige Vorbereitung:
Regelmäßiges Zeitungslesen und ein gutes Maß an Selbstreflexion können dir einen Vorsprung anderen Kandidaten gegenüber verschaffen bzw. machen Sinn – unabhängig davon, ob es mit der Laufbahn bei der Bundeswehr klappt oder nicht. Da du es aber im Assessment Center schon so weit gebracht hast, sollte dieses auf keinen Fall an dem Gespräch mit dem Psychologen scheitern.
Im Einplaner wird daraufhin übrigens besprochen, für welche Stellen du aufgrund deiner Stärken besonders geeignet bist. Wenn du hier räumliche und zeitliche Flexibilität zeigst, kann dir schon bald ein positiver Bescheid von der Bundeswehr ins Haus flattern.
Zusammenfassung
Nun kennst du schon einmal ein paar Fragen, die dir im Vorstellungsgespräch für deinen Traumjob bei Polizei & Co. begegnen können. Auch kann es sein, dass du konkrete Aufgaben im Vorstellungsgespräch lösen musst. Bei der Bundeswehr etwa können Aufgaben vorgesetzt werden wie die Beantwortung der Frage, ob man den Befehl befolgen würde, ein Kind zu erschießen etc. Auch bei der Polizei können ähnliche Fangfragen lauern.
In den vergangenen Jahren konnte man immer wieder von Fällen in der Zeitung lesen, in denen Polizisten vom Dienst suspendiert wurden, da ihre rechtsradikalen Aktivitäten aufflogen. Und wer zur Bundeswehr möchte, wird natürlich auch gern verdächtigt, politisch “rechts” zu sein. Deshalb gilt es beim Einzelgespräch im Assessment Center beider Bereiche: Sei vorsichtig bei deiner Wortwahl, und halte dich mit der Bekundung jeglicher politischer Anschauungen zurück.
Denn in beiden Jobs bist du ein Diener des Staates, und deine eigenen politischen Philosophien solltest du von deinem Berufsleben fernhalten. Zeige im Interview also, dass du den Aufgaben gewachsen bist und beweise gern auch am Beispiel deiner bisherigen Erfahrungen, dass du nicht nur im Vorstellungsgespräch gut rüberkommst, sondern dass Polizei oder Bundeswehr von deinen Wesenszügen und Hard Skills profitieren können.